Preh-CIO über ECC 6.0

"So nah wie möglich am Standard bleiben"

10.06.2010 von Ima Buxton
Der Automobilzulieferer Preh vollzog innerhalb von sechs Wochen an sechs Standorten den Wechsel von SAP R/3 zu ECC 6.0. IT-Leiter Martin Limpert erläutert im Gespräch mit Ima Buxton, wie der enge Zeitrahmen für das Projekt eingehalten werden konnte.
Martin Limpert, IT-Leiter bei der Preh GmbH

Herr Limpert, Sie haben bei Preh den Wechsel von SAP R/3 4.7 zu SAP ECC 6.0 vollzogen? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Limpert: Maßgeblich waren für uns die sich wandelnden Anforderungen des Marktes. Wir mussten für einen Kunden für bestimmte Produkte die Sequenz-Lieferungen einführen. Mit dem alten Release wäre diese kurzfristige Einführung der Lösung nicht möglich gewesen.

Projekterfahrung vorhanden

Sie haben das Projekt dann innerhalb von sechs Wochen realisiert. Das ist ein enger Zeitrahmen?

Limpert: Ja, das war aufgrund der Terminvorgabe der Kunden erforderlich. Wirklich eng wurde es aber vor allem, weil wir parallel in unserem für die Preh Gruppe installierten SAP-System auch noch eine Werkszusammenführung für unseren Fertigungsstandort in Mexiko, eine UNICODE-Einführung für Rumänien und die SAP-Automotive-Lösung umsetzen mussten. Diese Projekte mussten alle umgesetz werden und die Erweiterungen der Automotive Lösungen sollten alle bereits auf dem neuen ECC-Release implementiert werden. Wir haben während der Projektphase die gesamte Umgebung unseres SAP Portales von der Version 5.0 auf Netweaver 7.0 upgegraded und außerdem ergänzende Lösungen etwa zur Liquiditätsplanung oder zur Lieferantenbeurteilung eingeführt.

Wie lässt sich ein so vielschichtiges Projekt in so kurzer Zeit umsetzen?

Limpert: Zum einen verfügten wir zu diesem Zeitpunkt bereits über Projekterfahrung, da wir im Jahr 2002 bereits einen technischen Release-Wechsel auf die Version 4.7 durchgeführt hatten. Zum anderen halten wir uns im Rahmen unserer IT-Strategie daran, bei neuer Software so nahe wie möglich am Standard zu bleiben und keine unternehmensspezifischen Modifikationen vorzunehmen. Auf diese Weise blieb der Aufwand für dieses Projekt kalkulierbarer.

Aktuelle Software-Entwicklungen nutzen

Die Preh GmbH beliefert die Automobilindustrie mit komplexen Fahrerbedien- und Sensorsystemen, Steuergeräten sowie Montageanlagen. Hier ein Bedienelement für den Audi A8.


Können Sie so Ihre unternehmensspezifischen Prozesse ausreichend abbilden?

Limpert: Ja, denn der andere Teil unserer IT-Strategie geht dahin, dass wir immer release-konform arbeiten. Auf diese Weise können wir immer die neuesten Features der aktuellen Software-Entwicklungen nutzen und gleichzeitig auf aufwändige Modifikationen verzichten.

Preh GmbH

Die Preh Group entwickelt seit mehr als neunzig Jahren High-Tech-Produkte und beliefert heute als weltweit tätige Unternehmensgruppe die Automobilindustrie. Der Mittelständler mit Sitz in Bad Neustadt an der Saale konzentriert sich auf die Entwicklung und Fertigung komplexer Fahrerbediensysteme, Sensorsysteme, Steuergeräte und Montageanlagen. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 2.100 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Frankreich, Rumänien, Portugal, Mexiko, den USA und China.