Selbst aktiv werden

So kriegen Sie einen guten Job

23.09.2010 von Renate Oettinger
Warum Sie sich bei Firmen bewerben sollten, die Ihren Interessen entgegenkommen, sagt Helmut König.

Wenn es um die Karriere geht oder ein neuer Arbeitsplatz gesucht wird, ist die Vorgehensweise zumeist stereotyp. Entweder reagiert man auf Jobangebote in Zeitungen oder von der Arbeitsagentur oder man hofft, dass das eingestellt Profile in einer Jobmaschine oder einem Social-Media-Portal von einer Personalberatung gefunden wird. Die wenigsten Menschen nutzen aber die Möglichkeit, sich selbst aktiv bei den Unternehmen zu bewerben, die ihren persönlichen Interessen am meisten entgegenkommen.

Klassische Suche nach neuen Arbeitsplätzen

Quelle: Fotolia, FotoLyriX
Foto: Fotolia, FotoLyriX

Die gewohnten Wege, einen neuen Arbeitsplatz zu finden sind mittlerweile durch ein paar ergänzende neue Instrumente erweitert worden. Die Anzeigen der Tages- Fach- und Wirtschaftspresse und die Vorschläge der Arbeitagentur zeigen die Jobangebote, die im Moment von Unternehmen angeboten werden. Hinzugekommen sind die Angebote der Job-Suchmaschinen, wo man Stellenanzeigen, die zum eigenen Berufsbild passen, abbonieren kann. Abgerundet wird diese Art der Arbeitsplatzsuche durch Profile, die man bei Jobmaschinen und in Social-Network-Portalen wie Xing oder LinkedIn einstellen kann. Immer mehr Unternehmen und Personalberater nutzen diese Profile, um nach geeigneten Bewerbern im Netz zu suchen.

Online-Jobbörsen
Der Stellenmarkt der COMPUTERWOCHE
In Zusammenarbeit mit Jobware bieten wir ein vielfältiges Job-Angebot aus IT und TK. Profis der Branche werden hier fündig!
Stepstone
Bekannte Jobbörse für Fach- und Führungskräfte. Für bestimmte Berufsfelder wie beispielsweise Ingenieure gibt es eigene Channels.
Ingenieurkarriere
Das Stellenportal des Vereins Deutscher Ingenieure e.V.
Monster
Die Stellenbörse weltweit. In Deutschland hatte Monster aufgrund seines ungewöhnlichen Namens aber lange Zeit Akzeptanzprobleme. Jobpilot gehört seit einigen Jahren zu Monster.
Jobscout
Ein Klassiker unter den Jobbörsen. Die JobScout24 GmbH ist Teil der Scout24-Gruppe, zu der u.a. auch AutoScout24 und ImmobilienScout24 gehören. Scout24 ist ein Teil des Deutsche-Telekom-Konzerns.
icjobs
Ermittelt Jobsanzeigen direkt von den Unternehmensseiten.
Jobstairs
Über JobStairs können Stellenanzeigen von bis zu 50 Großunternehmen gesucht und gefunden werden. Unter anderem inserieren Firmen wie Accenture, BASF, Bertelsmann, Bosch, BMW, E.ON, Lufthansa, Porsche, Telekom und ThyssenKrupp auf diesem spezialisierten Portal.
Jobware
bezeichnet sich selbst als Stellenbörse für Fach- und Führungskräfte.
Stellenanzeigen
Eine schon lange existierende Online-Jobbörse. Auf Stellenanzeigen.de können sowohl Arbeitssuchende als auch Unternehmen nach dem passenden Gegenstück suchen. Arbeitnehmer können nach Berufsfeldern suchen oder nach Schlagworten recherchieren. Man kann seine Mailadresse hinterlegen und sich zur eigenen Suchanfrage passende neue Jobannoncen automatisch zusenden lassen.
Süddeutsche Zeitung
Einen der umfangreichsten Stellenmärkte Deutschlands bietet die Süddeutsche Zeitung. Die Anzeigen erscheinen sowohl online als auch in der Mittwochs- und vor allem in der Samstagsausgabe der SZ.
Xing
Xing (ehemals openBC/Open Business Club) ist eine Online-Community, die besonders der Pflege beruflicher Kontakte dient. Hier findet man und wird gefunden.
Bundesagentur für Arbeit
Das gute alte Arbeitsamt gibt es auch im Internet. Die dort angebotenen Stellen sind allerdings mit denen identisch, die einem die Sachbearbeiter der Arbeitsämter vor Ort (in den Jobcentern) vorlegen.
Jobpilot
Jobpilot entstand während der heißen Phase der wie Pilze aus dem Boden schießenden Internet-Startups. Das bekannte Stellenportal ist aber längst nicht mehr unabhängig, sondern gehört zu Monster.
Stellenmarkt der Zeit
Der Stellenmarkt der Zeit ist besonders für Annoncen aus den Bereichen Wissenschaft und öffentlicher Dienst kompentent und aktuell. Wer also schon immer mal Professor werden wollte, kann hier den passenden Newsletter mit den aktuellen Anzeigen abonnieren. Die Anzeigen werden einmal pro Woche zugemailt.
GULP: Portal für IT-Projekte
Projekt-Börse für IT-Experten
Jobsintown
Ebenfalls ein schon länger existierendes Job-Portal.
Fazjob.net
Der Stellenmarkt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung FAZ
horizont.net
Dieser Fachstellenmarkt im Bereich für Marketing, Werbung und Medien ist eine Kooperation von JobScout24 und HORIZONT.NET.
Newsroom
Ein spezieller Stellenmarkt für Journalisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Medienjobs.ch
Ein schweizerische Online-Stellenmarkt der Medien- und Kommunikationsbranche. Das Stellenportal richtet sich an Fach- und Führungskräfte sowie Arbeitgeber aus der gesamten Kommunikationsbranche.
Jobpiraten
JobPiraten durchforstet mit einem Robot die Job-Angebote auf Firmen-Websites und macht diese Stellenangebote dann bequem recherchierbar. Ein Such-Roboter durchforstet für Jobpiraten das Internet nach Stellenangeboten auf Firmen-Websites. Diese Angebote werden dann von Jobpiraten erfasst und sind über recherchierbar. Derzeit beschränkt sich das Angebot aber auf Stellenausschreibungen in Deutschland.
Academics
Special Interest: Academics ist das Job- und Karriereportal speziell für Wissenschaftler und solche die es werden wollen. Hier wird - unter Umständen - der akademische Nachwuchs fündig.
Darv - Archäologenverband
Der Exot unter den Jobportalen ist die Stellenbörse des Deutschen Archäologenverbandes.
Bundesverwaltungsamt – Dienstleistungszentrum
Wer eine Arbeitsstelle oder eine Ausbildungsstelle im öffentlichen Dienst des Bundes sucht, kann sich hier über Angebote der unterschiedlichsten deutschen Behörden und Ministerien informieren.
meinestadt.de für die Stadt Erlangen
Ein Beispiel für eine regionale Stellenbörse von meinestadt.de.
H-Soz-u-Kult
H-Soz-u-Kult ist das Portal für Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften. Hier finden also Historiker vielleicht einen Job. Auch Studenten werden hier fündig, wenn sie SHK-Stellen suchen.
kadmos/Mommsen-Gesellschaft
Noch ein Exot ist Kadmos: Hier werden Althistoriker, Altphilologen und Archäologen fündig. Für die Nische in der Nische sozusagen. Altgriechisch- und Lateinkenntnisse dürften für Bewerber, die sich auf diese Stellen bewerben, selbstverständlich sein.

Neue Wege für neue Jobs

Unternehmen suchen zumeist nach Mitarbeitern, wenn sie akuten Bedarf haben. Latenter Bedarf dagegen wird erst dann verfolgt, wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht. Latenter Bedarf sucht nicht nach neuen Mitarbeitern, er zeigt unterschwelliges Interesse, einen bestimmten Unternehmensbereich weiter zu entwickeln und dazu ggf. Personal einzustellen. Hier ist neben der fachlichen Voraussetzung eines Bewerbers Leidenschaft für die Unternehmensidee gefordert. Erstaunlicherweise wird dieser Bedarf nur von sehr wenigen Arbeitssuchenden angezapft, dabei ist es doch ganz einfach. Man hätte die Chance, den Arbeitsplatz bei dem Unternehmen zu finden, der am ehesten den eigenen Neigungen entspricht. Hier stehen noch viele Türen offen, die zum Traumjob führen können.

Am Anfang steht das Ziel

Arbeitssuchende des "Neuen Weges" müssen sich zuerst klar werden, was neben ihrer beruflichen Qualifikation ihre Leidenschaft ist. Dies drückt sich häufig in Hobbys aus, es gibt nicht umsonst den Satz: "Wer sein Hobby zu seinem Beruf macht, muss nie mehr arbeiten". Es hilft, die Leidenschaft schriftlich niederzulegen und genau zu beschreiben; ist man eher tierlieb oder interessiert man sich im speziellen für Pferde, ist man eher technikorientiert oder liebt man eine bestimmte Automarke.

Dann wird man über die bestehenden Kanäle wie Anzeigen, die erwähnten Jobmaschinen oder sozialen Netzwerke Firmen suchen, die der eigenen Leidenschaft entsprechen, aber nicht unbedingt für die eigene Qualifikation im Moment ein Stellenangebot veröffentlicht haben. Diese Unternehmen wird man anschreiben und in der Bewerbung die eigene Leidenschaft für den speziellen Unternehmenszweig anführen. Damit werden die Unternehmen, die latent nach neuen Mitarbeitern suchen, angenehm überrascht.

Wird man dann zum Vorstellungsgespräch eingeladen, kann man die eigene Leidenschaft fürs Unternehmen darstellen doch Vorsicht; wie bei allen diesen Gesprächen gilt die Devise "Ehrlich währt am längsten". So wie wir nicht von skrupellosen Verkäufern übers Ohr gehauen werden wollen, gilt das genauso für Firmen, die Mitarbeiter einstellen. Viele neue Jobs sind so schon entstanden, wobei diese Art von Arbeitsplatz natürlich auch nicht überall und immer unbegrenzt zur Verfügung steht. Es ist aber eine neue aktive Möglichkeit, einen Arbeitsplatz zu finden, wobei man die klassische Methode ja nicht vernachlässigen muss.

Kontakt:

Der Autor Helmut König ist Inhaber der Agentur Königskonzept in Münzenberg. Tel.: 06033 746634 und 0172 9201709, Fax 0721 151430-712, E-Mail: helmut-koenig@koenigskonzept.de, Internet: www.koenigskonzept.de