Tipps für Fach- und Führungskräfte

So finden Sie Ihren Traumjob

23.05.2012 von Renate Oettinger
Freie Stellen gibt es zurzeit viele. Doch Sie sollten wählerisch sein, wenn es um Ihre neue Position geht. Frank Adensam sagt, was Sie beachten sollten.

Die Auftragsbücher der meisten Unternehmen sind randvoll. Also suchen sie wieder verstärkt qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Für Top-Arbeitskräfte bedeutet dies: Sie haben keine Schwierigkeiten, irgendeinen Job zu finden. Doch die Frage lautet anders: Wie bekomme ich meinen Traumjob?

Tatsächlich der Traumjob? Gucken Sie genau hin, wenn Sie sich bewerben.
Foto: Fotolia, Eisenhans

"Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft." Solche Schlagzeilen liest man seit Monaten in den Zeitungen. Denn die Auftragsbücher der Firmen sind voll. Also stellen sie wieder Fach- und Führungskräfte ein. Für Top-Arbeitskräfte, die eine neue Stelle suchen, stellt sich somit nicht die Frage: Finde ich einen Job? Die Frage lautet vielmehr: Wie bekomme ich meinen Traumjob? Denn die wahren Traumjobs sind weiterhin rar und heiß umkämpft.

Um sie bewerben sich zumeist viele gute Arbeitskräfte. Also lautet die Kernfrage: Wie habe ich bei der Jobsuche am Ende die Nase vorne? Denn beim Sich-Bewerben ist es wie bei den olympischen Spielen: Die "Goldmedaille" wird nur ein Mal vergeben. Wer aus dem Bewerbungsrennen als zweiter Sieger hervorgeht, steht mit leeren Händen da. Deshalb hier einige Tipps, wie Sie eine Top-Stelle ergattern.

Schärfen Sie Ihr Profil

Für berufserfahrene Fach- und Führungskräfte gilt: Sie haben bei der Bewerberauswahl nur die Nase vorn, wenn ihr Profil genau den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Denn Berufserfahrenen gestehen Unternehmen meist keine lange Einarbeitungszeit zu. Sie sollen vom ersten Tag an funktionieren.

Analysieren Sie deshalb, bevor Sie sich bewerben, präzis: Welches Know-how und welche Erfahrung habe ich? Und überlegen Sie dann im zweiten Schritt: Welche Fähigkeiten machen mich beim Unternehmen x oder y zum idealen Bewerber? Und: Welche Erfahrungen qualifizieren mich als "Spezialist für..."? Außerdem: Welche Pfunde kann ich folglich beim Mich-Bewerben in die Waagschale werfen.

So banal dies klingt, Fakt ist: Das wissen viele Berufserfahrene nicht. Denn meist erscheint ihnen das, was sie in zurückliegenden Jahren taten, als selbstverständlich. Deshalb ist ihnen auch nicht bewusst ist, welche Fähigkeiten und "Trümpfe" sich hinter ihrer Erfahrung verbergen - sofern sie diese an der richtigen Stelle ausspielen.

Analysieren Sie deshalb genau Ihren beruflichen Werdegang und Ihr Tätigkeitsfeld in den zurückliegenden Jahren. Und geben Sie sich dabei nicht mit so oberflächlichen Aussagen wie "Erfahrung als Projektleiter in der Baubranche" zufrieden. Werden Sie konkreter. Nehmen Sie Stift und Papier und listen Sie auf: Was habe ich gemacht, und was waren die besonderen Herausforderungen dabei? Denn nicht jeder Projektleiter hat zum Beispiel Erfahrung mit Großprojekten, bei denen es galt, die Zusammenarbeit von Dutzenden von Unternehmen aus dem In- und Ausland zu koordinieren? Und wie viele Projektleiter in Deutschland haben Erfahrung mit solch hochpolitischen Projekten wie Stuttgart21? Vielleicht ein, zwei Dutzend?

Genau diese Spezialkenntnisse und Erfahrungen sind es aber, die Sie zu einer sehr attraktiven Arbeitskraft machen - sofern Sie sich beim richtigen Unternehmen bewerben. Einer Arbeitskraft zudem, die ein Arbeitgeber gerne überdurchschnittlich bezahlt.

Vielen Berufstätigen fällt eine solche Analyse ihrer Fähigkeiten schwer. Ihnen auch? Dann suchen Sie sich einen Sparring-Partner - im Idealfall einen versierten Manager oder berufserfahrenen Karriereberater. Seine zentrale Aufgabe ist es immer wieder gezielt zu fragen: "Vor welchen Herausforderungen standen Sie bei der Aufgabe ...?" "Was haben Sie da konkret gemacht?", "Warum funktionierte das so gut?" Denn erst durch dieses Rück- und Nachfragen wird konkret fassbar, was Ihre Kompetenz ausmacht und Sie von anderen Stellensuchern mit einer ähnlichen Biografie unterscheidet.

Der erfolgreiche Jobwechsel auf einen Blick
Mehr Mobilität?
Überdenken Sie Ihre Flexibilität. Längere Anfahrtswege oder geringeres Gehalt können trotzdem zielführend sein.
Keine Katastrophe
Ist die Kündigung bereits ausgesprochen, bewahren Sie die Ruhe.
Der Flurfunk
Reagieren Sie möglichst frühzeitig auf die Zeichen des Marktes. Nehmen Sie die Gerüchteküche ernst. Agieren Sie selbst.
Absichern?
Verlassen Sie sich nicht auf vermeintliche Sicherheiten. Manch einer steht schneller auf der Straße, als er meint.
Haltung bewahren
Hängen Sie Ihren Frust nicht an die große Glocke – weder vor noch nach einer Kündigung.
Außen vor
Informieren Sie Kollegen oder gar den Vorgesetzten auf keinen Fall zu früh, denn von da an sind Sie von allen wichtigen Informationen abgeschnitten.
Präsenz zeigen
Stellen Sie Ihr Profil in die relevanten Online-Portale ein. Tun Sie dies frühzeitig. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis sechs Monaten.
Externe Unterstützung
Nehmen Sie Kontakt mit ausgewählten Personalberatern Ihrer Branche auf. Signalisieren Sie Ihr Interesse an neuen Herausforderungen in allen relevanten Netzwerken, aber werden Sie nicht zu deutlich, ehe die Kündigung tatsächlich ausgesprochen ist.
Profilieren Sie sich
Wenn noch nicht absehbar ist, ob und wann Sie wechseln werden, nutzen Sie bereits die Zeit, um sich zunächst im eigenen Haus zu profilieren. Beteiligen Sie sich an Projekten, die für die Zukunft relevant sind, schlagen Sie sinnvolle Sparmöglichkeiten vor. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Engagement auch extern publik wird. Netzwerke und Arbeitskreise bieten dafür gute Möglichkeiten.
Eine gute Bewerbung
... ist immer noch sehr wichtig. Überarbeiten und vervollständigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen.
Eigenwerbung stinkt?
Das war einmal. Kümmern Sie sich um Ihr Selbstmarketing. Erarbeiten Sie Ihr eigenes Stärkenprofil. Besonders in der Krise geht es um Effizienz. Im Bewerbungsgespräch müssen Sie kurz und knapp darlegen können, worin Ihre Stärken liegen. Unterstützung bieten Karriereberater.
Bereit sein
Besorgen Sie sich ein Zwischenzeugnis.
Ups, zu spät ...
Wenn Sie selbst gehen, bereiten Sie die Trennung sorgfältig vor. Beachten Sie die Fristen.
Viele Wege führen zum neuen Job
Nutzen Sie alle Bewerbungswege: Print, online, persönlich.
Hilfreich: ein langer Atem
Befassen Sie sich mit der Psychologie des Vorstellungsgespräches, und zwar nicht nur in der ersten Runde.
Falsche Kompromisse?
Bei potenziellen Stellenangeboten: Bleiben Sie kritisch, sich selbst und Ihrem Können gegenüber – aber auch dem suchenden Unternehmen.
Im Guten trennen
Ist die Entscheidung zum Wechsel gefallen, nutzen Sie auch Ihren Abgang zur Profilierung.
Es ist soweit
Wenn Sie dann tatsächlich gehen: Hinterlassen Sie einen bestellten Acker.
Neu ankommen
Agieren Sie im neuen Unternehmen besonnen. Lernen Sie, hören Sie gut zu.
Los gehts!
Nehmen Sie die eigenen Gefühle ernst – auch wenn sie negativ sind. Bei Zweifeln: Starten Sie neu!

Definieren Sie Zielbranchen und -unternehmen

Wenn Sie Ihre Kompetenzen kennen, können Sie daraus ableiten, in welchen Branchen und Unternehmen Sie besonders gute Chancen haben. Zum Beispiel, weil Sie nicht nur über spezielle IT-Kenntnisse verfügen, sondern sich auch im Versicherungswesen auskennen. Oder weil Sie als Chemiker auch mit den Fertigungs- und Prüfverfahren in der pharmazeutischen Industrie vertraut sind.

Überlegen sollten Sie, bevor Sie das erste Bewerbungsschreiben formulieren, auch: "Bei welchem Unternehmenstyp kann ich meine Fähigkeiten am besten ausspielen?" Zum Beispiel eher in Großunternehmen, die sehr arbeitsteilig arbeiten und in denen es viele Spezialisten gibt, an die man Teilaufgaben delegieren kann. Oder eher in Klein- und Mittelunternehmen, die eher einen Allrounder suchen.

Je genauer Sie dies wissen, um so gezielter können Sie sich bewerben. Und umso besser können Sie im Auswahlverfahren begründen, warum genau Sie der ideale Mitarbeiter sind. Doch nicht nur dies. Umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen Ihr neuer Arbeitgeber nach der Probezeit nicht den Laufpass gibt. Warum? Weil die Stelle genau zu Ihnen passt.

40 plus und fit im Job: Zehn Tipps
1. Betrachten Sie sich nicht als passiver „Arbeit-Nehmer“, sondern als selbstverantwortlich handelnder „Arbeitsmarkt-Unternehmer.“
Sie verkaufen ein Produkt, nämlich Ihre Arbeitskraft, und es ist Ihre Aufgabe, dieses Produkt laufend zu verbessern. In drei Jahren müssen Sie ein besserer Arbeitnehmer sein, als Sie es heute sind – wenn Sie in drei Jahren ein neues Auto kaufen, erwarten Sie schließlich auch, dass es ein besseres Modell ist als das, welches Sie heute fahren.
2. Schätzen Sie Ihre Arbeitsmarktfitness realistisch ein.
Analysieren Sie Ihre eigenen Fähigkeiten und gleichen Sie diese realistisch mit dem ab, was derzeit gefragt ist. Lassen Sie sich regelmäßig Feedback von Kollegen und Vorgesetzten geben und nehmen Sie dieses ernst.
3. Bleiben Sie geistig flexibel.
Das Umfeld, in dem Ihr Unternehmen tätig ist, hat sich bereits in den letzten zehn oder 15 Jahren tiefgreifend gewandelt, und die Zukunft wird noch mehr und noch schnelleren Wandel bringen. Dieser wird auch an Ihrem Job deutliche Spuren hinterlassen, in Ihrem Unternehmen und in der ganzen Branche. Das sollten Sie rechtzeitig erkennen und sich darauf einstellen.
4. Besuchen Sie Weiterbildungsmaßnahmen – notfalls auch auf eigene Kosten.
Besonders die Personalabteilungen größerer Unternehmen legen Wert auf Zertifikate und Schulungsbestätigungen. Nur wer diese in seiner Personalakte hat und regelmäßig neue hinzufügt, dokumentiert seine Veränderungsbereitschaft und Lernwilligkeit. Auch im Hinblick auf externe Bewerbungen sollten Sie jährlich zwei bis vier Tage in Schulungen, Seminaren oder Kursen verbringen und dafür Nachweise abheften.
5. Machen Sie Ihre Leistungen sichtbar.
Wer heute über 40 ist, spricht häufig nicht offensiv über das, was er oder sie gut kann, sondern meint, die anderen würden schon von selbst merken, wie tüchtig man ist: Das ist allerdings ein Irrglaube. Ihr Chef wird zwar wahrscheinlich merken, wenn jemand immer wieder Fehler macht oder schlechte Ergebnisse abliefert. Aber solange bei Ihnen alles reibungslos läuft, hat er keinen besonderen Anlass, Sie positiv zu bemerken. Was Sie im Einzelnen leisten wird er nur erfahren, wenn Sie es ihm sagen. Und mal ehrlich: Warum sollten die Kollegen von sich aus einem Vorgesetzten erzählen, wie hervorragend Ihre Arbeit ist?
6. Engagieren Sie sich.
Bringen Sie eigene Ideen ein. Übernehmen Sie freiwillig Aufgaben, deren Sinn und Notwendigkeit Sie erkennen. Sagen Sie nie Sätze wie „Das muss ich laut meinem Arbeitsvertrag nicht tun“ oder „Dafür bin ich nicht zuständig“. Bleiben Sie auch dann engagiert bei der Sache, wenn Sie sich über Ihren Chef wirklich geärgert haben. Wie unfähig und unmöglich er auch sein mag, lassen Sie sich von ihm auf keinen Fall in die passive Resignation treiben. Suchen Sie lieber in aller Ruhe eine neue Stelle und kündigen Sie anschließend fristgerecht und mit einem freundlichen Lächeln.
7. Denken und handeln Sie im Sinne des Unternehmens.
Bedenken Sie bei allem, was Sie tun, welche Folgen es für Ihre Abteilung und für das Unternehmen hat. Tun Sie das, was nötig ist, um Ihre Arbeit gut zu machen, und machen Sie niemals nur „Dienst nach Vorschrift“. Sie haben es zwar nicht mehr nötig, täglich zwölf Stunden im Büro zu sein, nur damit Ihr Chef sieht, wie einsatzfreudig und fleißig Sie sind. Aber Sie sind selbstverständlich da, wenn Sie wirklich gebraucht werden. Auch mal abends und am Wochenende, auch dann, wenn Sie etwas anderes vorhaben oder schon müde sind.
8. Arbeiten Sie konstruktiv mit Jüngeren zusammen.
Strecken Sie die Hand aus und gehen Sie auf die jungen Kollegen zu. Nicht gönnerhaft, nicht ängstlich, sondern weil Sie wissen, dass Sie es sich leisten können. Beweisen Sie, dass Sie dialogfähig sind, indem Sie ehrliches Interesse zeigen. Und erinnern Sie sich ab und zu daran, wie blöd es war, als Sie jung und voller Ideen waren und die Älteren immer nur sagten „Das kennen wir alles schon, das bringt doch nichts, du wirst schon sehen …“
9. Pflegen Sie die Kommunikation mit Ihren Vorgesetzten.
Halten Sie keine Informationen zurück, sondern sorgen Sie für Transparenz, für umfassende und rechtzeitige Information. Suchen Sie auch dann das Gespräch mit der Chefin, wenn Sie Wünsche und Anregungen haben, wenn Sie sich Sorgen über Ihre weitere Entwicklung machen oder wenn Sie sich für eine neue Aufgabe positionieren möchten. Wichtig ist der regelmäßige Kontakt und die offene (nicht naive!) Kommunikation, die Vertrauen und Partnerschaftlichkeit wachsen lässt.
10. Akzeptieren Sie Arbeitslosigkeit nicht als Schicksal.
Registrieren Sie aufmerksam, was um Sie herum passiert. Verdrängen Sie nicht, wenn Entlassungen abzusehen sind, sondern strecken Sie schon vorher die Fühler aus. Es ist immer besser, sich aus einer Beschäftigung heraus zu bewerben als aus der Arbeitslosigkeit. Ihre Verhandlungsposition ist dann viel stärker. Wenn Sie dennoch arbeitslos werden, jammern Sie nicht, sondern werden Sie aktiv, qualifizieren Sie sich, bewerben Sie sich, präsentieren Sie sich. Solange Sie gute Arbeitsleistung zu bieten haben, ist Ihre Suche keineswegs aussichtslos.
"Ü40 und top im Job"
Barbara Kettl-Römer: "Ü40 und top im Job: So werden und bleiben Sie attraktiv für Ihren Arbeitgeber - oder für einen anderen". Linde Verlag, 2010. 176 Seiten. 16,30 Euro. ISBN 978-3-7093-0305-4.

Recherchieren Sie gezielt offene Stellen

Wenn Sie wissen, bei welchen Unternehmen Sie die größten Chancen haben, können Sie beginnen, sich zu bewerben. Doch Vorsicht! Konzentrieren Sie Ihr Augenmerk nicht nur auf die Stellen, die in Zeitungen und Jobbörsen stehen. Denn mehr als zwei Drittel aller offenen Stellen werden besetzt, ohne dass sie je inseriert wurden. Zum Beispiel, weil das Unternehmen den neuen Mitarbeiter über einen Personalberater suchte.

Oder weil sich ein geeigneter Bewerber eigeninitiativ bewarb, kurz bevor das Unternehmen eine Stellenanzeige schaltete. Diese (noch) nicht inserierten Stellen sollten Sie versuchen zu identifizieren. Kontaktieren Sie also die Unternehmen, bei denen Sie davon ausgehen: Für die könnte ich ein attraktiver Mitarbeiter sein, weil .... Fragen Sie bei ihnen nach, ob sie einen Mitarbeiter mit Ihrer Qualifikation brauchen.

Doch Vorsicht! Meist erhalten Sie diese Information nicht von der Personalabteilung. Diese wird meist erst über den Bedarf informiert, wenn die Stelle ausgeschrieben werden soll. Welcher konkrete Personalbedarf besteht, das wissen die Leiter der Fachbereiche meist früher. Versuchen Sie also mit diesen in Kontakt zu treten. Denn sie wissen auch genau, welches Profil der neue Mitarbeiter haben soll. Und sie können Ihnen schon vorab eine klare Rückmeldung geben, inwieweit Sie für das Unternehmen interessant sein könnten.

Auf das Bewerbungsgespräch gut vorbereiten

Angenommen nun der Produktionsleiter oder Verkaufsleiter signalisierte Ihnen: "So einen Mann ..." oder "So eine Frau wie Sie könnten wir gebrauchen". Dann sollten Sie mit der Person klären: Soll ich mich unmittelbar bei Ihnen oder über die Personalabteilung bewerben? Angenommen nun die Bewerbung soll über den Personalbereich laufen.

Dann sollten Sie sich in Ihrem Schreiben unmittelbar auf das Gespräch beziehen: "Sehr geehrte Frau x, am 30.6.2011 sprach ich mit Ihrem Produktionsleiter Herr y. Er sagte mir, dass sein Bereich einen Chemiker sucht, der ....; des Weiteren dass mein Profil aufgrund der Faktoren a...., b.... und c.... dem Anforderungsprofil entspricht. Deshalb sende ich Ihnen in Absprache mit Herrn y meine Bewerbungsunterlagen......" Wenn Sie so vorgehen, tendiert die Wahrscheinlichkeit gegen 100 Prozent, dass Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

Halten Sie die Einladung zum Vorstellungsgespräch in den Händen, gilt es sich professionell auf das Gespräch vorzubereiten. Zum Beispiel, indem Sie sich via Internet genau über das Unternehmen informieren. Drucken Sie die relevanten Unterlagen aus - und bearbeiten Sie diese sichtbar zum Beispiel mit einem Marker und Kugelschreiber.

Denn dann können Sie im Bewerbungsgespräch folgenden Trick anwenden. Ganz zufällig und eher beiläufig legen Sie die Unterlagen neben sich auf den Tisch. Ich verspreche Ihnen, Ihr Gesprächspartner registriert dies und in 90 Prozent der Fälle sagt er: "Wie ich sehe, haben Sie sich auf das Gespräch vorbereitet." Und Sie können erwidern: "Selbstverständlich, denn es interessiert mich, was mein potenzieller künftiger Arbeitgeber ..." Und schon wieder haben Sie einen Pluspunkt gesammelt. (oe)

Kontakt:

Der Autor Frank Adensam ist Inhaber der Adensam Die Personalberater GmbH, Ludwigshafen. Tel.: 0621 59895-0, E-Mail: info@adensam.de, Internet: www.adensam.de

Tipps zur Jobsuche
Woran erkennt man einen attraktiven Arbeitgeber?
Sieben Karriereprofis verraten Tipps, wie Bewerber ihre Suche verbessern können. Bildquelle: Fotolia, D. Naumov
Bernhard Rauscher, Recruitwerk
"Auf Jobmessen sollten Bewerber den direkten Kontakt suchen und im Gespräch Plattitüden wie ,Was haben Sie mir zu bieten?` vermeiden."
Madeleine Leitner, Karriereberaterin
"Schauen Sie sich die Termine am Arbeitsgericht an. Das kann aufschlussreich sein, welche Arbeitgeber Kündigungsklagen gegen Mitarbeiter führen."
Saskia Thurm, First Circle
"Wer sich für die Automobilbranche interessiert, sollte neben den großen Marken auch Zulieferer in Betracht ziehen."
Jürgen Rohrmeier, Pape Consulting
"Wenn nach dem Vorstellungsgespräch ein ungutes Gefühl zurückbleibt, dann versuchen Sie, dieses zu analysieren. Gibt es keine schlüssige Erklärung, vertrauen Sie auf Ihren Bauch und lehnen ab."
Jutta Rump, FH Ludwigshafen
"Schon wenn Bewerber im Foyer warten, sollten sie beobachten, wie Kollegen miteinander umgehen, wie der Chef die Sekretärin anspricht, ob eine freundliche Atmosphäre herrscht."
Christoph Beck, FH Koblenz
"Viele Studenten denken, die Jobsuche muss schnell gehen, dabei sind drei bis sechs Monate völlig normal. Nehmen Sie sich Zeit, werden Sie nicht zu schnell nervös."
Matthias Busold, Kienbaum
"Wird einem Hochschulabsolventen ein solides Einstiegsgehalt von rund 36.000 Euro geboten, heißt das meist auch viel Lernpotenzial. Wenn Firmen dagegen gleich mit 42.000 Euro locken, ist es vermutlich eine Aufgabe, die weniger Entwicklungsmöglichkeiten bietet."