Tipps für TV und Video

So finden Sie den richtigen HD-Fernseher

15.05.2009 von Klaus Richter
HDready oder FullHD, Dolby oder DTS - verwirrende Technik und ein unübersichtliches Produktangebot machen die Auswahl des neuen Flachbildfernsehers nicht leicht. Zehn Tipps helfen auf dem Weg zum TV- und Video-Vergnügen.

Wenn Sie heute die Absicht haben, einen neuen Fernseher zu kaufen, dann steht zumindest fest: ein LCD-TV muss es sein, eventuell ein Plasma-Fernseher. Aber die gute, alte Röhre hat wohl ausgedient. Sie fristet ihr Dasein womöglich noch im Kellerpartyraum oder im Arbeitszimmer. Als familientaugliches Gerät aber hat diese Generation definitiv das Lebensende erreicht.

LG 42LF75
Der 42-Zöller von LG liefert, nachdem die Werkseinstellungen korrigiert wurden, ein natürliches, nicht zu kräftiges Bild. Schwierige Hauttöne bringt der LCD-TV ziemlich natürlich auf das Panel. Der LCD-TV kommt mit HDMI-1.3-Anschlüssen und 1080p/24-Bildwiedergabe. Nachzieheffekte bei schnellen Kameraschwenks waren kaum wahrnehmbar.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/LG-Electronics-42-LF-75_p__20779010_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Toshiba 42Z3030D
Toshibas Flachbildfernseher arbeitet mit einem großen 42-Zoll-Panel. Ein besonders gutes Bild liefert der LCD-TV beim digitalen TV-Signal. Die Farbdarstellung ist natürlich, die Bildschärfe gut. Dank 100-Hertz-Technik zeigt der Schirm keine Nachzieheffekte bei schnellen Kameraschwenks. Auch DVDs und HD-Filme bringt der TV mit überzeugender Bildqualität ins Wohnzimmer. Die HDMI-Schnittstellen entsprechen dem 1.3-Standard.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Toshiba-42-Z-3030-DG_p__8031123_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Sony Bravia KDL-40V3000
Der 40-Zöller von Sony zeigte im Test eine insgesamt gute Bildqualität, allerdings erst nachdem die unpassenden Werkseinstellungen korrigiert wurden. Die Farbwiedergabe ist ausgewogen, HD-Filme werden dank 1080p/24-Wiedergabe ruckelfrei abgespielt. Bei schnellen Bewegungen waren jedoch Bewegungsunschärfen zu erkennen. Im Gehäuse ist ein digitaler DVB-Tuner untergebracht.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Sony-KDL-40V3000_p__20779018_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Samsung LE-40F86BD
Der LCD-TV besitzt eine Panel mit einer Diagonale von 40 Zoll. Das Gerät kommt mit HDMI-1.3-Schnittstellen und einer 1080p/24-Darstellung. Die Bildqualität ist in allen Formaten – Blu-Ray, DVD und digitales TV-Signal - sehr gut. Die Farbwiedergabe ist natürlich, die Bildwiedergabe dank der 100-Hertz-Technik stabil und ohne Bewegungsunschärfen. Im Gehäuse ist ein DVB-T-Tuner installiert.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/LG-Electronics-42-LF-75_p__20779010_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Philips 32PFL5403D
DVB-T und HDTV sind gut, Fotos werden gut dargestellt. Programmumschalten träge.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/SAMSUNG-LE-40-F-86-BDX_p__8030991_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Sony KDL-32W4000
Interner DVB-C-Tuner, elektronischer Programmführer EPG komfortabel, sehr gute Fotos, gute HDTV-Darstellung.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Sony-KDL-32W4000E-schwarz_p__22306917_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Loewe Connect 32 Full-HD+
Full-HD, DVB-S2 nachrüstbar. Ausführliches EPG, leider hoher Stromverbrauch.
Metz Clarus 32 CT
Super als PC-Monitor zu vernden, sehr gute Fernbedienung, hoher Stromverbrauch.
Panasonic TX-32LZD85F
Full-HD-Gerät, als Monitor-Ersatz und zum Fotoschauen geeignet. Geringes Bildruckeln, gute Tonqualität. Handbuch liegt nur auf CD bei.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Panasonic-TX-32LZD85_p__22259208_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Panasonic TX-32LZD80F
Schwache Tonqualität, dafür gute HDTV-Qualität, auch hier Anleitung nur digital verfügbar.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Panasonic-TX-32LZD80_p__21989188_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Toshiba 32XV505D
Träge beim Zappen, Kunststoffgehäuse mit problematischen Flammschutzmitteln. Full-HD.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Toshiba-32XV505D_p__21989184_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Philips 32PFL7403D
PAL-Bildqualität schlecht, HDTV dagegen gut.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Philips-32PFL7403D_p__22210250_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Samsung LE32A456C
Als PC-Monitor sehr gut, Bedienungskomfort am Gerät selbst nicht gegeben.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/SAMSUNG-LE32A456_p__22364240_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
LG32LG6000
Fotos per USB lassen sich sehr gut betrachten, Anleitung liegt nur digital bei.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/LG-Electronics-32LG6000-Pianolackdesign-matt-bordeauxrote-Rueckwand_p__22358790_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
Samsung LE32A659A
Full-HD, als Monitor gut zu verwenden. Bewegtbilder ruckeln stark.<br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/SAMSUNG-LE32A659-Crystal-Design-Rubin-Schwarz_p__22308819_c__1237.prd" target="_blank">CW-Preisvergleich</a>
JVC LT-32DA9BU
Bild über den Analog-Tuner schlecht, nicht als PC-Monitor zu vewenden, da passender Eingang fehlt. EPG gut.
Funai LT6-M32 BB
Schwache Audioqualität, kein digitaler Tonausgang. Träges Zapping bei DVB-T, schwaches Bild über Analog-Tuner. Billig-Modell.

Doch bei dem ganzen Technikwirrwarr und dem heutzutage schier unübersichtlichen Angebot gilt es, die richtige Wahl zu treffen. Und das ist nicht ganz einfach. Folgende Tipps helfen Ihnen, die richtige Entscheidung beim Kauf des neuen Fernsehers zu treffen.

Tipp 1: Digitale Signalquelle ist Pflicht

Gleich am Anfang sollte folgende Grundvoraussetzung erfüllt sein: Sie empfangen digitales TV, sei es nun über die eigene Satellitenschüssel oder Kabelfernsehen. Der digitale Programmempfang ist für vollen TV-Genuss ein Muss. Sollten Sie Zuhause normales, also analoges Kabelprogramm empfangen oder lediglich analoges Satellitenprogramm, dann werden Sie mit Ihrem neuen Flachmann wenig Spaß haben. Das Fernsehbild ist ziemlich matschig und alles andere als eine Augenweide.

Hier finden Sie mehr zum Thema HD-TV:

Es ist wie bei vielem im Leben: Wer hier A sagt - das wäre der HD-taugliche Flachbildfernseher -, der muss auch B sagen - digitale Quelle nutzen.

Tipp 2: Satelliten-Receiver sollte HD-tauglich sein

Bevor Sie sich endgültig zum Kauf des neuen Fernsehers entschließen, sollten Sie in Sachen Digital-Receiver auch gleich aufrüsten: Die optimale Verbindung zwischen einem Flachbildfernseher - egal, ob LCD oder Plasma - und der Signalquelle - dem Receiver also - heißt: HDMI, das High Definition Multimedia Interface. Damit werden Bild und Ton in höchster Digitalqualität übertragen. Das bedeutet: Weder Bild noch Ton müssen vom Fernseher wieder vom analogen auf ein digitales Signal umgewandelt werden, eine verlustfreie Übertragung also.

Der Receiver sollte darüber hinaus auch HD-tauglich sein. Der Spaß beginnt hier ab 150 Euro. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Wer an einen Kabelfernsehbetreiber gebunden ist, sollte hier auf das digitale Angebot umschwenken und gleich einen entsprechenden digitalen Receiver mitordern. Auch hier gilt: Er sollte HDTV-fähig sein.

Tipp 3: HDready oder Full HD - erst gucken, dann kaufen

"HDready" ist ein Fernsehgerät dann, wenn es die Maßgaben der European Information, Communications and Consumer Electronics Industry Technology Association (EICTA) erfüllt, die von dem Gremium Anfang 2005 für hoch auflösendes Fernsehen (HDTV) verabschiedet wurden. Ein Fernsehgerät erhält demnach dieses Siegel/Logo, wenn es als Mindestkonfiguration folgende Richtlinien erfüllt:

"Full HD" hingegen bedeutet, dass der Fernseher nativ 1920 mal 1080 Bildzeilen im Vollbildmodus darstellen kann. Dabei handelt es sich aber nicht - wie bei HDready - um ein von einem Gremium verabschiedetes Logo. Im übrigen sind beide Bezeichnungen noch kein Qualitäts- oder Gütesiegel, das die allgemeine Qualität des Fernsehers bewertet. Da hilft ohnehin nur der Gang zum Fachberater und dort heißt es: Gucken, vergleichen, entscheiden. Trauen Sie Ihren Augen etwas zu. Sie müssen mit der Bildqualität zufrieden sein.

Nur eins ist bei "Full HD" klar: Die von einer Blu-Ray-Disc eingespielte Auflösung beträgt in der Regel 1920 mal 1024 Bildpunkte im Vollbildmodus. Somit lässt sich damit ein "Full HD"-Fernseher komplett ausreizen.

Tipp 4: LCD gegen Plasma - unentschieden

In der Frage, ob LCD- oder Plasma-Gerät, gibt es keinen eindeutigen Sieger.

Die Diskussionen, was nun die bessere Wahl sei, gibt es schon länger. Zunächst einmal gilt: Bei allen Geräten, die eine Bildschirmdiagonale unter 37 Zoll aufweisen, erübrigt sich dieser Vergleich, denn es gibt unterhalb dieser Maßgrenze keine Plasma-Fernseher. Doch was ist mit den Geräten, die oberhalb dieser Grenze liegen? Die LCD-Technik hat einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Waren die LCD-Geräte früher in punkto Schwarzwiedergabe und Reaktionszeit einem Plasma-Fernseher unterlegen, so liegen gute Geräte mittlerweile gleichauf mit der Konkurrenz. Allerdings sollten Sie bei einem LCD-Fernseher zu der 100-Hertz-Variante greifen, wenn es um flüssige und reaktionsschnelle Bildwiedergabe geht.

Doch abgesehen davon: Welche Vor- und Nachteile hat nun ein LCD-, welche ein Plasma-Fernseher? Beginnen wir mit dem Plasma-Gerät: Die Farben wirken einen Tick natürlicher, beim seitlichen Einblick wirkt das Bild trotzdem noch gut. Bei so manchem LCDler erscheint das Bild dagegen leicht milchig verschwommen, wenn der Betrachter seitlich vom Gerät sitzt. Ein gravierender Nachteil war vor allem bei der ersten Generation an Plasmas auszumachen: Es bestand die so genannte Einbrenngefahr. Wenn Motive oder Logos zu lange unbewegt auf dem Bildschirm dargestellt wurden, konnte es passieren, dass sie im Display "einbrannten". Mit den heutigen Geräten haben Sie damit aber kaum noch Probleme. Durch die von den meisten Herstellern verwendete spiegelnde Frontscheibe wirkt ein Bild bei einem Plasma-Gerät bei Tageslicht nicht immer richtig ausgeleuchtet, es kommt mitunter zu Reflektionen. Bei LCD-Fernsehern haben Sie diese Probleme nicht, weshalb hier die Bilder bei Tageslicht meist besser wirken.

Der Vergleich endet somit unentschieden: Es gibt heutzutage kein wirkliches Für und Wider, was die beiden Gerätegattungen angeht. Beide Techniken sind ausgereift. Hier muss der individuelle Eindruck entscheiden: Der eine mag die natürlicheren Farben eines Plasma-Fernsehbildes mehr, der andere schätzt das LCD-Gerät, weil das Bild nicht so anfällig gegenüber wechselnden Lichtverhältnissen wirkt und somit auch für Spielekonsolen ein bewährter Partner ist.

Tipp 5: 1080p macht das bessere Bild

Blu-Ray-Scheiben können nur mit dem passenden TV-Gerät ihr Bildpotenzial wirklich ausspielen.
Foto: Anbieter

Was vor einem Jahr noch Luxus war, ist heute fast der Standard: 1080p-fähige Flachbildfernseher. Also: Achten Sie darauf, dass der Fernseher die Vollbildwiedergabe mit 1080 Bildzeilen beherrscht. Geben Sie sich nicht mehr mit 720p ab. Was bedeutet der Unterschied zwischen 720p und 1080p? Schlicht gesagt: Das ist die Darstellung der Bildzeilen. Mit 720p schafft der Fernseher eine Auflösung bis zu 720-Bildzeilen im Vollbildverfahren ("p" steht hier für "progressive" im Gegensatz zu "i" für "interlaced", dem Halbbildverfahren). 1080p heißt: Hier wird das Bild mit 1080-Bildzeilen im Vollbildverfahren dargestellt. Damit sind Sie für die Zukunft gerüstet. Und die hat eigentlich schon begonnen mit den Filmen auf Blu-Ray-Scheiben. Fast alle Filme, die auf Blu-Ray erscheinen, sind auf die Bildwiedergabe von 1080p ausgelegt. Mittlerweile kosten die entsprechenden Player ab 150 Euro. Diese Geräte geben auch DVDs wieder. Ihre bereits gekauften DVDs gehören somit noch nicht zum alten Eisen.

Für HDTV hat sich die EBU, die Europäische Vereinigung der Rundfunkanstalten, auf die Norm 720p50 geeinigt, also: 720 Bildzeilen im Vollbildverfahren bei 50Hz. Für TV würde also ein 720p-Gerät völlig ausreichen. Das heutige Fernsehbild wird in Deutschland nach der PAL-Norm ausgestrahlt. Es besteht aus 576 Zeilen (sichtbarer Anteil) zu 720 Pixeln. Und zwar sowohl für 16:9 als auch für 4:3. Es werden abwechselnd zwei Halbbilder gesendet: das eine enthält die Bildzeilen mit ungerader Ordnungszahl und das andere die geradzahligen Zeilen. Die beiden Halbbilder ergeben ein Vollbild auf dem Bildschirm. Beim Fernsehen im Standard- Format werden 50 Halbbilder (50Hz) pro Sekunde übertragen. Dabei müssen die neuen Fernseher Umrechenarbeiten leisten, um dieses Standard-Format Bildschirm-füllend darzustellen. Je besser die hier eingesetzte Technik, desto besser das Bild.

Zu dem ganzen Format-Wirrwarr kommt noch ein drittes hinzu: 1080i. Das heißt, dass auch bei HDTV noch das Zeilensprungverfahren angewendet wird. In einer fünfzigstel Sekunde wird ein Halbbild mit 540 Zeilen übertragen, die dazwischen liegenden 540 Zeilen folgen in der drauf folgenden fünfzigstel Sekunde. Das ergibt 25 vollständige Bilder pro Sekunde. Der einzige Vorteil bei diesem Verfahren: Es wird ein Maximum an räumlicher Bildauflösung erreicht. Der große Schwachpunkt bei diesem Verfahren ist aber die so genannte zeitliche Auflösung, die mit 25 Bildern pro Sekunde nicht besser ist als beim heutigen Standard-TV, das mit einer Auflösung von 720x576/50Hz arbeitet.

Das Format 720p steht dagegen für eine bessere zeitliche Auflösung. Die räumliche Auflösung ist dadurch immerhin mehr als doppelt so hoch wie bei PAL-TV. Das Institut für Rundfunktechnik (IRT) ist hier eine gute Adresse, um sich weitere Infos zu besorgen, zum Beispiel die Studie "Mehr Qualität durch HDTV".

Tipp 6: Kino-Feeling mit 24p

Blu-Ray-Player bringen Kino-Feeling ins heimische Wohnzimmer.

Zusätzlich sollten Sie noch darauf achten, dass der Fernseher das Kinoformat 24p wiedergeben kann. Das bedeutet, dass der Fernseher Filme im 24p-Modus wiedergeben kann, also mit 24 Bildern pro Sekunde. Das ist Kinostandard! Alle Filme, die heute auf Blu-Ray erscheinen, unterstützen den 24p-Modus. Die entsprechenden Blu-Ray-Player spielen das neue Filmformat im Original-Kino-Modus von 24p ab. Beherrscht ein Flachbildfernseher sowohl Bildauflösung (1080p) als auch den 24p-Modus, so werden Sie Filme in noch nie dagewesener Qualität erleben. Jenseits von dem, was die DVD Ihnen heute bieten kann! Das ist Kino-Feeling Zuhause, was die neue Generation an Fernsehern und Videoscheiben ausmacht. Dachten wir bisher, dass bereits mit der DVD das Heimkino seinen Namen alle Ehre machte, so werden wir nun eines Besseren belehrt.

Tipp 7: Mehr Hertz für Schärfe

In Luxusbereiche dringen Sie vor, wenn der Fernseher der Wahl dann noch 100 Hertz oder gar 200 Hertz beherrschen soll. Was das bringt? Beide Verfahren haben sich zum Ziel gesetzt, das Bild mehr oder weniger flimmerfrei und schärfer darzustellen. Wichtig dabei ist, dass das TV-Gerät das so genannte Deinterlacing perfekt beherrscht. Das ist ein komplexes Verfahren, um aus Halbbildern Vollbilder zu produzieren. Wenn der Fernseher das nicht schafft, kommt es zu unschönen Bildrucklern und unscharfen Konturen. Gute 100-Hz-Geräte liegen derzeit bei rund 1000 Euro mit einer Bildschirmdiagonalen von 40 Zoll (102 cm). Mittlerweile kommen die ersten 200-Hertz-Fernseher auf den Markt, die das Bild noch einmal drastisch verbessern sollen. Auf jeden Fall sollten Sie den Sehtest persönlich bei einem Händler Ihres Vertrauens vornehmen. 200-Hertz-Geräte liegen derzeit mit einer 40-Zoll-Bilddiagonalen bei rund 1500 Euro.

Tipp 8: Der richtige Anschluss - HDMI sticht Scart

Es gibt unterschiedliche Anschlüsse, um Bilder von einem Zuspielgerät zum Flachbildfernseher zu übertragen. Der bisher bekannteste war und ist der Scart-Anschluss. Dieser aus der Analogwelt stammende Universal-Port überträgt Bild und Ton gleichzeitig. Sollten Sie einen Sat-Receiver oder DVD-Player besitzen, der lediglich einen Scart-Anschluss hat, so haben Sie ohnehin keine andere Wahl der Verbindung zum Flachbildfernseher. Achten Sie aber darauf, dass die Scart-Buchse am Fernseher voll beschaltet ist, um auch den gesamten RGB-Farbraum abzudecken. Das liefert ein besseres Bild. Manche Hersteller verbauen in ihren TV-Geräten teilbeschaltete Scart-Anschlüsse, die lediglich FBAS-oder CVBS-Qualität bieten. Damit bekommen Sie schlechtere Bilder.

Die Königsklasse unter den Anschlusstechniken für Flachbildfernseher ist zweifelsohne HDMI, das High Definition Multimedia Interface. Allein dieser Anschluss überträgt Bild und Ton digital ohne Datenkompression. Wenn es eben geht und die anzuschließenden Geräte diese Schnittstelle parat halten, sollten Sie unbedingt diese Verbindung wählen. Beim Zuspielen von DVDs und Blu-Ray-Scheiben ist dieser Anschluss ohnehin ein Muss, um in den Genuss sagenhafter Bilder zu kommen. Es gilt: Je mehr HDMI-Anschlüsse Ihr Gerät aufweist, umso besser. Bei neuen Flachbildfernsehern sind mittlerweile drei bis vier HDMI-Buchsen Standard.

Neue Geräte verfügen mittlerweile auch über USB-Anschlüsse. Sie können somit Ihre digitale Fotokamera anschließen und Ihre gerade geschossenen Fotos hoch auflösend auf dem Bildschirm betrachten. Meistens ist eine Diashow-Funktion mit an Bord des Fernsehers. Wenn Sie jetzt noch eine Kamera besitzen, die sogar im 16:9-Format Bilder knipst, steht einem ungetrübten Dia-Abend nichts mehr im Weg.

Tipp 9: Beim Kabel auf die Qualität achten

Oft unterschätzt, aber mindestens genauso wichtig ist das richtige Kabel. Bitte verzichten Sie auf jeden Fall auf die 3-Euro-Kabel vom Wühltisch im Elektro-Discounter. Sie werden keine Freude daran haben. Gute Kabel mit vergoldeten Steckkontakten erhalten Sie ab 15 Euro aufwärts. Die Kabelabschirmung ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen, damit keine störenden Einflüsse von anderen Geräten das Bildvergnügen trüben. Ein Scart-Kabel von etwa 25 Euro sollte der richtige Mittelweg sein.

Die Bildübertragung per S-Video-Kabel ist eine weitere Variante, die aber nicht unbedingt eine Verbesserung der Bildqualität gegenüber einem voll beschalteten Scart-Kabel mit sich bringt. Hinzu kommt, dass diese Verbindung keinen Ton überträgt. Den müssen Sie dann gesondert zum TV-Gerät übertragen, und zwar via Audio-Cinch-Stecker. Diese Anschlüsse sind mittlerweile bei jedem Flachbildfernseher standardmäßig eingebaut.

Der im analogen Bereich beste Anschluss ist der so genannte YUV-/Komponenten-Anschluss. Sie erkennen diesen an den drei nebeneinander liegenden Cinch-Buchsen mit den Farben Blau-Grün-Rot. Das war bisher die beste Anschlussmöglichkeit vor allem für DVD-Player an Flachbildschirmen, da sie Vollbilder überträgt. YUV überträgt jedoch keinen Ton, so dass wie bei S-Video eine separate Verbindung erforderlich ist. Über den YUV-/Komponenteneingang können Sie auch HDTV-Signale übertragen. Hier gilt ebenfalls: Investieren Sie in ein gutes Kabel.

Auch bei HDMI-Kabeln sollten Sie auf Qualität achten. Wenn Sie zwischen Zuspieler und Flachbildfernseher nicht mehr als 1,5 Meter zu überbrücken haben, reichen HDMI-Verbindungskabel zum Preis von rund 10 Euro. Verbindungswege, die darüber hinaus reichen, sollten mit höherwertigeren Kabeln verbunden werden. Hier sind Preise ab 20 Euro eine vernünftige Wahl.

Tipp 10: Gute Bilder brauchen guten Sound

Für die Nachrichten reicht allenfalls noch der Lautsprecher, der im Flachbildfernseher verbaut ist. In den absoluten Filmgenuss kommen Sie mit den internen Fernsehlautsprechern allerdings kaum. Mit Einzug der DVD hat auch das Dolby-Digital-Tonformat seinen Siegeszug im heimischen Kino-Wohnzimmer angetreten, vor allem der 5.1-Sound. Alle neuen Filme auf DVD weisen dieses Tonformat auf. 5.1 bedeutet: Es werden fünf Tonkanäle beschallt inklusive des Subwoofers für die tiefen Töne (LFE - Low Frequency Effect bei Dolby, Low Frequency Enhancement bei DTS). Um in diesen Sound-Genuss zu kommen, benötigen Sie eine Audioanlage, die diese Tonformate (Dolby Digital/DTS) unterstützt. Mit den entsprechenden Boxen (Links/Rechts Front, Center für Sprache, Links/Rechts hinten für Effekte, Subwoofer) kommt schon gutes Kino-Feeling auf.

Blu-Rays gehen aber noch einen Schritt weiter. Sie spendieren DTS-HD oder Dolby TrueHD, also ein 7.1-Tonformat. Das wiederum kommt dem Kinoerlebnis noch ein ganzes Stück näher. Dafür muss aber auch ein entsprechender AV-Receiver im Regal stehen, der diese neuen Tonformate beherrscht und wiedergeben kann. Im Wohnzimmer wird es dann allerdings arg eng, da an den Seiten rechts und links noch zwei weitere Boxen hinzukommen. Kurz: Familientauglich und vor allem Ehefrauen-tauglich ist das kaum. Doch die Industrie hat an dieser Stelle ein Ohr für gestresste Frauen gehabt und Soundprojektoren entwickelt, die sich die Schalleigenschaften von Wänden und die Möglichkeit, das menschliche Ohr etwas zu täuschen, zu Eigen gemacht haben. So benötigen Sie nicht mehr zwangsläufig die hinteren Effektboxen (Surroundboxen), um das ultimative Kinogefühl zu erleben. Es reicht ein Soundprojektor aus, um auch im Wohnzimmer Kinoatmosphäre aufkommen zu lassen. Und das Wichtigste dabei: Der Ehefrieden ist gesichert!