Kaufberatung

So finden Sie den passenden HDTV

15.02.2012 von Alexander Dreyßig
Wenn Sie noch nicht sicher sind, welchen HDTV Sie kaufen sollen, haben wir für Sie die wichtigsten Tipps.

Noch nie waren HDTVs so günstig, wie im Moment. Wer sich davon motiviert auf die Suche nach einem neuen Gerät macht, sieht sich mit einer Unzahl von Gerätetypen und Standarts konfrontiert. Unser Kaufratgeber zeigt, worauf Sie achten sollten.

LCD oder Plasma-TV?

Beide Gerätetypen haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn Sie ein großformatiges Gerät zu einem überschaubaren Preis suchen, machen Plasma-TVs klar das Rennen. Da sich inzwischen viele Hersteller primär auf LCD-TVs mit LED Hintergrundbeleuchtung konzentrieren und Plasma-TVs generell etwas aus der Mode gekommen sind, können Sie hier echte Schnäppchen machen.

Was die Bildqualität angeht, liefern Plasma-Geräte eine überzeugendere Schwarz-Darstellung, während LCDs mit einer alles in allem etwas besseren Bildqualität punkten können.

In Bezug auf Stromverbrauch können LCDs ihre Plasma-Konkurrenz jedoch deutlich abhängen.

Wie groß sollte mein HDTV sein?

Generell kann man sagen, je größer umso besser und das nicht nur wegen der Möglichkeit, mit einem großen Gerät im Freundeskreis zu punkten.

Entscheidend ist hier die Frage, wie weit Sie von Ihrem HDTV entfernt sitzen werden. Laut den Empfehlungen von THX, einer Firma zur Zertifizierung von Audio/Video-Qualität, sollte der Bildschirm 40 Grad des Sichtfeldes einnehmen. Das entspricht in etwa 1,7 Metern bei einem 35-Zoll Gerät beziehungsweise 3,4 Metern bei einem 60-Zoll Bildschirm.

Worauf Sie beim Kauf im Fachgeschäft achten sollten

Fachhändler kennen verschiedenste Wege, um die Bildqualität von Verführgeräten gut aussehen zu lassen. So gibt es für die meisten Geräte einen „Demo Mode“, der Helligkeit, Kontrast und Farben deutlich lebendiger wirken lässt, als beim späteren Gebrauch zu Hause. Sie sollten sich daher die Bildqualität von Geräten immer mit den Standard-Einstellungen zeigen lassen.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Geräte mit alltäglichen Inhalten, wie Sendungen aus dem normalen Fernsehprogramm zu testen. Lassen Sie sich nicht von Demo-Filmchen täuschen, die extra für Gerätevorführungen produziert wurden.

Soll ich einen 3D-fähigen HDTV kaufen?

Diese Frage ist momentan eher schwer zu beantworten. Viele Geräte unterstützen inzwischen die Wiedergabe von 3D-Inhalten. Daher kann es vorkommen, dass der gewünschte HDTV sowieso schon über 3D-Funktionalität verfügt, obwohl ganz andere Features für den Kauf entscheidend waren. Auch im unteren Preissegment tummeln sich inzwischen einige 3D-fähige Geräte.

Alles in allem muss man jedoch sagen, dass 3D-Funktionalität immer noch mit einem Aufpreis verbunden ist. Rechnet man das zum Abspielen von 3D-Filmen nötige Equipment, wie Blu-ray Player und 3D-Brillen mit ein, sind schnell ein paar hundert Euro Aufpreis zu normalen 2D-HDTVs fällig. Darüber hinaus sind 3D-Inhalte immer noch recht spärlich gesät.

Was wiederum für 3D-HDTVs spricht, ist die Tatsache, dass diese Geräte auch in ein, zwei Jahren noch über aktuelle Technik verfügen werden und Sie dann mit einem veralteten 2D-Gerät womöglich sprichwörtlich in die Röhre schauen.

Braucht mein HDTV einen Wi-Fi-Adapter beziehungsweise Ethernet-Port?

Viele neuere HDTVs können sich via Ethernet oder Wi-Fi mit Ihrem Netzwerk verbinden. Einmal eingeloggt können Sie dann über Dienste, wie Amazon Video on Demand oder YouTube (sofern von Ihrem Fernseher unterstützt) Videos aus dem Internet direkt auf Ihren HDTV streamen.

Vielfach bietet es sich jedoch an, HDTVs nicht wegen Ihrer Internet-Fähigkeit zu kaufen, da sich Internet-Inhalte über Set-Top-Boxen, wie Roku oder Apple TV, problemlos und oft auch besser ins heimische Wohnzimmer bringen lassen.

Marken-Gerät versus No-Name

Wer heute einen Blick auf den Markt für HDTVs wirft, bemerkt schnell den enormen Preisunterschied zwischen No-Name Geräten und denen von Marken-Herstellern. So muss man für ein Marken-Geräte häufig den doppelten bis dreifachen Preis bei gleicher Bildschirmgröße investieren. Doch woher kommt dieses enorme Preisgefälle?

Im Grunde kann man sagen, dass es sich bei den Preisbrechern aus dem No-Name Bereich in den meisten Fällen um funktionell stark abgespeckte HDTVs handelt. 3D-Funktionalität, Network-Features, Kallibrierungs-Möglichkeiten und natürlich auch edles Design fehlen häufig. Während man fehlende 3D-Funktionen, Network-Features und Schwächen im Design noch verschmerzen kann, sollte man bei der eigentlichen Bildqualität keine Abstriche hinnehmen.

Brauche ich einen 1080p HDTV mit einer hohen Bildwiederholungsrate?

Inzwischen haben sich HDTVs mit einer Auflösung von 1080p und 120 Hz zum Standart entwickelt. Zwar sieht man gelegentlich noch Geräte mit 60 Hz (sowohl in 720p, als auch in 1080p) auf dem Markt. Hierbei handelt es sich jedoch meistens um ältere Geräte aus dem Low-Cost-Bereich beziehungsweise um Geräte mit kleinen Bilddiagonalen.

Steht man vor der Entscheidung zwischen 720p und 1080p, sprechen einige gute Gründe dafür, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und in einen HDTV mit 1080p zu investieren. So bieten 1080p insbesondere bei Blu-ray Filmen und Spielen einen merklichen qualitativen Vorteil.

In Bezug auf Bildwiederholungsraten empfiehlt es sich, wenigstens auf 120Hz-Geräte zu setzen. 60Hz bewirken eine merklich weniger flüssige Darstellung.

Beim Vergleich von 120Hz- und 240Hz-HDTVs wiederum bietet sich ein ambivalentes Bild. So punkten manche 240Hz-Geräte mit einer brillianten Bildqualität, während andere immer wieder Bildfehler erzeugen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag Patrick Millers in der CW-Schwesterpublikation PC-World.