US-Teenager

SMS ist das klare Leitmedium

21.04.2010 von pte pte
Trotz sozialer Netze boomen SMS in den USA. Ein Drittel der Teenager simst mehr als 100 Nachrichten pro Tag.

Textnachrichten auf dem Handy haben in den vergangenen beiden Jahren weiter an Beliebtheit gewonnen. Mittlerweile sind SMS sogar das Kommunikationsmittel Nummer eins bei Jugendlichen, wie das Pew Research Center aufzeigt. Obwohl dem Dienst ursprünglich nur eine geringe Bedeutung beigemessen wurde, lassen die Kurznachrichten Social Networks ebenso verblassen wie mobile Telefonate, Instant Messaging oder persönliche "Face-to-Face"-Gespräche.

Die SMS-Nutzung ist selbst seit 2008 trotz des Booms sozialer Netzwerke wie Facebook oder Twitter dramatisch gestiegen. Ein Drittel aller US-Teenager mit Mobiltelefon verschickt nun mehr als 100 Textnachrichten pro Tag, womit SMS die beliebtesten Kommunikationsmittel bei Jugendlichen sind. "Social Networks werden zwar immer mehr genutzt. Die Auswirkungen auf SMS halten sich aber in Grenzen", sagt Rafaela Möhl, Pressesprecherin beim Online-Tarifberater teltarif, im Gespräch mit pressetext. Ihre Nutzung sei bisweilen weniger umständlich und eine Frage der Gewohnheit.

"Die Mobilfunkunternehmen freuen sich bestimmt über solche Statistiken", meint Möhl. Sie verfügen mit den Kurztexten über ein wenig kostenintensives Produkt, das reißenden Absatz findet. Pew zufolge besitzen rund drei Viertel aller US-Teenager zwischen zwölf und 17 Jahren ein Mobiltelefon. Während sich Jungen beim SMS-Versand mit 30 Messages täglich noch zurückhaltend zeigen, sind die Nachrichten bei Mädchen mit durchschnittlich 80 Mitteilungen pro Tag kommunikationsbestimmend.

SMS Flirt
1. Andere lesen mit!
Eine SMS ist in gewisser Weise immer öffentlich. Zumindest in der ersten Flirtphase. Man darf also nie vergessen, dass man eigentlich für ein Publikum und nicht nur für eine Person schreibt. Wenn Sie jemanden kennen lernen und eine treffende, faszinierende SMS formulieren, wird der Empfänger sie seinem besten Freund, seinem Bruder, vielleicht sogar seiner Ex-Freundin zeigen und sagen: „Guck´mal, den hab ich gestern kennen gelernt.“ Formulieren Sie also bitte mit großer Sorgfalt! (Foto: Diego Cervo/Fotolia.com)
2. Bloß keine Floskeln!
Vermeiden Sie abgedroschene Phrasen wie „schönen Abend noch“ oder „Wunderschönen guten Morgen“. Und schreiben Sie bitte niemals „lg“ am Ende des Textes. LG ist die Abkürzung für „LanGweiler“ Wenn Sie LG schreiben, zeigen Sie, dass Sie sich nicht nur einer Floskel bedienen, sondern diese auch noch abkürzen. Das ist in Flirtfragen ein Kardinalfehler. Seien Sie bitte originell und verbindlich.
3. Nie länger als der andere!
Für SMS und Mails gilt gleichermaßen das Gesetz der Spiegelung. Dies dient der Erhaltung der Machtbalance und die Machtbalance ist gerade zu Beginn eines Flirts entscheidend. Antworten Sie in etwa dem gleichen Zeitabstand und in der gleichen Zeilenlänge. Schreiben Sie niemals zweimal hintereinander, warten Sie lieber auf Antwort. So wirken Sie immer unaufdringlich und souverän.
4. Individualisieren Sie Ihre Texte!
Das geht ganz einfach, indem man etwa die Anrede einmal nachsetzt und ein ironisch übertreibendes Adjektiv verwendet: „Den Laden, betörende Kathrin, kenne nicht einmal ich.“. Das verändert den Rhythmus beim Lesen und bleibt im Gedächtnis haften. Auffällig sind aber auch kleinere Sprachdetails. Setzen Sie sich über Sprachregeln hinweg und setzen Sie nach der Anrede einfach ein Ausrufungszeichen. „Kathrin! Liebe! Wie überraschend, noch von Dir zu hören…“.
5. Stellen Sie Fragen!
Fragen nach Persönlichem, nach Emotionalem! Wenn es um Kino geht etwa: „Hast Du schon mal bei einem Film geweint?“. Das hält das Gespräch am laufen und macht es substanziell und individuell zugleich. Haben Sie den Mut, mit Unterstellungen zu arbeiten: „Als Berliner/Münchner/etc. kann man das Landleben natürlich nicht beurteilen…“ Das zeigt, dass Sie herausfordernd sein können und kein Duckmäuser sind. Auf der anderen Seite zeugt es von Empathie, weil Sie sich in Ihren Korrespondenzpartner hineinversetzten. Beides weist Sie als interessant aus.
6. Zitate ja, aber richtig verwenden!
Wenn es ernst wird, arbeiten Sie ruhig einmal mit einem treffenden Zitat, aber kennzeichnen Sie dies als solches. Wenn Sie im süßen Liebeswahn etwas so Intimes schreiben wie „Ich bin Dir so nah, dass ich in meinem Schlaf Deine Augen schließe“, dann müssen Sie dazu sagen, dass es von Pablo Neruda ist. Dann wirken Sie klug, ehrlich, sensibel und bescheiden zugleich!
7. Die letzten Worte sind die Visitenkarte.
Nutzen Sie Humor und Vertrautheiten. Variieren Sie Phrasen! Wenn man zum Einschlafen etwa „Schlaf´ vorsichtig!“ schreibt, spielt man mit der gut gemeinten Floskel „Fahr´ vorsichtig!“ Denken Sie sich Besseres aus, aber spielen Sie bitte mit der Sprache.
8. Keine Smileys!
Wenn Sie einen Vorschlag für ein Date machen, begründen Sie diesen. Am besten mit Humor. Wollen Sie den Flirtpartner zum Essen einladen, schreiben Sie vielleicht: „Ich hab' ein paar Manieren, die ich lange nicht mehr benutzt habe.“ Und vermeiden Sie nach Möglichkeit den Einsatz von Smileys. Die zeigen nur, dass Sie glauben, der andere versteht Ihre Witze nicht.
9. Kurz auf lang!
Ein Verstoß gegen die Spiegelungsregel kann auch witzig sein: Eine Dame schickte einem Freund von mir via Mail ein dreiseitiges Dossier über sich. Sie war eine blonde Akademikerin, die jede Facette Ihrer Existenz beleuchtete. Er fragte mich, wie er antworten sollte. Auf eine solch überbordende Ausführlichkeit kann man nur mit Kürze reagieren: „Wo bist Du. Ich hol Dich ab.“ Sie sehen, eine Kürze, die ausdrückt, wie begeistert man ist. (Die beiden sind jetzt verlobt.)
16zu9 Liebe Grüße, Floskel,
10. Für Männer:
Als Mann können sie durchaus direktiv vorgehen. Wenn Sie also einen Vorschlag machen, fragen und bitten Sie nicht lange „Wir könnten ja vielleicht…bla,bla“. Nein! Schreiben Sie: “Lass' uns morgen den neuen Tarantino sehen!“ Das ist höflich, weil Sie der Frau eine lange Diskussion ersparen und zeigen, dass Sie in der Lage sind, zu organisieren und nicht nur zu labern.
Phillip von Senftleben ...
... flirtete im Spätsommer 2004 zum ersten Mal vor den Ohren mehrerer Tausend Radiohörer. Und das mit großem Erfolg: Nicht nur seine Flirts sind meist erfolgreich, sondern innerhalb von wenigen Wochen wird seine Radioserie DER FLIRTER – PHILLIP VON SENFTLEBEN eine der erfolgreichsten täglichen Radiosendungen in ganz Deutschland. Immer mehr Sender strahlen seine Serie aus und bescheren ihm so ein Publikum von streckenweise bis zu 10 Millionen Menschen täglich. Zudem hat er inzwischen einige Bücher zum Thema veröffentlicht ...
Für sie ...
DIE FLIRTERIN – DIE BESTEN TIPPS FÜR SIE (Rowohlt Verlag, Mai 2009) von Phillip von Senftleben. Mehr unter: <br /><br /><a href="http://www.dieflirterin.de/" target="_blank">www.DieFlirterin.de</a> - Das Flirt-Portal für Frauen.
... und ihn ...
DER FLIRTER – DIE BESTEN TIPPS FÜR IHN (Rowohlt Verlag, Mai 2009) von Phillip von Senftleben. Mehr unter: <br /><br /><a href="http://www.derflirter.de/" target="_blank">www.DerFlirter.de</a> - Das Flirt-Portal für Männer.

In Österreich etwa nutzen rund neun von zehn Handybesitzern SMS am Handy oder PC und versenden durchschnittlich 18 SMS pro Woche, wie die mobilkom austria aufzeigt. Mehr als 60 Prozent der bis zu 24-Jährigen zählen zu den "Heavy-Usern", die gut 60 Messages pro Woche verschicken. Im Vergleich mit den USA ist die SMS-Nutzung in Österreich zwar noch eher gering, dennoch stark steigend.

Anders als Telefongespräche können Konversationen per SMS vergleichsweise geräuschlos und daher unbemerkt von Autoritätspersonen wie Eltern oder Lehrern geführt werden, weshalb die Kurzmitteilungen besonders bei Jugendlichen beliebt sein dürften. Der Anteil von Teenagern, die zumindest eine Message pro Tag auf dem Handy versenden, ist nach Angaben des Pew von 2008 bis September 2009 von 38 auf 54 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu telefonieren 38 Prozent mindestens einmal täglich am Handy, 30 Prozent nutzen das Festnetz für Gespräche und nur 24 Prozent nehmen Instant Messaging zumindest einmal am Tag in Anspruch. (pte)