Studie zur Geschäftskommunikation

Skype hinkt in Deutschland hinterher

20.01.2010 von Peter Gruber
Mittelständische Unternehmen in Deutschland haben in Europ zwar die meisten Geschäftskontakte ins Ausland, hinken beim Einsatz moderner Kommunikationsmittel jedoch hinterher. Das besagt eine Studie, die Skype in Auftrag gab.

Die Befragung wurde vom Marktforschungsinstitut Redshift Research unter 1600 Personen aus kleinen und mittleren Unternehmen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Türkei, Polen und Russland betrieben. Sie wurde vom Dienstleister Skype in Auftrag gegen, der die gleichnamige auf Voice-over-IP (VoIP) basierende Kommunikations- und Instant-Messaging-Software Skype anbietet.

Deutsche Firmen haben die meisten Auslandskontakte

64 Prozent aller Befragten (60 Prozent der Deutschen), so die Erhebung, kommunizieren mindestens einmal die Woche mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern und 24 Prozent tun dies sogar täglich (20 Prozent der Deutschen). Mehr als 90 Prozent haben Geschäftskontakte in mehr als nur einem anderen Land. 15 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen pflegen sogar Geschäftskontakte in mehr als sechs Ländern. Deutschland liegt hier vor den anderen Ländern: jeder vierte Deutsche gab an, regelmäßigen beruflichen Kontakt mit Menschen aus mehr als sechs Ländern zu pflegen.

Wenig Geschäftskommunikation mit Skype und Social Networks

Auch wenn die Deutschen international am besten vernetzt sind, liegen sie im europäischen Vergleich zurück, wenn es um die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien und -dienste geht. Während die Befragten europaweit Skype (49 Prozent) als ihr bevorzugtes Kommunikationsmittel nannten, nutzen in Deutschland nur 34 Prozent Skype -vielleicht auch wegen vorhandener Sicherheitsbedenken. Ähnlich mager sieht es auch bei anderen modernen Kommunikationsformen aus: Lediglich elf Prozent der Deutschen nutzen Social Networking und Web-2.0-Plattformen wie Xing, Facebook oder Twitter, um ihr internationales Business-Netzwerk zu pflegen und auszubauen. Der europäische Durchschnitt liegt mit 21 Prozent fast doppelt so hoch. Dieses Ergebnis passt zu der Tatsache, dass 56 Prozent der Deutschen immer noch klassische Audio-Telefonkonferenzen nutzen, während dies nur 40 Prozent der Europäer tun.

Geschäftsreisen nehmen weiter ab

Moderne Techniken in Geschäftskommunikation werden immer wichtiger, da Geschäftspartner zunehmend über den ganzen Globus verstreut sind und Reisebudgets wegen der Wirtschaftskrise gekürzt wurden. 40 Prozent gaben zu, dass sie selbst oder ihre Angestellten in der Vergangenheit zu persönlichen Treffen gereist waren, die sie im Nachhinein als unnötig empfunden haben. In Deutschland sind sogar 47 Prozent dieser Meinung.

Video-basierende Kommunikation auf dem Vormarsch

Doch mit Geschäftspartnern nur aus der Ferne Kontakt zu haben, bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Diese sind mit den traditionellen Kommunikationsmitteln oft nur schwerlich zu meistern. Die befragten Europäer stören sich besonders an zeitlich verzögerten E-Mail-Antworten, der Kommunikation außerhalb der eignen lokalen Zeitzone und dem fehlenden Bild vom Gegenüber.

"Wegen der bekannten Kürzungen bei Reisebudgets müssen Unternehmen andere Wege finden, um zu kommunizieren, zusammenzuarbeiten und sich gegeneinander zu behaupten. Ohne regelmäßige persönliche Treffen sind moderne Kommunikationsmittel unerlässlich, um Geschäftsbeziehungen aufzubauen und zu pflegen. Gleichzeitig helfen sie Zeit und Geld zu sparen und rund um die Uhr am Ball zu bleiben. Es kann nicht wirklich überraschen, dass die Video-basierende Kommunikation stark zunimmt." erklärt Stefan Oberg, Vice President of Skype for Business.