Der Kampf David gegen Goliath geht in die nächste Runde. Der Handy-Discounter simply legt sich mit E-Plus und dessen Vertriebstöchtern AldiTalk, BASE, blau und simyo an. Wer innerhalb dieses Jahres vom drittgrößten deutschen Mobilfunkbetreiber zu simply wechselt und einen entsprechenden Beleg in Höhe von maximal 24,95 Euro vorlegen kann, erhält den Betrag als Gesprächsguthaben verrechnet, die Mitnahme der Rufnummer ist somit kostenlos.
Doch warum sollte man wechseln? Simply gibt die Antwort bereits vor und stellt sich damit ins Abseits. Die Gründe für einen Wechsel seien nach eigenen Angaben etwa "plötzliche Gesprächsabbrüche oder schlechter Netzempfang in geschlossenen Räumen oder kleineren Ortschaften". Mit Anstand hat die Werbeaktion nicht mehr viel zu tun. Doch ist das Netz von E-Plus tatsächlich schlechter als die Infrastruktur der Konkurrenz? In der Tat gab es in der Vergangenheit Beschwerden hinsichtlich eines schwachen Empfangs, vor allem beim Verlassen von Ballungsräumen und Überlandfahrten.
Doch bereits im Februar und Juli berichteten wir, dass E-Plus und O2 künftig auch im Frequenzbereich von 900 MHz kommunizieren, dafür sprach die Bundesnetzagentur (BNetzA) den Anbietern Kapazitäten im D-Netz zu, das bislang ausschließlich von T-Mobile und Vodafone genutzt wurde. Davon sollen vor allem die Verbraucher in ländlichen Regionen profitieren, zudem soll die Netzqualität in geschlossenen Räumen verbessert werden. Grund dafür ist die höhere Reichweite im Bereich von 900 MHz. Bleibt also die Frage, ob E-Plus diese Aktion auf sich sitzen lässt oder mit einer entsprechenden Gegenkampagne antwortet. Wirtschaftlich stärker ist eindeutig der Düsseldorfer Netzbetreiber.