SGI: Flucht nach vorn in die Profitabilität

03.08.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am zehnten August (und nicht wie ursprünglich angekündigt am kommenden Donnerstag) wird SGI-Chef Rick Beluzzo vor Presse und Analysten eine neue strategische Ausrichtung seines Unternehmens ankündigen. Was genau dazugehören soll, ist bislang noch "top secret". Bekannt sind aber bereits einige Bereiche, die die ehemalige Silicon Graphics wohl nicht weiterverfolgen wird. Eingestellt wurde unter anderem das 1997 angekündigte ambitionierte "Projekt Fahrenheit", in dessen Rahmen der Hersteller auf Basis der hauseigenen Programmierschnittstelle "Open GL" gemeinsam mit Microsoft einen neuen Grafikstandard für PCs entwickeln wollte.

Überhaupt scheint der Grafikbereich, einst Domäne des kalifornischen Unix-Spezialisten (man denke nur an die Saurier aus "Jurassic Park"), immer mehr in den Hintergrund zu treten. Etliche Ingenieure, die an neuen Hochleistungs-Grafiksubsystemen werkelten, soll SGI auf die Straße gesetzt haben. Andere, eher im Midrange-Bereich angesiedelte Entwickler werden angeblich zum Grafikspezialisten Nvidia transferiert werden. Manch einer munkelt sogar, SGI wolle sich wieder von der 1996 für knapp 580 Millionen Dollar übernommenen Supercomputerschmiede Cray Research trennen.