D21-Studie

Schulen haben deutlichen Nachholbedarf bei digitalen Medien

25.02.2011 von Thomas Cloer
Kaum Hardware, keine Konzepte, wenig fachkundiges Personal. Der Einsatz von digitalen Medien in deutschen Schulen ist nach wie vor von Mangel geprägt - insbesondere bei Computern.

Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie der Initiative D21. Die digitale Revolution mache weiterhin einen Bogen um den Unterricht an deutschen Schulen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Zwar verfügten 89,5 Prozent der Schulen bereits über Computer, allerdings stehe in nur 7,5 Prozent der Fälle tatsächlich jedem Schüler im Klassenzimmer ein PC, Notebook oder Netbook zur Verfügung. Je mobiler und damit flexibler ein Gerät sei, desto häufiger werde es auch genutzt.

Trotz dieser Situation sind die im Rahmen der Studie befragten Lehrkräfte zum Großteil mit der Ausstattung an digitalen Medien an ihren Schulen zufrieden. Sie bemängeln aber gleichzeitig fehlende Konzepte, die geringe Zahl an Weiterbildungen sowie nicht schulgerechte Soft- und Hardware, um die digitalen Medien nachhaltig in den Unterricht zu integrieren.

Die Ergebnisse seien beunruhigend, heißt es weiter, denn sie zeigten, dass selbst die als medienaffin geltenden MINTLehrkräfte (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) kaum die Möglichkeiten der digitalen Medien im Unterricht nutzen. Martin Hüppe, Geschäftsführer beim Cornelsen Verlag (damit alles andere als neutral, Anm. d. Red.) und Gesamtvorstandsmitglied der Initiative D21, warnt: "Ohne digitale Unterrichtskonzepte bieten wir Schülerinnen und Schülern kein Fundament, um sie effektiv auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Sollten wir uns in den nächsten Jahren nicht ernsthaft der Herausforderung annehmen, wie Hard- und Software für Schule und Unterricht optimiert werden, verbauen wir vielen Schulabsolventen einen erfolgreichen Start in ihre Zukunft."

Für die Bildungsstudie "Digitale Medien in der Schule", die durch Cornelsen sowie Texas Instruments unterstützt wurde, hat TNS Infratest über 300 Lehrkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet befragte, die Mathematik oder ein naturwissenschaftliches Fach unterrichten.