PowerShell, CMDlets, Verwaltungskonsole

Schnelleinstieg in die Exchange-Verwaltungs-Shell

20.06.2012 von Thomas Joos
Die Verwaltungs-Shell von Exchange Server 2010 gehört zu den wesentlichen Werkzeugen für Administratoren. Sie bietet in vielen Bereichen mehr Möglichkeiten als die Verwaltungskonsole von Exchange. Nachfolgend ein Schnelleinstieg in die Verwaltungs-Shell.
Hilfreich: Zur Anzeige von gesuchten Befehlen können Sie mit Platzhaltern arbeiten.

Die Exchange-Verwaltungs-Shell, auch Exchange-Management-Shell genannt, stellt die Befehlszeilenoberfläche von Exchange Server 2010 dar. Wie bei anderen Serverprodukten von Microsoft auch, baut diese auf der PowerShell auf und wurde um spezielle Funktionen für Exchange erweitert.

Generell ist der Umgang mit der PowerShell nicht sehr kompliziert. Wenn Sie get-command eingeben, sehen Sie alle Befehle, die die Shell zur Verfügung stellt. Die wenigsten Administratoren kennen alle CMDlets, die Exchange Server 2010 zur Verfügung stellt. Für alle anderen bietet die Verwaltungs-Shell eine ausgereifte Hilfe an.

Mit CMDlets arbeiten

Simpel: So schnell kann man ein Postfach für einen Benutzer anlegen.

Haben Sie nur den Teil eines Befehls im Gedächtnis, können Sie mit dem Platzhalter * arbeiten. Der Befehl get-command *mailbox zeigt zum Beispiel alle CMDlets an, die etwas mit Mailbox zu tun haben. Ist der gesuchte Befehl nicht dabei, können Sie auch mehrere Platzhalter verwenden, zum Beispiel den Befehl get-command *mailbox*. Er zeigt alle Befehle an, in denen das Wort "Mailbox" an irgendeiner Stelle vorkommt.

Haben Sie das gewünschte CMDlet gefunden, unterstützt Sie die PowerShell mit weiteren Möglichkeiten. Fast alle CMDlets liegen in vier Varianten vor: erstens als CMDlets mit dem Präfix new-, um etwas zu erstellen, zum Beispiel new-mailbox, zweitens als CMDlet mit remove-, um etwas zu löschen, zum Beispiel remove-mailbox., drittens mit dem Präfix set- zum Anpassen des Objekts, beispielsweise set-mailbox, und viertes CMDlet get-, um Informationen zum Objekt abzurufen ,zum Beispiel get-mailbox.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation TecChannel. (ph)

CMDlets und Objekte

Selektion: So lassen sich ausgewählte Informationen in der Verwaltungs-Shell anzeigen.

Zwar gibt es selbstverständlich noch weitere Varianten, zum Beispiel start- und stop-, oder export- und import-CMDlets, doch die meisten Administrationsausgaben bestehen aus den erwähnten, new-, remove-, set- und get-CMDlets.

Wenn Sie nur diese Befehle eingeben, passiert entweder überhaupt nichts - das CMDlet zeigt alle Objekte der Organisation an -, oder Sie werden nach der Identität des Objektes gefragt.

So zeigt das CMDlet get-mailbox alle Postfächer der Organisation an. Wollen Sie nur ein einzelnes Objekt bearbeiten (set-), löschen (remove-), anzeigen (get-) oder erstellen (new-), müssen Sie noch den Namen des Objektes angeben. Falls Sie das unterlassen, erhalten Sie entweder eine Fehlermeldung, die Sie darüber informiert, welche Optionen fehlen - was ebenfalls eine Hilfe sein kann -, oder die Verwaltungs-Shell fragt schrittweise die notwendigen Optionen ab und legt das Objekt an, zum Beispiel über new-mailbox. Das Gleiche gilt für die anderen set-, remove- und get-CMDlets.

Hilfe nutzen

Wollen Sie stattdessen alle notwendigen Informationen und Optionen in einer Befehlszeile angeben, anstatt diese nach und nach einzugeben, bietet die Verwaltungs-Shell eine ausführliche Hilfe an.

Mit dem Befehl help <CMDlet> erhalten Sie zunächst Unterstützung zum CMDlet, zum Beispiel help new-mailbox. Für viele CMDlets gibt es zudem die Option help <CMDlet> -detailed. Dieser Befehl bietet noch mehr Informationen.

Mit dem Befehl help <CMDlet> -examples lassen Sie sich Beispiele für den Befehl anzeigen. Auch das funktioniert für alle Befehle in der Verwaltungs-Shell. Mit get-CMDlets können Sie sich Informationen zu Objekten anzeigen lassen. Diese sind in der Verwaltungs-Shell wesentlich umfangreicher als in der Exchange-Verwaltungskonsole.

Mit der Option |fl lassen Sie die Ausgabe formatieren. Hieran können Sie gut erkennen, wie viele Informationen die Verwaltungs-Shell zur Verfügung stellt.

Sollen nicht alle Informationen angezeigt werden, sondern nur einzelne Parameter, können Sie diese nach der Option |fl anordnen. Wollen Sie zum Beispiel für das Postfach thomas.joos@contoso.com nur den Displaynamen, die Datenbank, den Alias und die OU (Organisationseinheit) anzeigen, verwenden Sie den Befehl get-mailbox thomas.joos@contoso.com |fl displayname, database, alias, organizationalunit. Groß- und Kleinschreibung spielen für die CMDlets keine Rolle.

Verwaltungs-Shell und Verwaltungskonsole

Tippgeber: In der Exchange-Verwaltungskonsole sehen Sie am Ende des Assistenten immer den dazugehörigen Befehl für die Exchange-Verwaltungs-Shell.

Wenn Sie einen Assistenten in der Exchange-Verwaltungskonsole ausführen, zeigt dieser am Ende immer den dazugehörigen Befehl für die PowerShell an, den Sie kopieren und für weitere Aktionen nutzen können.

Nehmen Sie Änderungen in der Exchange-Verwaltungskonsole vor, aktiviert sich bei jedem Fenster unten links das Symbol für die Exchange-Verwaltungs-Shell. Auch hier sehen Sie den dazugehörigen Befehl.

Klicken Sie in der Exchange-Verwaltungskonsole auf den Menüpunkt Ansicht und wählen Befehlsprotokoll der Exchange-Verwaltungsshell anzeigen, können Sie im neuen Fenster über Aktion\Befehlsprotokollierung starten eine Protokollierung aktivieren. Nehmen Sie Änderungen in der Exchange-Verwaltungskonsole vor, speichert die Konsole an dieser Stelle die dazugehörigen Befehle für die Verwaltungs-Shell. (TecChannel/ph)