Satire: Sisserlingers Doping-Beichte

08.06.2007
Es war erschütternd, was sich im Web-TV abspielte: Franz-Xaver Sisserlinger, Chefredakteur des europaweit auflagenstärksten Magazins für Friseure, Coiffeure und Stylisten und selbsternannter IT-Experte, gestand vor laufenden Kameras, er habe leistungsfördernde Mittel eingenommen.

Gerade erst hatten diverse prominente Radrennfahrer unter Tränen vor Millionen von Zuschauern gestanden, ihr Publikum, ihre Sponsoren und – am allerschlimmsten – ihre Kinder jahrelang betrogen und hintergangen zu haben - sie hatten Dopingmittel eingenommen. Und dies teils über Jahre hinweg. Gott sei Dank hatten sie diese leistungsfördernden Sättigungsbeilagen vor 2002 eingenommen, in einem Zeitraum also, da diese Vergehen heute verjährt sind. Glück gehabt.

Sisserlingers erschütternde Doping-Beichte (Video 3:42 Minuten)

Nicht so Sisserlinger. Der äußerte sich allerdings etwas indifferent, als er sagte, er habe nichts gemacht und nie betrogen, "jedenfalls nicht jetzt". Experten sind sich uneins, wie dieses Geständnis zu bewerten ist. Rechtsvertreter gehen davon aus, dass dieses "nicht jetzt" hochjustitiabel ist, denn die Angabe "nicht jetzt" deute ganz klar auf einen Zeitraum nach 2002 hin. Damit aber wäre Sisserlingers Dopingvergehen noch nicht verjährt. Fürsprecher des begnadeten Haarlegers sprachen sich allerdings dafür aus, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.

Noch nicht klar ist mit diesem Geständnis, ob Sisserlinger an der lange geplanten Bayern-Tour für Friseure teilnehmen darf. (jm)