SAPs Softwaregeschäft wächst zweistellig

19.10.2006
Im dritten Quartal hat der Softwarekonzern einen um 17 Prozent höheren Umsatz mit Software erzielt als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz kletterte um elf Prozent auf insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Die Softwareeinnahmen in Deutschland legten jedoch nur um drei Prozent zu.

Bei Umsatz und Gewinn kann SAP ein zweistelliges Wachstum vermelden. In der Region Amerika legte der Umsatz mit dem Verkauf von Softwarelizenzen um 19 Prozent auf 292 Millionen Euro zu. Im Raum Europa, dem mittleren Osten und Afrika betrug der Zuwachs 14 Prozent (auf 301 Millionen Euro), wobei der Hersteller in Deutschland nur um magere drei Prozent auf 117 Millionen Euro zulegen konnte. Das größte Lizenzwachstum konnte das Softwarehaus in der asiatisch-pazifischen Region verzeichnen: Um 22 Prozent auf 98 Millionen Euro stiegen dort die Einnahmen an. Der Gesamtumsatz betrug 2,2 Milliarden Euro, was elf Prozent über den Vorjahreszahlen liegt. Als Konzernergebnis weist SAP 388 Millionen Euro aus (gegenüber 334 Millionen Euro im dritten Quartal 2005). Der Gewinn pro Aktie liegt bei 1,27 Euro (1,08 Euro).

Der Zuwachs folgt auf eine Wachstumsschwäche im zweiten Quartal, bei dem die Lizenzeinnahmen mit acht Prozent vergleichsweise dürftig ausfielen (siehe auch SAP steigert Lizenzumsatz unerwartet schwach). "Wir hatten ein erfolgreiches drittes Quartal mit einer beeindruckenden Erfolgsquote gegenüber Mitbewerbern und zweistelligen Wachstumsraten bei den Softwarelizenzumsätzen in allen Regionen," sagte Henning Kagermann, CEO und Vorstandssprecher der SAP. Zu den internationalen Konkurrenten von SAP zählt vor allem Microsoft und Oracle (siehe auch Oracle schießt weiter scharf gegen SAP sowie Oracle profitiert von seiner Einkaufstour). Nach den Worten von Henning Kagermann, Vorstandsvorsitzender der SAP, hat sein Unternehmen Oracle in 85 Prozent der Ausschreibungen ausgestochen. Der Zweikampf zwischen den ERP-Riesen findet jedoch in erster Linie in Oracles Heimatmarkt USA statt.

Microsoft konkurriert mit SAP im Geschäft mit Unternehmenssoftware für den Mittelstand, das die Walldorfer als ein wichtiges Wachstumssegment auserkoren haben. Der US-amerikanische Anbieter versucht zudem, verstärkt in den gehobenen Mittelstand vorzudringen, das auch SAP bedient (siehe auch Microsoft verschärft ERP-Konkurrenz zu SAP). Auf dem deutschen Markt verstärkt auch der zum britischen Konzern Sage gehörende Hersteller Sage Software aus Frankfurt am Main seine Ambitionen im gehobenen Mittelstand. Um solche Kunden zu erreichen, setzt die Firma auf die Lösungen des übernommenen Softwarehauses Bäurer (siehe auch Mit Bäurer drängt Sage in den Mittelstand).

Nach Ansicht des Analysten Thomas Hofmann von der Landesbank Rheinland-Pfalz ist das SAP-Ergebnis im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Gegenüber "Dow Jones Newswires" hob Hofmann die gestiegenen Lizenzzuwächse positiv hervor. Den Ausblick des Konzerns auf die weitere Entwicklung der Geschäfte in diesem Jahr bezeichnet der Börsenspezialist allerdings als zurückhaltend. Derzeit findet in Amsterdam die Entwicklerkonferenz "Teched" statt, auf der SAP-Vorstandsmitglied Shai Agassi den Kunden ans Herz gelegt hatte, möglichst bald von R/3 auf Mysap ERP 2005 zu migrieren, um so von Service-orientierten Techniken Gebrauch machen zu können (siehe auch SAP-Vorstand Agassi: "Anwender müssen sich mit ERP-Upgrade beeilen"). (fn)