SAP übertrifft eigene Wachstumsprognose und Analystenerwartungen

11.01.2006
Europas größter Softwarehersteller SAP ist im vergangenen Jahr dank eines starken US-Geschäfts stärker gewachsen als erwartet. Mit einem Plus von 18 Prozent beim Softwarelizenz-Umsatz übertraf SAP sowohl die eigene Prognose als auch die Erwartungen von Analysten. SAP gab am Dienstagnachmittag in Walldorf vorläufige Eckdaten zum Geschäftsjahr 2005 bekannt.

Der viel beachtete Erlös aus dem Verkauf von Softwarelizenzen kletterte im Jahresvergleich von 2,36 auf 2,780 (Experten-Prognose: 2,709) Milliarden Euro, teilte SAP mit. Der Weltmarktführer bei betrieblicher Anwendungssoftware hatte zuletzt lediglich einen Anstieg um zwölf bis 14 Prozent prognostiziert. Im vierten Quartal 2005 legten die Softwarelizenzerlöse um 18 Prozent auf 1,180 Milliarden Euro zu. Unterdessen wuchs der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr den vorläufigen Zahlen zufolge um 13 Prozent auf 8,5 (Prognose: 8,402) Milliarden Euro.

Entwicklung in Regionen

Getragen wurde das Wachstum von einem erneut starken US- Geschäft. In den Vereinigten Staaten profitiert SAP unter anderem von der Verunsicherung der Kunden infolge der aggressiven Akquisitionsstrategie des Konkurrenten Oracle, mit der das US-Unternehmen im Anwendungsbereich den Abstand zu SAP verringern will. Zuletzt hatte Oracle die Übernahme von Siebel Systems Inc. angekündigt. Diese solle in den kommenden Wochen abgeschlossen werden.

In den USA wuchs der Softwarelizenzumsatz im vierten Quartal laut SAP um 35 Prozent auf 315 Millionen Euro. Die gesamte Region Amerika (USA, Kanada und Lateinamerika) setzte mit 424 Millionen Euro ein Drittel mehr um als ein Jahr zuvor. In der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) legte der Softwarelizenzumsatz im Schlussquartal um 8 Prozent auf 625 Millionen Euro zu. Im Heimatmarkt Deutschland erhöhten sich die Softwarelizenzerlöse um zwei Prozent auf 238 Millionen Euro. Für die Region APA (Asien/Pazifik) gab SAP einen Anstieg von 25 Prozent auf 131 Millionen Euro bekannt. In Japan dürften die Softwarelizenzumsätze im Berichtsjahresviertel um 9 Prozent auf 49 Millionen Euro gestiegen sein.

Operative Proforma-Marge

Bei der operativen Proforma-Marge geht SAP für das Gesamtjahr 2005 davon aus, dass sie am oberen Ende des bisherigen Ausblicks (Steigerung um 0,0 bis 0,5 Prozentpunkte) liegen wird. Die Walldorfer hatten 27,8 bis 28,3 (2004: 27,8) Prozent in Aussicht gestellt. Bis 2007 soll die operative Proforma-Marge nach früheren SAP-Angaben auf mehr als 30 Prozent steigen. SAP hatte zuletzt vor allem auf Wachstum gesetzt und daher die Steigerung der Marge hinten angestellt. Das Proforma-Ergebnis je Aktie wird nach den aktuellen SAP-Angaben am oberen Ende des für 2005 veröffentlichten Ausblicks von 4,85 bis 4,95 Euro je Aktie liegen.

Die detaillierten vorläufigen Zahlen zum Gesamtjahr 2005 sowie den Ausblick für das Geschäftsjahr 2006 hat die SAP AG für den 25. Januar angekündigt. (dpa/ lex)