SAP profitiert von geringerer Steuerquote

20.07.2006
Europas größter Softwarekonzern SAP hat im zweiten Quartal den Gewinn unter anderem dank einer unerwartet niedrigen Steuerquote deutlich gesteigert.

Die Prognosen für das laufende Jahr wurden erneut bestätigt. Der Überschuss sei um 43 Prozent auf 414 Millionen Euro geklettert, teilte das im EuroSTOXX 50 notierte Unternehmen am Donnerstag in Walldorf mit.

Experten hatten mit einem Gewinnanstieg in dieser Größenordnung gerechnet, nachdem das Unternehmen bereits in der vergangenen Woche Eckdaten für das abgelaufene Quartal vorgelegt hatte. Dabei hatte vor allem der Umsatzanstieg enttäuscht. Der Umsatz legte zwischen April und Juni um neun Prozent auf 2,20 Milliarden Euro zu.

Trotz des enttäuschenden Anstiegs beim Produkt- und Lizenzumsatz bestätigte SAP die Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll der Produktumsatz um 13 bis 15 Prozent und der Lizenzumsatz um 15 bis 17 Prozent zulegen.

Bei der operativen Proforma-Marge geht SAP von einem Anstieg um 0,5 bis 1,0 Prozentpunkte aus. Im zweiten Quartal legte dieser Wert - wie bereits bei den Eckdaten bekannt gegeben wurde - um 0,8 Prozentpunkte auf 25,4 Prozent zu und übertraf damit die Expertenprognose. Dies war jedoch vor allem auf den geringer als erwartet ausgefallenen Umsatzanstieg zurückzuführen. Beim Proforma-Gewinn je Aktie rechnet SAP weiter mit einem Anstieg auf 5,80 bis 6,00 (Vorjahr: 5,01) Euro. Hier hatten einige Experten mit einer Anhebung gerechnet, nachdem die Steuerquote im zweiten Quartal niedriger als erwartet ausfiel.

SAP hat ferner den Rückkauf eigener Aktien im zweiten Quartal forciert. Im ersten Halbjahr seien 5,66 Millionen eigener Anteile für 938 Millionen Euro zurückgekauft worden, teilte Unternehmen mit. Damit erwarb SAP im zweiten Quartal 3,13 Millionen eigene Aktien für 515 Millionen Euro. SAP-Chef Henning Kagermann hatte bei der Hauptversammlung Anfang Mai angekündigt, einen beschleunigten Aktienrückkauf zu prüfen. (dpa/tc)