Arbeitsmarkt

SAP-Partner wollen auch 2014 Mitarbeiter einstellen

20.01.2014 von Hans Königes
Laut einer Umfrage der Hype-Group werden ERP-Berater und Softwareentwickler mit SAP-Fokus am dringendsten gesucht.

SAP-Fachleute befinden sich nach wie vor auf der Sonnenseite des Arbeitsmarkts, und Arbeitgeber sind stark an dieser Berufsgruppe interessiert, wie eine aktuelle Umfrage der Heidelberger Hype-Group zeigt. Die Heidelberger Unternehmensberatung ist auf die Vermittlung von SAP-Experten spezialisiert. Der größte Bedarf besteht laut Befragung in der ERP-Beratung (68,2 Prozent), gefolgt von der Softwareentwicklung (50 Prozent), der Technologie- (45,5 Prozent) und der Management-Beratung (40,9 Prozent).

Mitarbeiter empfehlen Bewerber

Um an die begehrten Kandidaten heranzukommen, setzen die Arbeitgeber in erster Linie auf die eigene Homepage und auf Mitarbeiterempfehlungen (je 80 Prozent der Befragten), auf Stellenportale (60 Prozent) und externe Personalberater (52 Prozent). 42 Prozent sind mittlerweile in sozialen Netzwerken aktiv und durchkämmen Plattformen wie Xing, LinkedIn, aber auch Facebook und Twitter.

Geht es um den Aufbau neuer Themengebiete, allen voran HANA oder Cloud, steht für die meisten der rund 400 befragten Geschäftsführer, Personal- und Vertriebsverantwortlichen der Know-how-Aufbau von internen Mitarbeitern im Vordergrund (76,9 Prozent), weit vor dem Einkauf externer Mitarbeiter oder sogar kompletter Teams. Interessant ist auch, dass die suchenden Firmen noch keine eigene Recruiting-Strategie bezüglich der viel zitierten Generation Y verfolgen.

Frank Rechsteiner, Hype Group:„Beratungshäuser bevorzugen zurzeit eher erfahrene Mitarbeiter als Berufseinsteiger.“
Foto: Rechsteiner

Vielleicht sind sie der ganzen Diskussion um die angeblich existierenden Sonderwünsche dieser Generation überdrüssig, vielleicht aber, so die Vermutung des Hype-Geschäftsführers Frank Rechsteiner, konzentriert sich die Rekrutierung in erster Linie auf Mitarbeiter mit ersten Jahren Berufserfahrung.

Und wenn die Unternehmen dennoch Young Professionals in die Firma holen wollen, dann stellt nach Angaben von 73,1 Prozent der Befragten die Suche dieser Kandidaten keine besondere Herausforderung dar – ein Zeichen dafür, dass sich das Thema Fachkräftemangel stark auf bestimmte Berufsgruppen mit entsprechendem Fach-Know-how konzentriert.

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"Wir stellen ein!"
95 Prozent der von Pape Labs befragten 2800 Unternehmen planen im Jahr 2014 Neueinstellungen. Knapp 14 Prozent der Firmen wollen mehr als 100 neue Mitarbeiter gewinnen.
Fachkräftemangel
Die Klagen der Unternehmen über ihre Probleme, qualifizierte IT-Mitarbeiter zu finden, werden auch 2014 anhalten. Während bekannte Konzerne ausreichend Bewerbungen erhalten, tun sich kleinere und mittelständische Firmen schwer. Ohne zugkräftige Produkte, attraktiven Standort und Gehalt können sie IT-Profis kaum locken. Fachkräftemangel in der IT ist bislang vor allem eine regionale Erscheinung.
Employer Branding
Der Aufbau einer attraktiven Arbeitgeber- marke gilt als Königsweg, um begehrte Kandidaten auf sich aufmerksam zu machen. Dabei werden die Prinzipien von Produktmarken auf Arbeitgeber übertragen. Nach Analyse des Arbeitgebers und seines Umfelds muss die Marke definiert und ein einheitliches Konzept umgesetzt werden – auf der Website, in Broschüren und Stellenanzeigen sowie bei Messeauftritten.
Generation Y
Die unter 30-Jährigen sind durchaus bereit, lange, viel und fleißig zu arbeiten – aber sie wollen wissen, warum. Arbeit muss Spaß machen und einen übergeordneten Sinn ergeben. Mit Karriere verbindet diese Generation Perspektive, Abwechslung und Work-Life-Balance. Für mehr Freizeit ist sie auch bereit, weniger zu verdienen. Sie weiß um die Instabilität vieler Jobs, entsprechend gering ist ihre Loyalität zu Arbeitgebern.
Work-Life-Balance
Ein Gleichklang zwischen Arbeits- und Privatleben hat je nach Situation unterschiedliche Ziele. Voraussetzung ist immer, dass dem Mitarbeiter neben der Arbeit noch genügend Zeit für Kinderbetreuung, Angehörigenpflege, Sport oder gesellschaftliches Engagement bleibt. Viele Firmen versuchen mit flexiblen Arbeitszeiten oder Betreuungsangeboten ihre Mitarbeiter zu unterstützen und so als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Home Office
Auch von zu Hause aus arbeiten zu können, empfinden viele als attraktive Ergänzung zum Schreibtisch im Büro und als Möglichkeit, Job und Familie besser zu vereinbaren. Soll das Home Office das Büro aber ersetzen, fürchten Chefs um ihre Kontrolle und Mitarbeiter um ihren Anschluss – wie die 500-Microsoft-Beschäftigten in Böblingen, Bad Homburg und Hamburg, die sich erfolgreich gegen die geplante Schließung der Standorte wandten.