E-Postbrief

SAP kooperiert mit der Deutschen Post

29.07.2010
SAP und die Deutsche Post wollen im Bereich Internet-Briefdienst zusammenarbeiten. Dafür haben beide Konzerne eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Der von der Deutschen Post entwickelte E-Postbrief, soll die Verbindlichkeit, Vertraulichkeit und Verlässlichkeit eines Papierbriefs mit der Schnelligkeit einer E-Mail verbinden. Dadurch erhöhe sich die Effizienz von Dokumentenprozessen, stellt der Konzern seinen Kunden in Aussicht. Außerdem ermögliche der elektronische Brief signifikante Kosteneinsparungen durch einen verringerten Logistikaufwand.

Vorteile für die Nutzer

"SAP sieht in der Einführung des E-Postbriefs einen wichtigen Schritt zu einem rechtssicheren elektronischen Schriftverkehr", sagt Kerstin Geiger, Leiterin Industry Solutions der SAP AG.

Der E-Postbrief könne das Dilemma von Medienbrüchen im elektronischen Workflow lösen, werben die Verantwortlichen der Deutschen Post für ihr neues Angebot. Dabei soll der E-Postbrief genauso wie der klassische Brief verbindlich, vertraulich und verlässlich sein. Gleichzeitig lasse er sich einfach und bequem über den Computer verschicken. Absender und Empfänger sollen zweifelsfrei wissen, mit wem sie kommunizieren. Darüber hinaus könnten sie laut Anbieter mit Hilfe von Verschlüsselungstechnologien sicher sein, dass ihr Schriftwechsel nicht von unberechtigten Dritten eingesehen oder verändert werden kann.

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Wer den E-Postbrief nutzen will, muss sich für die Registrierung im Portal einmalig per Postident identifizieren. Damit seien anonyme Mails nicht mehr möglich. Kunden, die noch nicht an das elektronische Portal der Post angeschlossen sind, will die Deutsche Post den E-Postbrief in einer hybriden Variante anbieten: Dabei druckt die Post druckt das elektronisch erstellte Schreiben aus und der Postbote stellt es klassisch zu.

SAP baut Schnittstellen zum E-Postbrief

Die Deutsche Post und SAP planen, Schnittstellen zwischen der IT-Infrastruktur des E-Postbriefs und ausgewählten SAP-Anwendungen bereitzustellen. Damit könnten Unternehmen und Behörden in Zukunft den E-Postbrief nahtlos in ihre Geschäftsprozesse einbinden, hieß es. Im ersten Schritt soll der E-Postbrief an die Personalmanagement-Software SAP ERP Human Capital Management (SAP ERP HCM) angebunden werden.

Auf diese Weise würden Unternehmen in die Lage versetzt, ihren Mitarbeitern auf elektronischem Wege Gehaltsabrechnungen zu schicken. Darüber hinaus könnten auch andere Dokumenten wie beispielsweise Lohnsteuerbescheinigungen bereitgestellt werden.

Vorteile für die öffentliche Verwaltung

Ein weiterer Schwerpunkt der Kooperation liegt im Bereich der öffentlichen Verwaltung, kündigten die Verantwortlichen an. Der E-Postbrief kann lauf Anbieter helfen, die durchgehende elektronische Kommunikation von Verwaltungen mit Bürgern und Unternehmen zu vereinfachen.

Außerdem sollen Anwendungsszenarien wie etwa der Identitätsnachweis beim Zugriff auf die Portale kommunaler Verwaltungen entwickelt sowie das rechtsverbindliche Senden und Empfangen von amtlichen Informationen wie Gebührenbescheiden und Gewerbeanmeldungen ermöglicht werden. Zusätzlich könnten Payment-Funktionalitäten die sichere Bezahlung von Gebühren mittels Internetbriefdienst unterstützen. Insgesamt soll die Bearbeitung von Anträgen einfacher und kosteneffizienter werden.

Drei mal V: Verbindlichkeit, Vertraulichkeit, Verlässlichkeit

"Mit dem E-Postbrief bringen wir den traditionellen Papierbrief ins digitale Zeitalter und erhalten dennoch das bewährte Wertversprechen aus Verbindlichkeit, Vertraulichkeit und Verlässlichkeit", versprach Jürgen Gerdes, Konzernvorstand für den Bereich Brief der Deutschen Post DHL.

Unternehmen und Verwaltungen könnten Kosten in Milliardenhöhe einsparen, stellte der Manager in Aussicht. Bislang gebe es aufgrund von Medienbrüchen in der Brieflogistik auf Unternehmens- und Verwaltungsseite sehr kostenintensive Prozesse. Mit dem E-Postbrief könne das Drucken, Frankieren, Sortieren und Öffnen der Post künftig weitestgehend entfallen.

Kerstin Geiger über den E-Postbrief

"SAP sieht in der Einführung des E-Postbriefs einen wichtigen Schritt auf dem Weg, Unternehmen und Behörden durch Bereitstellung eines rechtssicheren elektronischen Schriftverkehrs durchgängige Geschäftsprozesse zur Verfügung zu stellen", ergänzt Kerstin Geiger, Leiterin Industry Solutions der SAP AG. "In einem ersten Anwendungsfall plant SAP, dieses Vorhaben durch eine Schnittstelle zu unterstützen, die es jenen Unternehmen, die SAP für ihre Personalabrechnung einsetzen, ermöglicht, Entgeltnachweise aus SAP heraus zu erzeugen und direkt per E-Postbrief zu verschicken. Damit wird ein hohes Volumen von heute traditionell gedruckten und beförderten Briefen in die digitale Welt verlagert."