SAP

SAP: Einzelkämpfer haben keine Chance

15.03.2001 von in Hiltrud
Mit einem Jahresumsatz von mehr als zwölf Milliarden Mark und weltweit rund 24 000 Mitarbeitern spielt die SAP AG auch international in der obersten Softwareliga. Da ein Großteil der Arbeit in interdisziplären und internationalen Projekten stattfindet, sind Fremdsprachenkenntnisse und Teamarbeit ein absolutes Muss.

Was haben ein Web-Developer, ein Entwickler für Licence Auditing, ein Technology Consultant und ein Quality Management Specialist gemeinsam? Sie alle stehen auf der Jobofferten-Site der SAP AG. Mehrere Hundert Stellen hat der Walldorfer Softwareriese allein in Deutschland zu besetzen, wobei der Schwerpunkt beim Vertrieb und in der Entwicklung in den Bereichen Supply-Chain-Management, Consumer Relationship, E-Business, Marketplaces und Portale liegt.

Walldorf bei Nacht Quelle: SAP

Neben Mitarbeitern, die bereits ihre ersten Sporen verdient haben, sucht SAP vor allem Hochschulabgänger aller Informatikfachrichtungen, aber auch Absolventen anderer Technikfakultäten wie Physiker oder Mathematiker. Zudem besteht Bedarf an Betriebswirtschaftlern mit Technik-Know-how und Marketing-Spezialisten.

Den idealen Kandidaten beschreibt Hartmut Hillebrand, Leiter Personalbeschaffung und -betreuung bei SAP, folgendermaßen: Er sollte das Studium möglichst mit überdurchschnittlichen Noten abgeschlossen haben und über gute Englischkenntnisse verfügen. Hochschulabsolventen, die nicht Informatik studiert haben, sollten sich zumindest in einer Programmiersprache auskennen. Großen Wert legt er auf die so genannten Soft Skills. Die Kandidaten müssen also kommunizieren können, sich in ein Team eingliedern und somit über Sozialkompetenz verfügen. “Da das Projektteam in der Regel aus acht bis 15 Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen zum Teil auch aus unterschiedlichen Ländern besteht, ist hier kein Platz für Einzelkämpfer”, fasst Hillebrand zusammen. Kommt ein Bewerber in die engere Auswahl, wird er zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wo ihn Führungskräfte aus dem Fach- und Personalbereich unter die Lupe nehmen.

Kommen mehrere Kandidaten zusammen, führt SAP auch Mini-Assessment-Center, sprich Gruppenübungen, durch. Letztendlich entscheidet aber das persönliche Gespräch.

Ist diese Hürde genommen und der Arbeitsvertrag unterschrieben, erhält jeder neue Mitarbeiter einen Paten, der ihm den Anfang in allen praktischen Belangen ein wenig erleichtern soll, ihm also den Weg in die Kantine zeigt oder ihn mit anderen Kollegen bekannt macht. Zudem veranstaltet SAP spezielle Einarbeitungs- und Traineeprogramme. In der Entwicklung findet zwar eine Spezialisierung nach Fachbereichen statt, innerhalb eines Projekts wird aber nicht zwischen ”Hackern und Oberdesignern” unterschieden. Der Mitarbeiter ist demnach für das ganze Projekt verantwortlich, muss also beispielsweise die Anforderungen des Kunden aufnehmen, sie spezifizieren, realisieren, implementieren und testen. Hillebrand schätzt, dass dabei nur rund 30 Prozent der Arbeit auf das eigentliche Programmieren entfallen. Eine Fülle an Aufstiegsmöglichkeiten Die Fluktuation in der Walldorfer Softwareschmiede ist relativ gering. Genaue Zahlen will der Personalchef nicht preisgeben, lässt

sich aber entlocken, dass die Rate im ”unteren einstelligen Bereich” liege.

Dafür gebe es innerhalb des Unternehmens viel Bewegung. So könne ein Mitarbeiter konzernintern in eine andere Funktion wechseln, also beispielsweise von der Schulung in den Vertrieb oder vom Entwickler zum Berater. Daneben gibt es den klassischen Aufstieg zum Team- und Bereichsleiter. Für diejenigen, die sich mehr auf das Fach-Know-how konzentrieren und keine Personalverantwortung übernehmen wollen, ist die Fachkarriere konzipiert. Sie können zum (Chief) Developer Architect aufsteigen und sind damit für ein Fachgebiet konzeptionell verantwortlich. Die vierte Möglichkeit - eine, die nach den Erfahrungen Hillebrands immer wichtiger wird - ist, zum Projekt-Manager oder Projektleiter von zum Teil interdisziplinären, internationalen Entwicklungsvorhaben aufzusteigen - “die hohe Kunst des Führens”, kommentiert er.

Zwei Drittel der weltweit rund 24 000 SAP-Beschäftigen sind in Niederlassungen außerhalb Deutschlands beschäftigt. Diese starke internationale Ausrichtung spiegelt sich auch im Arbeitsalltag wider, unter anderem darin, dass in Deutschland zehn Prozent der Beschäftigten aus dem Ausland kommen. Eine Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu machen, liegt in der Projektarbeit. Stammt ein Pilotkunde beispielsweise aus den USA, wird das Projekt international angelegt sein, Geschäftsreisen zur Abstimmung sind erforderlich. Will der Beschäftigte für einen längeren Zeitraum ins Ausland, kann er zu einer der SAP-Tochtergesellschaften wechseln. Voraussetzung hierfür sind drei bis vier Jahre erfolgreiche Berufspraxis. Die meisten Mitarbeiter kehren nach einigen Jahren wieder in die deutsche Muutergesellschaft zurück, aber “es gab auch einige, welche die kalifornische Sonne nicht mehr missen wollten und dort blieben.”

Im jährlichen Mitarbeitergespräch legen Führungskraft und Mitarbeiter gemeinsam fest, wo die Schwerpunkte der Schulungen liegen, wobei es ”bei SAP keine Regel gibt, was jeder muss oder darf”. Der Softwarekonzern verfügt über zahlreiche Schulungseinrichtungen. Die wichtigste ist die SAP University in Walldorf, in der Veranstaltungen zu allen Themen, angefangen von Organisation, Technik interkulturellem Training bis hin zu Sozialkompetenz oder Coaching, für das Top-Management stattfinden. Hochschulabsolventen können bei SAP mit einem Einstiegsgehalt zwischen 80 000 und 95 000 Mark rechnen, in Ausnahmefällen werden auch 100 000 Mark gezahlt. Dabei wird nicht zwischen Fachhochschul- und Universitätsabschluss unterschieden wird, denn “wir wollen den Job bezahlen und nicht den Abschluss”, begründet Hillebrand. Die Mitarbeiter erhalten Arbeitsverträge über 40 Wochenstunden, Überstunden werden in Absprache mit dem

Vorgesetzten mit Freizeitausgleich abgegolten.

SAP kann mit einem umfangreichen Leistungspaket aufwarten. Zu ihm gehört beispielsweise das ”Start”-Programm, bei der Mitarbeiter an der Aktienentwicklung beteiligt werden. Nach drei Jahren erhält ein erfolgreicher Mitarbeiter einen Firmenwagen, es gibt eine betriebliche Alterversorgung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für ein Jahr sowie kostenloses Mittagessen. Auf die sportlich Ambitionierten warten betriebseigene Tennisplätze, Fitnesscenter und Sauna, Musikbegeisterte können sich im SAP-Chor, Orchester und in verschiedenen Bands zusammenfinden.

Kontakt zu SAP

Wer sich über offene Stellen, Diplomarbeiten oder Praktika informieren will, findet die entsprechenden Informationen unter SAP.com/germany/jobs. Über diese Site können Interessierte ihre Online-Bewerbung abschicken. Wer den klassischen Weg mit der Post bevorzugt, findet auf der Site die richtige Adresse. Ansonsten ist der Softwarekonzern auf den großen Recruit- und Fachmessen vertreten.