Sandisk kauft 3D-Speichertechnik zu

21.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um sein Produktportfolio auszuweiten, hat der kalifornische Flash-Memory-Hersteller Sandisk für rund 250 Millionen Dollar in bar, Aktien und Optionsscheinen Matrix Semiconductor Inc. übernommen. Das im Privatbesitz befindliche Unternehmen aus Santa Clara, Kalifornien, beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahr 1998 mit dreidimensionalen angeordneten integrierten Schaltkreisen zur dauerhaften Speicherung von Daten. Die Technik eignet sich laut Sandisk besonders für Bereiche, wo gespeicherte Daten nicht mehr überschrieben werden müssen und das Hauptaugenmerk auf dem günstigen Preis liegt, etwa für Videospiele, Musik und ähnlichen Content sowie zur Archivierung. Da die Matrix-Chips nicht wieder beschreibbar sind, sieht Sandisk in ihnen eher eine Ergänzung als eine Konkurrenz zu den eigenen Flash-Memory-Cards, die zudem teurer sind.

Das Unternehmen plant, die Matrix-Produkte weiter zu verkaufen. Daneben geht Sandisk-CEO Eli Harari davon aus, dass 3D-Memory eine wichtige Rolle bei der Vermarktung von digitalem Content spielen könnte. Die Kalifornier planen, in Zusammenarbeit mit großen Medienanbietern Karten mit vorinstallierten Inhalten auf den Markt bringen. Ein in den "Gruvi Cards" integrierte DRM-System (Digital Rights Management) soll dabei das Abspielen von digitaler Medien, Musik, Filmen etc. auf unterschiedlichen Geräten ermöglichen, ohne dass das Copyright verletzt wird.

Wie die aktuellen Zahlen von Sandisk belegen, lässt es sich aktuell auch mit dem bisherigen Kerngeschäft Flash-Memory und darauf basierende MP3-Playern gut leben. Mit 107,5 Millionen Dollar oder 55 Cent pro Aktie konnte das Unternehmen seinen Nettoprofit im dritten Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppeln. Gleichzeitig stiegen die Umsätze um 45 Prozent auf 590 Millionen Dollar. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Gewinn von 35 Cent je Aktie bei 524 Millionen Dollar Umsatz erwartet. (mb)