Jugendschutz

Rückschlag für Selbstregulierung von Online-Netzwerken

06.05.2013
Die Bundesregierung wollte, dass die Online-Netzwerke heikle Themen wie Daten- und Jugendschutz mit einer Selbstverpflichtung regeln. Doch daraus wird erstmal nichts: Die Großen der Branche - Facebook, Google, LinkedIn und Xing - machen nicht mit.

Die Pläne für eine Selbstregulierung der Online-Netzwerke in Deutschland haben einen heftigen Rückschlag erlitten. Mit Facebook, Google sowie den Karriere-Netzwerken LinkedIn und Xing wollen zentrale Unternehmen der Branche den geplanten Kodex für Soziale Netzwerke nicht unterzeichnen. Die Unternehmen verweisen darauf, dass der Trend hin zu einer international einheitlichen Regulierung gehe und es daher Bedenken gegen nationale Programme gebe.

Der Kodex soll die Bereiche Datenschutz, Jugendschutz und Verbraucherschutz abdecken. Konkret ging es um Fragen wie die Privatsphäre-Einstellungen, den Schutz von Nichtnutzern bei einem Adressbuchabgleich oder eine mögliche Gesichtserkennung. Der Ergebnisbericht wurde von den Unternehmen Lokalisten, Poolworks und wer-kennt-wen.de unterzeichnet, während Facebook, Google, LinkedIn und Xing darauf verzichteten.

Die Initiative war im Sommer 2011 vom Bundesinnenministerium gestartet worden. Die Selbstregulierung galt als bevorzugte Alternative zu strikteren gesetzlichen Vorgaben. Die Internet-Unternehmen hatten in Deutschland bereits freiwillig Regeln für Online-Kartendienste aufgestellt.

"Verweigerungstaktik"

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich ist mit der Nichtunterzeichnung des Kodex' durch die Diensteanbieter nicht zufrieden.
Foto: BMI

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) kritisierte eine "Verweigerungstaktik" der größeren Online-Netzwerke. "Die Unternehmen haben eine Chance vertan, ihrer Verantwortung für mehr Transparenz bei der Datenverarbeitung und für nutzerfreundlichere Regeln gerecht zu werden. Wir werden jetzt auf europäischer Ebene die erforderlichen Vorgaben machen", kündigte er an.

Google verwies daraufhin auf den globalen Charakter seiner Angebote: "Es liegt in der Natur unserer international ausgerichteten Dienste, dass wir uns nicht in jedem Land an nationalen Programmen zur Selbstregulierung beteiligen können." Der Konzern wolle die Initiative allerdings weiterhin unterstützen. Ein Facebook-Sprecher sagte: "Wir haben weltweit eine Reihe von Initiativen zur Selbstregulierung und müssen diese miteinander in Einklang bringen, bevor wir regionale Kodizes unterzeichnen." (dpa/sh)

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Der App Advisor von secure.me sorgt für Transparenz bei Facebook-Apps und zeigt, ob eine App Zugriffe auf sensible Profildaten ausführt, wie die Nutzerbewertung für die App aussieht und ob bereits datenschutzrelevante Vorfälle bekannt sind.
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Der App Advisor von secure.me warnt Nutzer bereits vor der Aktivierung einer Facebook-App, wenn Datenschutzprobleme mit der App bekannt sind.
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Um peinliche Fotos des Nutzers auf anderen Profilseiten suchen zu können, wendet Secure.me auch eine eigene Gesichtserkennungsfunktion an.
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Security-Appliances wie PacketShaper von Blue Coat können die Nutzung von Social Media überwachen und interne Richtlinien durchsetzen, indem verbotene Nutzeraktivitäten in bestimmten sozialen Netzwerken blockiert und gemeldet werden.
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Das Browser-Plug-in Scrambls verschlüsselt Nachrichten im Browser, bevor diese bei Facebook & Co. veröffentlicht werden. Nur definierte Empfänger können die Nachricht in dem sozialen Netzwerk dann mittels Scrambls entschlüsseln.
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Unternehmen, die mehrere soziale Netzwerke betrieblich einsetzen, können unter anderem die Berechtigungen für einzelne Nutzer zentral definieren. Möglich ist dies zum Beispiel mit HootSuite Enterprise.
Zscaler Likejaking Prevention
Die Browsererweiterung Zscaler Likejaking Prevention prüft unter anderem, ob Facebook-Like-Buttons auf Web-Seiten manipuliert und gefährlich sind. Der Nutzer kann dort unter anderem einstellen, welche Webseiten als vertrauenswürdig behandelt werden sollen.
SAI Global Information Security Awareness Barometer
Ein Tool wie das Social Media Security Awareness Barometer hilft bei der Prüfung, ob die Nutzer ausreichend für die Social Media Risiken sensibilisiert sind.