RFID - Vorsicht bei Schnee und Regen!

10.06.2005

Wer RFID-Techniken einsetzen will, sollte die Tipps der Experten Reiner Luz und Jörg Rombach* beherzigen:

- RFID-Transponder verändern ihr Frequenzverhalten je nachdem, auf welchen Gegenständen sie aufgebracht sind. Selbst einfache Plastikbehälter verschieben den ursprünglich definierten Ziel- frequenzbereich eines Transponders leicht. Diese sind daher zu "verstimmen". Das heißt: Sie müssen bei der Konfiguration einen geringfügig höheren oder niedrigeren Frequenzbereich zugewiesen bekommen.

- Das Sendeverhalten verändert sich auch beim Übergang von einem überdachten Lager in ein Freilager. Im UHF-Bereich ursprünglich exzellente Leseergebnisse brechen im Freien bei Regen oder gar Schneefall drastisch ein.

- Metalle und Flüssigkeiten können das Senderverhalten stören. Daher ist eine "Schirmung" am RFID-Transponder einzustellen. Dann erreichen bestimmte elektromagnetische Signale den Transponder nicht. Alternative: Frequenzbereiche ändern.

- Ein sofortiger Anschluss bestehender Unternehmenssoftware an RFID-Transponder ist kaum möglich, wenn die Datenflut nicht durch gezielte und fest vereinbarte Meldezuständen verringert wird. Beispiel: Ein Transponder zur Kontrolle von gekühlten Lebensmitteln sollte nur dann Signale senden, wenn die Kühltemperatur eine kritische Grenze übersteigt.

- Einen weiteren Datenfilter bildet die Middleware. Sie transformiert Daten, so dass ausschließlich die notwendigen Informationen in den nachfolgenden ERP-Systemen landen.

- Automatisierungsinfrastrukturen verarbeiten die Daten korrekt und in Echtzeit. Sie leiten kritische Änderungen von Zuständen ohne Zeitverzug über standardisierte Netze wie UMTS und Ethernet in die Unternehmenssysteme weiter.

- Ausgiebige Tests und Machbarkeitsprüfungen: eigentlich selbstverständlich, aber bei RFID-Projekten absolutes Muss. (jm)

*Reiner Luz ist Leiter Process Consulting Logistics Solution bei T-Systems International in Karlsruhe.

Jörg Rombach ist Leiter Delivery Center Embedded Services & Information Management bei T-Systems GEI in Ulm.