Database Award 2012

Reisen buchen ohne Wartezeiten

22.03.2012 von Klaus Manhart
Beim diesjährigen Database Award der Computerwoche werden die besten Datenbank-Projekte prämiert. Beim letzten Award 2010 erreichte Studiosus Reisen die Top 3. Das Ziel des Reiseveranstalters: Den Vertrieb aus einer zentralen Datenbank heraus effizienter und flexibler zu organisieren. Wir haben nachgefragt, ob die Umsetzung gelungen ist - und was sich seitdem verändert hat.
IT-Projektleiter Frank Miedreich hat die Studiosus-Datenbank weiter verbessert: "Nachdem die zentralen Probleme gelöst waren ging es in erster Linie um die Optimierung der Online-Prozesse."

Beim Münchener Reiseveranstalter Studiosus gab es ein komplexes Problem, das elegant gelöst werden sollte: Den Vertrieb aus einer zentralen Datenbank heraus effizienter und flexibler als bislang zu organisieren. Denn der Anbieter von Studienreisen muss jedes Jahr aufs Neue sowohl für den Vertrieb als auch für seine Publikationen in Print und im Internet eine große Anzahl von Reiseausschreibungen produzieren.

Die im Award prämierte Lösung beinhaltete eine medienneutrale, selbst entwickelte XML-Schnittstelle und eine zentrale Oracle-Datenbank, mit der Studiosus alle Daten wie Reiseverläufe, Hotels, Termine, Flug- und Reisepreise zusammenfasst. IT-Projektleiter Frank Miedreich erklärt, was seitdem passiert ist.

Der Database Award 2012 - Jetzt bewerben

Innovationsgeist, strategische Bedeutung für das gesamte Unternehmen und technische Finesse sind auch bei der zweiten Auflage des Database Awards gefragt, der von der Computerwoche und dem Partner Oracle vergeben wird:

Bis Ende März 2012 sollten Sie uns die wichtigsten Ws beantwortet haben:

  • Warum wurde dieses Projekt auf den Weg gebracht?

  • In wie fern ist es von strategischer Bedeutung für das Gesamtunternehmen?

  • Welche technischen Besonderheiten zeichnet das Projekt aus?

Bewerben Sie sich jetzt.

Sie sind noch nicht überzeugt? Dann schauen Sie in unser Video.

Den Gewinnern winkt ein Video über Ihr Projekt und entsprechende breite Berichterstattung in unseren B-to-B-Medien CIO und COMPUTERWOCHE.

Hier die Videos über die drei Erstplazierten des ersten Database Awards:

Studiosus-Projekt - Wie es weiterging

CW: Herr Miedreich, wie haben Sie Ihr Projekt weitergeführt? Geben Sie uns bitte einen kurzen Überblick über die Fortschritte.

Wir sind den im Jahr 2010 eingeschlagenen Weg konsequent weiter gegangen. Im ersten Schritt wurden die Reiseproduktion und die Internet-Prozesse auf die relationale Datenbank und XML-Strukturen migriert. Nachdem diese zentralen Probleme gelöst waren, verbesserten wir im zweiten Schritt die Online-Prozesse - optimierten also Performance, Usability und Internet-Suche. Dazu haben wir Oracle Real Application Cluster und eine Stand-by-Datenbank für bessere Performance und Datensicherheit eingeführt. Aktuell im dritten Schritt geht es jetzt um die Geschäftsprozesse. Dabei sollen auch unsere Business-Daten in die Oracle-Datenbank migriert werden, so dass diese dann tatsächlich unsere einzige Datenquelle ist.

CW: Mit welchen Mitteln optimierten Sie die Online-Prozesse und welche Auswirkungen hatte das?

Mit der Überarbeitung und strukturellen Anpassung der XML-Schnittstelle konnten wir eine deutlich bessere Ausnutzung der Ressourcen erreichen. Der Aufbau einer Reisedarstellung im Internet hat früher zwei bis drei Sekunden gedauert hat, bis die Daten aus der Datenbank zusammengefügt waren. Das ist inzwischen kaum mehr wahrnehmbar. Bei einer performanten Internet-Anbindung ist die Website in Sekundenbruchteilen zusammengesetzt. Die Schnittstelle im Backend ist jetzt ebenfalls schneller, sie braucht nur noch etwa 50 Millisekunden. Damit können unsere Kunden jetzt ohne Wartezeiten viel schneller durch unser Angebot klicken.

Wie die Performance verbessert wurde

CW: Wie haben Sie die Performance konkret verbessert?

Wir haben im Bereich Oracle einen Support-Partner, die MT AG. Diese gibt uns bei Datenbank-Projekten Tipps, wie wir die Performance verbessern können. Unser Partner unterstützt uns auch in der Analyse, so dass wir Views optimieren können. Bei Abfragen haben wir das Caching verbessert. Unsere Datenbank-Schnittstelle ist eine Java-basierte Web-Applikation, die auf TomCat läuft. Das haben wir umgestellt auf die aktuellste ODBC-Version von Oracle, die einige Verbesserungen im Bereich Caching der Abfragen bietet. Die Inhalte, die sich im allgemeinen nicht so häufig verändern, wie zum Beispiel die Reisebeschreibungen, werden gecacht.

CW: Was planen Sie für die nähere Zukunft?

In den nächsten Schritten wollen wir auch die unternehmenskritische Inhouse-IT upgraden. Wir setzen hier Oracle RAC Real Application Cluster ein. Das machen wir in erster Linie, um die Performance sicherzustellen, aber auch um Betriebssicherheit zu garantieren. An Oracle RAC hängt noch eine Standby-Datenbank dran, die in einem eigenen Serverraum steht. Die sorgt noch zusätzlich für Ausfallsicherheit. Im nächsten Schritt werden wir uns die Geschäftsprozesse vornehmen - also die Prozesse außerhalb von Internet und Reiseproduktion. Hier ist die Business Logic noch Cobol. In dem Bereich haben wir in diesem Jahr mit der Datenmigration in die Oracle Datenbank angefangen.