Übernahmestreit und miserabler Computerabsatz wirken sich aus:

Prime und CDC verdienen schlecht

05.05.1989

MÜNCHEN (CW) - Schwache Quartalsergebnisse melden Prime Computer und Control Data. Der Minimaker aus Natick rutschte durch die anhaltenden Übernahmequerelen in die roten Zahlen, während bei CDC, bei der jetzt Gesundschrumpfen angesagt ist, schlechte Computergeschäfte die Erträge kräftig absacken ließen.

Die verbissene Verteidigung gegen die unerwünschten Übernahmeversuche von MAI Basic four kostet Prime Computer eine Menge Geld: Für die ersten drei Monate dieses Jahres mußte der Minimaker jetzt einen Verlust von rund fünf Millionen Dollar ausweisen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte Prime noch einen Gewinn von 14,5 Millionen Dollar einfahren können. Der Umsatz stieg um sechs Prozent von 364 auf 387 Millionen Dollar. ein Prime-Sprecher erklärte, in den Verlustzahlen seien Brutto-Kosten in Höhe von 6,3 Millionen Dollar enthalten, die man im Kampf gegen die Übernahme hätte aufbringen müssen.

Die Control Data Corp. (CDC), die unlängst angekündigt hatte, ihre Supercomputer-Division ETA Systems zu schließen und die Cyber- Abteilung abzuspecken, konnte in den ersten drei Monaten dieses Jahres nur 3,5 Millionen Dollar verdienen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen zur gleichen Zeit noch einen Gewinn von 7, 7 Millionen Dollar einfahren können.

Der Umsatz ging um 6,5 Prozent auf 843,5 (902,2) Millionen Dollar zurück. Wie CDC-President Robert Price erklärte, hätten die miserablen Geschäfte mit den Cyber-Systemen und den Supercomputern diesen Gewinnrückgang verursacht.

Hohe Verluste erwartet Robert Price nun für das laufende Quartal. "Allein die beschlossenen Umstrukturierungen werden uns rund 490 Millionen Dollar kosten." Dennoch, so der CDC-President, Würden diese Maßnahmen Control Data zu einer profitablen zweiten Jahreshälfte verhelfen.