Laut Google lässt sich Chrome mit über 180.000 Extensions ausbauen. Diese sind in der Mehrheit kostenlos und fügen dem Browser neue Funktionen hinzu. Weil das Unternehmen verstärkt vermeiden möchte, dass Chrome als ein Einfallstor für Malware, Spionagesoftware sowie andere Sicherheits gefahren fungiert, dürfen Addons seit Mai 2018 ausschließlich über den Chrome Web Store installiert werden. Darüber hinaus untersagt das Unternehmen den Entwicklern, Erweiterungen mit verschleiertem Code an zubieten. Und das gilt nicht nur für die Add-ons an sich, sondern auch für eventuelle Erweiterungen, die sich innerhalb der Add-ons laden lassen.
Durch die Konzentration auf den Google-eigenen Store hat sich die Extension-Auswahl verändert. Allerdings finden sich nach wie vor empfehlenswerte Erweiterungen, die wir in diesem Ratgeber vorstellen. Wir haben sie in der Tabelle weiter unten aufgelistet. Zudem haben wir Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie Ihre Addons verwalten, einstellen und wie der aus dem Browser entfernen können.
Vor dem Installieren von Chrome-Erweiterungen
Normalerweise aktualisiert sich Chrome automatisch, wenn Sie den Browser schließen und wieder öff nen. Aufgrund erhöhter Sicherheitsmaßnahmen für Add-ons lohnt es sich allerdings, die eingesetzte Browser-Version zu überprüfen und das Programm gegebenenfalls manuell auf den aktuellen Stand zu bringen. Dazu öff nen Sie bitte die Software und klicken auf die drei Punkte rechts neben der Eingabezeile. Wählen Sie dort "Hilfe -› Über Google Chrome". Im folgenden Fenster zeigt Chrome die verwendete Version an. Steht hier die Auff orderung "Neu starten", können Sie davon ausgehen, dass es ein Update gibt. Die im Fenster angezeigte Version ist veraltet. Erst nach dem Neustart aktualisiert sich Chrome und zeigt auch die korrekte Version an.
Ab der Chrome-Version 70 haben Sie mehr Einfluss darauf, welche Rechte Sie einem Add-on verleihen möchten. So können Sie festlegen, ob die Extension Ihre Daten auf einer besuchten Webseite nur lesen oder auch ändern darf. Bisher hat sich das Addon diese Rechte von Haus aus gestattet. Die engere Rechtezuweisung wird jedoch derzeit erst schrittweise ausgerollt. Wenn das Add-on bereits aktualisiert ist, dann > nden Sie die Einstellmöglichkeiten, indem Sie mit der rechten Maustaste einfach auf das Addon-Symbol neben der Eingabezeile klicken. Welche Rechte sich eine bestimmte Extension selbst zugeteilt hat, können Sie über einen Rechtsklick auf das Symbol und "Erweiterungen verwalten" einsehen.
Add-on laden und bei Bedarf wieder löschen
Um nun eine Erweiterung aus dem Chrome Web Store zu laden, öff nen Sie zuerst den Chrome-Browser und gehen auf den Web Store über https://chrome.google.com/webstore/category/extensions. Dort können Sie über die linke Spalte nach Extensions suchen, indem Sie unter "Kategorien" einen bestimmten Bereich auswählen - wie etwa "News & Wetter" oder "Bedienungshilfen". Sie können sich aber auch nur Google-eigene oder hoch bewertete Add-ons anzeigen lassen. Zielgerichtet suchen Sie nach Ihrer Wunscherweiterung, indem Sie jetzt im Feld "Im Chrome Web Store suchen" die Bezeichnung eingeben - etwa Amazon.
Wenn Sie ein passendes Add-on gefunden haben, klicken Sie bitte auf "Hinzufügen". In der Regel erscheint nun ein Fenster, in dem die Berechtigungen beschrieben werden, die die Extension fordert. Indem Sie auf "Erweiterung hinzufügen" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden. Das Add-on-Symbol erscheint neben der Eingabezeile Ihres Browsers.
Ähnlich einfach werden Sie eine Chrome-Erweiterung auch wieder los. Führen Sie dazu einen Rechtsklick auf das Symbol aus und wählen Sie "Aus Chrome entfernen…". Bestätigen Sie im nächsten Fenster, dass Sie das Add-on löschen wollen. Alternativ dazu können Sie die Extension auch über die Option "Erweiterungen verwalten" löschen. In der Regel verschwindet das Addon-Symbol sofort aus Chrome. Ist das nicht der Fall, so schließen Sie den Browser und öffnen ihn erneut.
Installierte Add-ons verwalten und pflegen
Möchten Sie eine Extension nicht löschen, sondern nur von der Platzierung neben der Eingabezeile entfernen, führen Sie einen Rechtsklick auf das Add-on-Symbol aus und wählen Sie danach "Ins Chrome-Menü verschieben". Um nun zu sehen, welche Erweiterungen installiert oder derzeit aktiv sind, geben Sie entweder chrome://extensions in die Browser-Zeile ein oder Sie klicken auf die drei Punkte rechts daneben und wählen dann "Weitere Tools -› Erweiterungen". In der Übersicht sind alle verfügbaren Addons dargestellt. Praktisch: Sie können hier einzelne Extensions an- oder abschalten, entfernen oder aktualisieren.
Um die Updates zu initiieren, schalten Sie rechts bei "Entwicklermodus" den Regler aktiv. Sodann erscheinen weitere Schaltflächen. Wählen Sie "Aktualisieren", erhalten alle Add-ons, die sich nicht automatisch im Hintergrund erneuern oder von Ihnen manuell hinzugefügt wurden, ein Update. Weil sich der Aktualisierungsvorgang jedoch auf sämtliche installierte Erweiterungen bezieht, kann er eine Weile in Anspruch nehmen. Eine Ausnahme bilden Google-eigene Erweiterungen. Sie werden immer automatisch auf dem aktuellen Stand gehalten.
Auf einen Blick: Empfehlenswerte Add-ons für Chrome
Passwort-Safe | |
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Fertigt Screenshots an | |
Instagram im Chrome-Browser bedienen | |
Löscht private Daten aus dem Internetverlauf | |
Legt Webinhalte in der Dropbox ab | |
Fertigt Screenshots an | |
Lädt Videos von Webseiten herunter, nicht aber von Youtube | |
Erkennt Schnüffel-Scripts auf Webseiten | |
Zeigt Erklärungen an | |
Verschiebt Webinhalte nach Google Notizen | |
Zeigt Gmail-Posteingang in Chrome an | |
Übersetzt Begriffe | |
Legt Webinhalte in Google Drive ab | |
PDF-Dokumente öffnen und bearbeiten | |
Passwort-Safe | |
Nimmt Screenshots und Videos auf | |
Office-Dokumente im Browser öffnen und bearbeiten | |
Öffnet ein Online-PDF im Reader-Programm | |
Ermöglicht Bild-im-Bild-Modus | |
Merkt sich Webseiten | |
PDF-Dokumente öffnen und bearbeiten | |
Lädt Videos von Webseiten herunter, nicht aber von Youtube | |
Whatsapp und andere Messenger in Chrome nutzen | |
Verwischt Spuren im Netz |
Gewohnte Dienste über Chrome-Add-ons nutzen
Besonders praktisch sind Add-on-Varianten von Diensten und Plattformen, die Sie sowieso verwenden. Nutzen Sie beispielsweise Pocket , um sich Webseiten zu merken, Artikel später zu lesen oder Videos offline zu schauen, finden Sie in "Save to Pocket" die passende Erweiterung für Chrome. Auch Clouddienste lassen sich direkt im Browser nutzen. So übernehmen zum Beispiel die Add-ons "Download to Dropbox" und "In Google Drive speichern" das Ablegen von Webseiten, Links oder Bildern in den jeweiligen Wolkendienst. Damit der Upload reibungslos funktioniert, melden Sie sich in Chrome mit Ihren Zugangsdaten an und erteilen der Extension die Zugriffsberechtigung. Möchten Sie einen Inhalt speichern, klicken Sie auf das Symbol Ihrer Cloud oder führen direkt auf der Seite einen Rechtsklick durch und wählen Ihren Clouddienst aus.
Überhaupt finden sich eine Reihe von Google-Erweiterungen, die auf die firmeneigenen Dienste zugeschnitten sind. Verwenden Sie etwa Google Notizen, so verschiebt das Add-on Google Keep die Inhalte dorthin oder fügt Ihren Ablagen Labels und Notizen hinzu. Mithilfe von Google Translate übersetzen Sie Begriffe sowie ganze Webseiten. Eine Ausnahme sind hier allerdings die Seiten des Unternehmens. Denn dafür sind die Scripts geblockt. Mittels Google Dictionary lassen sich Begriffe erklären, und über Google Mail Checker können Sie Ihren Gmail-Posteingang in Chrome im Auge behalten.
Add-ons für Dokumente und Screenshots
Sie Word-, Excel- oder Powerpoint-Dokumente an einem Rechner ansehen, auf dem kein Office-Paket installiert ist, gelingt das in Chrome mit dem Office Editor . Das Add-on nutzt dazu die Google-Anwendungen Docs, Tabellen und Präsentationen.
Um Dokumente im PDF-Format im Browser zu bearbeiten, haben sich Kami und " Xodo PDF Viewer & Editor " bewährt. Damit lassen sich beispielsweise auch Onlineformulare bequem im Browser ausfüllen. Wollen Sie Online-PDFs lieber offline etwa im Acrobat Reader öffnen, dann verwenden Sie hierzu " Open in PDF Viewer ". Damit der Offline-Modus funktioniert, müssen Reader-Programm und Add-on miteinander kommunizieren können. Ein Patch des Entwicklers auf github.com, den Sie auf Ihrem Computer installieren, sorgt für die Verbindung.
Das Problem, dass sich Screenshots gesamter Webseiten mit der Print-Taste auf dem Keyboard nicht erstellen lassen, lösen Sie elegant über Fireshot. Haben Sie das Addon installiert, dann können Sie über einen Rechtsklick auf das Icon und die Auswahl "Optionen" zusätzliche Einstellungen festlegen, etwa das Bildformat, den Ablageordner auf Ihrem PC oder einen bestimmten Tastaturbefehl, mit dem Sie den Screenshot auslösen. Weitere Funktionen wie zum Beispiel das Erstellen von mehrseitigen PDFs aus dem Screenshot sind der Pro-Version vorbehalten, die sich über "Installieren Sie erweiterte Funktionen…" aufspielen lässt. Wollen Sie nicht nur Screenshots, sondern auch Videos aufnehmen, so finden Sie in " Nimbus Screenshot & Screen Video Recorder " ein umfangreiches Werkzeug. Die aufgenommenen Bewegtbilder lassen sich daraufhin direkt in Youtube laden, an die Clouddienste Dropbox oder Google Drive senden oder auf dem Rechner speichern.
Mehr Sicherheit im Web per Chrome-Extension
Setzen Sie einen Passwort-Manager ein, um sich nicht alle Zugangsdaten für die verschiedenen Aktivitäten im Internet merken zu müssen, finden Sie in zahlreichen Fällen auch ein Add-on für Chrome wie etwa Avira Password Manager oder Lastpass. Auf der Webseite, für die Sie Zugangsdaten benötigen, aktivieren Sie die Extension und geben das Master-Passwort ein. Weitere Zugangsdaten werden zumeist automatisch ausgefüllt, da sich das Add-on die Daten über den Browser holt. Andere Vorteile: Passwort-Manager zeigen normalerweise an, ob ein neues Passwort sicher ist, bleiben nur eine bestimmte Zeit lang aktiv und warnen Sie vor unsicheren Webseiten.
Andere Add-ons schützen Sie gegen Schnüffeleien oder verwischen Spuren, die Sie im Web hinterlassen. So erkennt beispielsweise Ghostery Tracker, die Ihre Daten sammeln. Sie lassen sich einsehen und blockieren. Mit Click&Clean löschen Sie nicht nur den Browser-Verlauf, sondern leeren auch den Cache, wenn Sie das Programm beenden. Empfehlenswert ist zudem Zenmate VPN, wenn Sie unerkannt im Web surfen und für Deutschland gesperrte Seiten besuchen wollen. Der Dienst setzt allerdings eine Registrierung beim Anbieter voraus und ist in der kostenlosen Version auf zwei MB pro Sekunde im Tempo beschränkt.
Videoinhalte besser genießen mit Add-ons
Die beliebte Vorgehensweise, ein Youtube-Video mittels Add-on herunterzuladen, verhindert Google inzwischen. Hierfür bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als einen anderen Browser zu benutzen - etwa Firefox zusammen mit der Erweiterung "Easy Youtube Video Downloader". Auf anderen Webseiten sind Video-Downloader für Chrome auch mehr Glückssache als eine verlässliche Erweiterung. Der Grund: Ob ein Add-on die Videoinhalte einer Website korrekt erkennt, hängt davon ab, wie die Bewegtbilder jeweils eingebaut sind. Lediglich Videos in Dateiformaten wie MP4, MOV oder FLV lassen sich ohne Weiteres herunterladen. Für diesen Zweck eignen sich Add-ons wie beispielsweise "Video Downloader professional" oder "Flash Video Downloader".
Nach dem Hinzufügen zu Chrome starten Sie den Browser am besten neu. Denn oft erkennt die Extension erst danach herunterladbare Videos. Sind mehrere Videos auf einer Seite eingebettet, dauert es eine Weile, bis das Add-on eine Liste erstellt hat. Das entsprechende Video wählen Sie bitte daraus aus. Mit einem Klick auf "Download" oder einem entsprechenden Symbol landet es auf Ihrem Rechner. Haben Sie kein anderes Verzeichnis in den Chrome-Einstellungen definiert, finden Sie das Video nun im Download-Ordner auf Ihrem PC.
Wollen Sie in Chrome Inhalte in einem kleinen Extra-Fenster einblenden, so benötigen Sie das Add-on "Pippy - Native picture in picture". Damit sich der Bild-in-Bild-Modus in Ihrem Browser überhaupt anzeigen lässt, müssen Sie Chrome über Zusatzfunktionen tunen. Dorthin gelangen Sie, indem Sie in die Adressleiste einfach chrome://flags eingeben. Im Folgenden bekommen Sie jede Menge Einstellungsmöglichkeiten aufgelistet, die entweder noch nicht freigegeben sind oder sich im Beta-Stadium befinden. Die Suche nach den Flags für den Bild-in- Bild-Modus erleichtern Sie sich, indem Sie in das Feld "Search flags" zunächst "Enable Picture-in-Picture" eingeben. Die Schaltfläche neben der Funktion stellen Sie dazu auf "Enable". Nach einem Neustart des Browsers ist die Funktion aktiv. Gleichermaßen verfahren Sie mit den Flags "Experimental Web Platform Features" sowie "Enable the use of Surface Layer objects for videos". Daraufhin können Sie das Add-on einsetzen. Dazu wählen Sie entweder auf der Webseite den Videoinhalt aus oder Sie führen direkt im Video einen Rechtsklick aus und wählen "Force picture in picture". Das Video läuft sodann in einem kleinen Bild weiter, auch wenn Sie auf einer anderen Seite surfen.
Smartphone-Messenger im Browser bedienen
Während Sie am Rechner arbeiten, wollen Sie nicht ständig Ihr Smartphone auf neue Nachrichten hin überprüfen. Mit der Erweiterung Whatsgreen Multi Messenger können Sie gleichzeitig mehrere Smartphone-Messenger wie Whatsapp, Facebook Messenger, Telegram oder Line im Blick behalten. Nach dem Installieren der Extension wählen Sie Ihren Messenger-Dienst aus. Um das Chrome-Add-on zum ersten Mal mit dem Smartphone-Messenger zu verbinden, klicken Sie auf den entsprechenden Dienst und folgen dann der eingeblendeten Anleitung. Im Fall von Whatsapp gehen Sie in Ihrer Whatsapp-App am Smartphone in den Einstellungen auf "WhatsApp/Desktop" und scannen den QR-Code, der in der Chrome-Extension angezeigt wird. Jetzt sehen Sie links im Extension-Fenster Ihre Chats. Wollen Sie zwischen den Diensten wechseln, so klicken Sie auf das entsprechende Messenger-Symbol. Damit die Verbindung zu jedem Smartphone-Messenger funktioniert, muss das Phone per WLAN oder über Mobilfunk mit dem Internet verbunden sein.
Für Instagram-Freunde gibt es ebenfalls ein praktisches Add-on. Per "Chrome IG Story" können Sie die Beiträge Ihrer Freunde im Browser im Blick behalten. Ist das Add-on zu Chrome hinzugefügt, funktioniert es, sobald Sie mit Ihren Zugangsdaten bei Instagram angemeldet sind.
Noch viel mehr Erweiterungsmöglichkeiten im Chrome-Browser haben Sie auf Chromebooks, das heißt auf Notebooks mit dem Betriebssystem Chrome OS. Auf vielen dieser Geräte lassen sich sogar alle Android-Apps aus dem Google Play Store installieren. (PC-Welt)