PPS und Fuzzy

20.01.1995

Das Prinzip der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) beruht auf moeglichst reibungslosen und stoerungsfreien Ablaeufen von Unternehmensprozessen. Das Ziel ist eine "harmonisierte" Fertigung, in der alle Kapazitaeten entlang des Materialflusses zumindest grob abgeglichen werden. PPS-Software organisiert sowohl die Fertigungssteuerung wie auch den dafuer benoetigten Informationsfluss. Dazu gehoeren klassische Funktionen wie die Auftrags- und Materialbuchhaltung ebenso wie die Terminierung von Auftraegen, die Erstellung von Steuerungsgroessen und die Festlegung von Losgroessen.

Zunehmend ins Kreuzfeuer der Kritik gerieten PPS-Systeme wegen ihrer unflexiblen Planungsalgorithmen. Die Crux der klassischen Produkte liegt in deren starrer, stapelorientierter Ablaufterminierung. Einmal eingegebene Ausgangsdaten fuehren zu einem festen Zeitplan fuer die Abwicklung. Was unterdessen in der Fertigungshalle passiert und mit welchen Problemen sich die Werker herumschlagen muessen, beruehrt die Rechenoperationen im Computer wenig.

Vor allem bei einer Neustrukturierung der Fertigung durch Gruppenarbeit versagen klassische PPS-Systeme. Eine neue Generation dieser Softwarekategorie bemueht sich um einen wesentlich uebersichtlicheren Programmablauf. Fuzzy-Techniken sind dabei ein Weg zum Abspecken funktionsueberladener Programme. Statt punktgenauer Planungsvorgaben erstellt eine Fuzzy-Box nur mehr ein grobes Ablaufmuster. Die Ausfuehrung faellt in die Zustaendigkeit der Fertigungsteams.