Power Vision: Sprint startet EV-DO-Netz in den USA

01.11.2005
Die weltweit in einigen großen Regionen erfolgreichen CDMA-Netze bekommen prominenten Zuwachs: nach Verizon Wireless, dem größten nordamerikanischen Netzbetreiber, startet nun auch der CDMA-Operator Sprint in den USA sein Highspeed-Netz. Über EV-DO lassen sich unter Laborbedingungen Datenraten bis zu 2,4MBit/s erzielen, in der Praxis erreicht man einen Datendurchsatz von 400-700kBit/s, also eine Downloadgeschwindigkeit zwischen 50 und 80 Kilobytes pro Sekunde...

Die weltweit in einigen großen Regionen erfolgreichen CDMA-Netze bekommen prominenten Zuwachs: nach Verizon Wireless, dem größten nordamerikanischen Netzbetreiber, startet nun auch der CDMA-Operator Sprint in den USA sein Highspeed-Netz. Über EV-DO lassen sich unter Laborbedingungen Datenraten bis zu 2,4MBit/s erzielen, in der Praxis erreicht man einen Datendurchsatz von 400-700kBit/s, also eine Downloadgeschwindigkeit zwischen 50 und 80 Kilobytes pro Sekunde. EV-DO ist damit etwas schneller als die hierzulande auf GSM basierende 3G-Netztechnologie WCDMA/UMTS, Sprint's Netzabdeckung dürfte aber auf der riesigen Landfläche der Vereinigten Staaten eher lückenhaft ausfallen. Selbst Netzbetreiber Verizon Wireless gibt zu, bislang nur die Ballungsräume mit der 3G-Technologie versorgen zu können sowie weite Teile der Ost- und Westküste, an denen etwa 70% aller Amerikaner wohnen und arbeiten.

Gleichzeitig zum Start des Netzes startet Sprint entsprechende Services, die auf mobiles Breitband angewiesen sind. Unter dem Label Power Vision wird der Sprint Music Store und Sprint TV an den Start gehen und über eine Viertelmillion bekannter Songs der Labels EMI, BMG, Warner Music und Universal zum Download anbieten - zu einem fürstlichen Preis: $2.50 soll ein Download kosten und darf im Anschluss nur zweimal kopiert werden. Im MobileTV erhält man Streaming-Angebote der großen Fernsehstationen CNN, Fox News und des Cartoon Network. Mit Abschluss des kleinsten Vertragsmodells von 15$/Monat erkauft sich der Nutzer aber die Möglichkeit, sich unbegrenzt im Web zu bewegen sowie unlimitiert gestreamte Musik sowie einen Nachrichtenchannel empfangen zu können - hierfür muss man in Deutschland (bei Vodafone) draufzahlen, entsprechende Datenflatrates wie bei O2 und E-Plus sind deutlich teurer.

Passend zum neuen Netz stellt Sprint auch zwei Mobiltelefone vor, die von dem Mehr an Geschwindigkeit profitieren. Das MM-A940 stammt vom Traditionshersteller Samsung und glänzt mit einer überragenden Featurepalette.

Es folgt aufs GSM-Modell SGH-P400, das vor etwa zwei Jahren in Deutschland auf den Markt kam, ist im Twist-And-Flip-Design gefertigt aber kaum größer als sein Vorgänger. Als Kamera nutzt das MM-A940 eine 2-Megapixelkamera mit Autofokus und automatischem Helligkeitsregler. Der Speicher lässt sich via microSDs erweitern und damit eine Grundlage für die integrierten Musik-Funktionen schaffen: das Gerät spielt MP3, AAC und AAC+ ab und kann mit den Rechtemanagement-Funktionen umgehen, die Sprint's Music Store vorgibt. Das Hauptdisplay entspricht noch dem Vorgängermodell und zeigt auf einer Fläche von 176x220 Pixeln maximal 262.144 Farben an; das Außendisplay bringt es auf 96x96 Pixel bei 65.536 Farben. Darüber hinaus verfügt das MM-A940 über einen Bluetooth-Port mit vielfältiger Profilauswahl, über den sich Bilder auch drahtlos versenden oder auf kompatiblen Druckern ausdrucken lassen. Im Zusammenhang mit einem Vertrag bekommen Interessenten das Gerät für $250,-. Spannend für den Endkunden dürfte das MM-A940 vor allem wegen seiner Ähnlichkeit zu Nokias N90 sein, um das viele CDMA-Nutzer den GSM-Markt beneiden.

Das andere neu vorgestellte Handy fürs CDMA/EV-DO-Netz stammt von einem etwas exotischeren Hersteller. Sanyos MM-9000 bedient ebenfalls den Highend-Markt, wirkt optisch aber etwas überholt. Man sollte sich von der Schale aber nicht täuschen lassen: das Gerät wartet mit einem QVGA-Display und 262.144 Farben sowie mit einer 1.3-Megapixel-Kamera samt LED-Blitz auf. Statt Bluetooth findet man in dem Gerät eine Push-To-Talk-Funktion, die in den USA deutlich besser akzeptiert wird als hierzulande. Als Speichererweiterung kommen miniSDs zum Einsatz, die derzeit mit bis zu 1GB Kapazität im Handel erhältlich sind.

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