Bring your own Device

Positive Effekte und neue Herausforderungen

28.09.2011 von Thomas Pelkmann
Privatgeräte im Unternehmenseinsatz erhöhen die Arbeitseffizienz und entlasten das IT-Budget, hat A.T. Kearney in einer Umfrage herausgefunden. Zugleich stellt ByoD die IT-Abteilungen aber auch vor neue Herausforderungen.
Privatgerät in geschäftlicher Hand erhöht die Produktivität, hat A.T. Kearney in einer Umfrage herausgefunden.
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Schon 40 Prozent der von A.T. Kearney in Deutschland befragten Arbeitnehmer nutzen geschäftlich ein Gerät, das sie privat erworben haben. "Der Computer", heißt es in der Studie "Das Ende der Standardisierung" etwas hochtrabend, "ist schon längst nicht mehr nur bloßes Arbeitsgerät, sondern kreativitätsunterstützendes Designobjekt".

In den meisten Unternehmen sei die Entwicklung von Bring your own Device (ByoD) mit traditionellen IT-Konzepten, die auf Kosteneffizienz durch Standardisierung basierten, nur "sehr schwer zu vereinbaren". Allerdings steigt der Umfrage zufolge die Zahl der Unternehmen an, deren IT-Abteilungen sich der neuen Situation öffnen und eine Vielzahl von Geräten - auch in privatem Besitz - akzeptieren.

Die Bandbreite der ByoD-Konzepte reicht dabei von der bloßen Erlaubnis der Nutzung privater Endgeräte bis hin zu "komplexen Modellen", bei denen die Mitarbeiter selbst einen Teil der Kosten für ihr "höherwertiges IT-Endgerät" übernehmen, um es anschließend auch privat nutzen zu können.

Die Unternehmen, die ByoD-Initiativen bereits erfolgreich umgesetzt haben, stellten sich der A.T. Kearney-Umfrage zufolge folgende Effekte ein.

1. Höhere Gesamtproduktivtät. Weil die Mitarbeiter "ihre" Geräte zunehmend auch außerhalb der klassischen Arbeitszeit einsetzen, verkürzen sich die Prozesszeiten etwa für das Erledigen kleinerer Arbeitstätigkeiten wie E-Mail oder Terminverwaltungen.

Privatgeräte sind die besten Arbeitsmittel

2. Steigerung der Effizienz. Wer sein bevorzugtes Gerät privat und geschäftlich nutzen kann und dabei optimal von der IT unterstützt wird, arbeitet effizienter, so A.T. Kearney. Statt einer "suboptimalen, unternehmensweiten Einheitskonfiguration" arbeitet der Mitarbeiter mit dem "bestangepassten Arbeitsmittel".

3. Entlastung des IT-Budgets für Hardware. Wenn sich Mitarbeiter und Unternehmen die Anschaffungskosten teilen, wird das IT-Budget entlastet. Auch der Arbeitnehmer profitiert, denn er braucht kein Zweitgerät fürs Privatleben mehr.

Für Unternehmen, die auf ByoD setzen, stellen sich aber auch Herausforderungen. So gilt es etwa, den Schutz sensibler Unternehmensdaten auf privat genutzten Endgeräten zu sichern. Je mehr Geräte im Einsatz sind, desto größer ist zudem die Zahl potenzieller Sicherheitslücken. Auch der IT-Support nimmt mit der Zahl der genutzten Geräte an Komplexität zu. Zudem birgt die heterogene ByoD-Landschaft zumindest prinzipiell die Gefahr von Inkompatibilitäten.