Pointsec: Fahrlässiger Umgang mit vertraulichen Daten

21.06.2006 von Dorothea Friedrich
Die Wiener Tageszeitung Kurier hat bei Ebay eine Festplatte mit vertraulichen Informationen des Bundesministeriums für Verkehr, Infrastruktur und Technologie (BMVIT) ersteigert.

Weil die Daten nicht verschlüsselt waren, konnten Fachleute sie rasch rekonstruieren. Das berichtet Pointsec, ein Anbieter von Authentisierungs- und Verschlüsselungssoftware. Die österreichische Tageszeitung erwarb demnach für einen Beitrag über den Handel mit gebrauchten Festplatten insgesamt 30 Speichermedien bei Ebay. Von 20 Festplatten konnten Spezialisten die Daten ohne große Probleme wieder herstellen, obwohl die Platten neu formatiert waren. Zu diesen Festplatten gehörte auch eine mit Werkverträge und Budget-Controlling-Berichten aus dem Verkehrsministerium der Alpenrepublik.

Eine Festplatte nur zu löschen oder auch zu formatieren, reicht Pointsec zufolge nicht aus: In vielen Fällen kontrolliere niemand, ob der Vorgang erfolgreich war. Ein dauerhafter und zuverlässiger Schutz der Daten sei nur durch eine permanente Verschlüsselung der Festplatten gewährleistet.

Kein Unternehmen und keine Behörde solle so fahrlässig wie das BMVIT mit Speichermedien umgehen, sagte Pointsec-Geschäftsführer Jürgen Borchert. Durch Formatieren und Löschen allein seien die auf einem Speichermedium abgelegten Daten nur lückenhaft vernichtet. Spezialisten können in den meisten Fällen die Informationen wieder lesbar machen. Wer auf Nummer sicher gehen will, soll von Anfang an die gesamte Festplatte verschlüsseln. Werde das Medium ausrangiert, können in diesem Fall keine vertraulichen Informationen an Unbefugte gelangen, so Borchert.