Welche tragende Rolle die IT im Bereich Finanzdienstleistungen spielt, wird bei einem Umbau deutlich, wie ihn Ludwig bei der Donner & Reuschel AG hinter sich hat. In weniger als einem Jahr führte er die IT-Anwendungen, -Infrastruktur sowie -Aufbau- und Ablauforganisation der fusionierten Bankhäuser Conrad Hinrich Donner Bank AG und Reuschel & Co. KG zusammen - on time, on specification und on budget, wie es neudeutsch heißt.
Während des 333 Tage langen Projektzeitraums blieb IT-technisch kein Stein unangetastet: Ludwig und sein Team führten unter anderem Kunden-, Konten- und Depotdaten zusammen, erneuerten zahlreiche Kernanwendungen und errichteten eine gemeinsame Netzinfrastruktur zwischen den beiden Standorten Hamburg und München. In diesem Zusammenhang wurden außerdem die Sicherheits-Strukturen angepasst und die Bankenperipherie (Kassensysteme, Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker) neu aufgebaut. Auch die Organisation der IT selbst gestaltete Ludwig um und schrieb alle IT-Führungspositionen neu aus, so wie er sich vorher selbst auf seine eigene Position beworben hatte.
Projektschwerpunkt Migration
Der wahrscheinlich wichtigste Teil des Projekts war die Migration der Kernbank- und Wertpapierverfahren Kordoba Core 24 und K-GS, Krebis etc. auf die standardisierten und ausgelagerten Systeme "bank21" und "WP2". Dabei handelt es sich um relativ neue Plattformen, wie Jury-Mitglied Dr. Friedrich Wöbking, langjähriger CIO im Vorstand der Dresdner Bank und Allianz-Gruppe, feststellt, welche die Zukunftsfähigkeit der integrierten Bank erhöhen.
Ludwig selbst geht davon aus, dass sich allein durch die Kostenreduktion des Kernbankenverfahrens ein Return on Invest (RoI) von etwa dreieinhalb Jahren ergibt. In die Berechnung noch nicht eingeschlossen, da schwer quantifizierbar, seien dabei die Synergieeffekte durch eine einheitliche Umsystemlandschaft und damit einhergehende einheitliche Produkte, Prozesse und Ähnliches, so der 45-Jährige.
Der Bedarf ist nun gedeckt
Nach zwei äußerst herausfordernden Jahren ist der Bedarf an größeren Veränderungen erst einmal gedeckt und das frei verfügbare Budget entsprechend gering. Nichtsdestotrotz bemüht sich Ludwig weiterhin um einen intensiven regelmäßigen Dialog mit Bereichsleiterkollegen, um deren Anforderungen und Probleme aufzunehmen und gemeinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten.
Um "deren Sprache noch besser sprechen zu können", macht er nicht nur Hospitationen in den Fachbereichen. Demnächst ist sogar eine Weiterbildung im Bankwesen an der Frankfurt School eingeplant - ein weiterer Baustein in seiner Ausbildung, die bereits Diplom-Physiker, Informatiker sowie promovierter Wirtschaftwissenschaftler (Dr. rer. pol.) umfasst.
Fakten.zip
Zur Person:
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Name: Dr. Lars A. Ludwig
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Position: Bereichsleiter Informationstechnologie
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Er sagt: "Ein CIO sollte niemals betriebsblind werden."
Zum Unternehmen:
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Branche: Bankwesen
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Größe: 650
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Zahl der IT-Mitarbeiter: 55 interne Mitarbeiter und rund 10 externe Mitarbeiter
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IT-Budget: 16 Millionen Euro
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IT-Nutzer: 700
Zum Projekt:
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Name: Integrationsprojekt Donner & Reuschel
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Projektbeschreibung: Technische Zusammenführung (IT-Migration und Fusion) der beiden Bankhäuser Conrad Hinrich Donner Bank AG und Reuschel & Co. KG.
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Zeitrahmen: November 2009 bis Oktober 2010
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Eingesetzte Produkte: bank21, WP2, zeb/control, KMS, ISP, DIP.
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Projektkosten: Die Projektkosten von 9 Millionen Euro wurden eingehalten.
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Zahl der IT-Mitarbeiter im Projekt: Über 100 Mitarbeiter aus den Fachbereichen und der Informationstechnologie.
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Besondere Herausforderungen: Es stand ein äußerst kurzer Zeitraum zur IT-Migration und Fusion zur Verfügung. Die Integration war in wesentlichen Teilen durch interne Ressourcen zu bewältigen. Die Kulturen der beiden Häuser und auch IT-Bereiche unterschieden sich deutlich.
CIO der Herzen
Die Redaktionen von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin haben zusammen mit einer Fachjury die wichtigsten CIOs des Jahres 2011 gewählt.
Nun sind Sie an der Reihe: Wählen Sie Ihren Favoriten! Ein Klick auf das Bild und den Facebook-Button sind genug, um den "CIO der Herzen" zu bestimmen.
Top 10 im Bereich Großunternehmen
1. Platz: Dr. Peter Laukert, Commerzbank
2. Platz: Moritz Mathias, Bayer HealthCare
3. Platz: Heinz Laber, HypoVereinsbank - UniCredit Bank
4. Platz: Patrick Neaf, Emirates Group
5. Platz: Gerald Höhne, SMA Solar Technology
6. Platz: Edgar Aschenbrenner, E.ON IT
7. Platz: Martin Schallbruch, Bundesregierung
8. Platz: Stefanie Kemp, Vorwerk
9. Platz: Markus Bentele, Rheinmetall
10. Platz: Eric van der Berg, Geberit
Weitere Preisträger in alphabetischer Reihenfolge:
Global Exchange Award
Die Gewinner des Global Exchange Award
Top 10 im Bereich Mittelstand
1. Platz: Carsten Bernhard, AutoScout24
2. Platz: Dr. Lars Ludwig, DONNER & REUSCHEL
3. Platz: Dr. Michael Rödel, Bionorica
4. Platz: Andreas Igler, Warner Music Group
5. Platz: Walter Friedl, Adcuram Group
6. Platz: Knut Deimer, Berliner Flughäfen
7. Platz: Dominik Spannheimer, Tyczka Totalgaz
8. Platz: Niels Diekmann, Bartscher
9. Platz: Björn Brandes, H&D International Group
10. Platz: Andreas Jahn, Grunwald