Bing - jetzt seit gut drei Wochen auf dem Markt - bringt innovative Features mit, die das Such- und Surferlebnis besser machen. Lesen Sie, wie Sie das Maximum aus der Microsoft-Suche herausholen.
1. Alle Funktionen freischalten
Deutsche Nutzer erhalten standardmäßig eine "Light-Version" von Bing, in der einige Features deaktiviert sind. Mit einem Klick auf "Deutschland" rechts oben in der Statusleiste lässt sich die Region umstellen. Hier "United States - English (USA-Englisch)" auswählen, um die erweiterten Einstellungen wie beispielsweise die Jugendsperre-/Filter-Funktionen bearbeiten zu können (aufzufinden unter "Extras - Preferences"). Achtung: Viele der folgenden Tipps funktionieren bisher nur in der US-Version von Bing einwandfrei.
2. Suchschlitz für den Browser
Um sich ein Bing-Suchfeld in den Webbrowser einzubinden, laden Sie sich das passende Add-on herunter:
Bing für den Internet Explorer
Bing für Google Chrome: Nach einer normalen Bing-Suche mit der rechten Maustaste in das Adressfeld klicken und das Bing-Suchfeld über "Suchmaschinen bearbeiten" einbinden.
3. Suchfeld richtig befüllen
Genau wie Google ist Bing auch als Taschenrechner einsetzbar. Einfach nach "54*6+99" suchen, und über den Suchergebnissen erscheint das Ergebnis 423. Wer die Wettervorhersage für Berlin braucht, sucht nach "weather berlin", wer den Status seines Flugs abfragen möchte, gibt die Flugnummer ein. Als weitere Operatoren stehen unter anderem "population" (Einwohnerzahl), "site" (Suche auf einzelne Seiten beschränken), "contains" und "filetype" (für Dateisuchen nach MP3, ZIP, PDF, EXE etc.) zur Verfügung. Bei Bedarf lassen sich die Operatoren auch miteinander kombinieren - beispielsweise "Henning Kagermann filetype:pdf".
Lesen Sie auf der nächsten Seite unter anderem, wie Sie Bilder richtig filtern und gesperrte Videos finden.
4. Bilder filtern
Für die Bildersuche bietet Bing fünf verschiedene Filter an, die die Auswahl verfeinern helfen: Bildgröße, Bildformat, Farbe, Stil und Personensuche - allesamt am linken Bildschirmrand aufzufinden. Bei der Größe können Sie zwischen "klein", "mittel", "groß" und "Bildschirmgröße" auswählen, in puncto Format gibt es quadratisch, Hoch- und Querformat, die Farben könne zwischen farbig und schwarz-weiß gewechselt werden, der Stil lässt sich zwischen Foto und Grafik/Illustration ändern, unter "Personen" finden sich "Gesichter", "Portraits (Schulter / Gesicht)" sowie "Sonstiges".
5. (Harte) Videos überall
Anders als Google stellt Bing jedes gefundene Video als Bewegtbild dar und spielt nach Mouse-Over sofort eine kurze Sequenz ab. Nach einem Klick startet das Video wie bei Google im vergrößerten Fenster. Ähnlich wie bei der Bildersuche stellt Bing auch für die Videos mehrere Filter wie "Größe", "Länge", "Auflösung" und "Quelle" am linken Bildschirmrand zur Verfügung. Anders als Google bewertet Bing Youtube-Videos nicht besser als andere Clips und stellt alle Videos gleichbedeutend nebeneinander. Pikant: Im Vorschaumodus lassen sich auch Videos abspielen, die bei hulu.com gehostet sind (kostenpflichtige Serien und Filme). Bei ausgeschaltetem Filter (vorher Ländereinstellungen auf USA ändern) können sich Suchende hier auch Hardcore-Pornos von kommerziellen Websites anschauen. Das gilt sogar für Büroanwender im abgeschotteten Unternehmensnetz - vorausgesetzt, Bing ist prinzipiell zugänglich. Da die Suchmaschine bei Microsoft gehostet ist, sollte dies jedoch kein Problem darstellen. Nutzung auf eigene Gefahr!
6. Software direkt laden
Zumindest in der US-Suche lässt sich Software je nach Verfügbarkeit direkt aus der Ergebnisliste heraus downloaden, ohne erst den Umweg über diverse Mirror-Sites gehen zu müssen.
Auf der folgenden Seite zeigen wir, wie Sie Suchergebnisse als RSS-Feed abonnieren, Webseiten schnell übersetzen und mit Bing Maps zu fotorealistischen Flügen über deutsche Großstädte aufbrechen.
7. Ergebnisse als RSS-Feed
Wer über eine bestimmte Suchanfrage per RSS-Feed auf dem Laufenden gehalten werden möchte, fügt hinter dem Such-String in der Adresszeile den Operator "&format=rss" an. Beispielsweise lässt sich die Suchanfrage "Star Wars" mit der Adresse http://www.bing.com/search?q=star+wars&go=&form=QBLH&scope=web&format=rss in einen RSS-Feed verwandeln, der nun mit jedem Reader abonniert werden kann. Damit bekommt der Anwender quasi einen "Star-Wars-Live-Ticker". Im Regelfall lässt sich diese etwas umständliche Vorgehensweise aber auch durch den Klick auf das RSS-Symbol in der Adressleiste des Browsers nach der Suchanfrage ersetzen.
8. Seite übersetzen
Mit einem Klick auf "Translate this page" neben einem Suchergebnis öffnet Bing einen Split-Screen, in dem neben der aufgerufenen Seite auch eine in die ausgewählte Zielsprache (Standardeinstellung ist Englisch) übersetzte Version angezeigt wird. Neben Englisch stehen Französisch, Spanisch, Russisch, Chinesisch, Polnisch und noch einige andere Sprachen zur Verfügung. Die Qualität der Übersetzung erfolgt Wort-für-Wort und ist daher noch überarbeitungsbedürftig. Positiv: Das übersetzte Ergebnis erscheint selbst bei langen Texten recht zügig. Dazu aktualisiert sich das Zielsprachen-Fenster auf der rechten Seite parallel zum Klickverhalten im linken und umgekehrt.
9. Mit Bing Maps auf Vogelflug
Als Konkurrenz zu Google Maps stellt Microsoft Bing Maps zur Verfügung, die auf anderes Kartenmaterial als der Wettbewerber zurückgreifen - das gerade im ländlichen Bereich aber auch leider schon mehrere Jahre alt ist. Dafür ist die Luftbildansicht häufig genauer und höher aufgelöst als bei Google. Neben der Möglichkeit der "Unternehmenssuche" werden viele "Point of Interests" wie Hotels, Tankstellen, Internetcafés oder Sehenswürdigkeiten samt Legende am linken Bildrand standardmäßig angezeigt. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind auch in weiter gefassten Kartenabschnitten gut erkennbar eingezeichnet. Das absolute Highlight für die Ansicht großer Städte ist die Funktion "Vogelperspektive", die den Kartenausschnitt als dreidimensionales, fotorealistisches Bild darstellt - ganz so, als würde man mit einem Kleinflugzeug geradewegs durch die Straßenzüge fliegen. Die Darstellung ist zoom- und drehbar und aus insgesamt vier verschiedenen Himmelsrichtungen zu betrachten. Wer weitergehende Rundflüge unternehmen möchte, kann sich das Browser-Plugin von Microsofts Virtual Earth 3D installieren.
Ebenfalls integriert ist ein Routenplaner, der wahlweise die schnellste oder die kürzeste Strecke in Text und Karten zusammenstellt. Rückfahrten lassen sich schnell per Menüpunkt "umgekehrt" berechnen, ohne die Ziele neu eingeben zu müssen. Was im Vergleich mit Google Maps noch verbesserungswürdig ist, sind die fehlende Alternativen für Fußgänger und Radfahrer - besonders für kürzere Streckenabschnitte.