Eine Frage des guten Rufs

Personaler überprüfen Bewerber online

03.02.2010 von Alexandra Mesmer
Jeder hinterlässt Spuren im Netz. Die wenigsten Nutzer rechnen aber damit, dass diese auch ihre Berufschancen beeinflussen können.

Immer mehr Personaler informieren sich über Bewerber auch im Netz. Laut einer Microsoft-Studie kontrollieren 22 Prozent der befragten 230 Personalentscheider immer und 37 Prozent meistens die Kandidaten online. 16 Prozent haben schon einen Bewerber wegen schlechter Online-Reputation abgelehnt. Die häufigsten Ursachen dafür waren unpassende Kommentare des Kandidaten, peinliche Fotos oder Videos, Bedenken bezüglich des Lebensstils und die Aufdeckung falscher Angaben in der Bewerbung.

Ein gutes Online-Profil in einem sozialen Netzwerk erhöht die Chancen von bewerbern.
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Die meisten Internet-Nutzer sind sich indessen gar nicht bewusst, dass sie auch online ihren guten Ruf zu verlieren haben. Die Mehrheit ist der Überzeugung, ihre Reputation im Netz unter Kontrolle zu haben. Dazu passt, dass die meisten es noch nie bereut haben, etwas ins Netz gestellt zu haben. Die größte Angst haben die deutschen Nutzer vor Betrug, Belästigung, Identitätsdiebstahl und übler Nachrede im Netz. Lediglich 13 Prozent der Nutzer fürchten, dass ihr Online-Profil bereits einer Bewerbung geschadet hätte.

Umgekehrt kann ein gutes Online-Profil die Chancen eines Bewerbers verbessern, meinen 71 Prozent der befragten Personalmitarbeiter. Bewerber sollten darum die Datenschutzeinstellungen in sozialen Netzwerken nutzen, die unerwünschte Antwort auf Inhalte verhindern. Zudem sollten sie keine zu privaten oder kompromittierenden Texte, Fotos oder Videos ins Internet stellen. Sind unvorteilhafte Inhalte dennoch ins Netz gelangt, kann man den Website-Besitzer oder Administrator nur bitten, sie zu löschen. (am)

kontaktpflege xing
Kontaktpflege à la Xing
Im Social Network Xing können nicht nur das berufliche Profil wie Lebenslauf oder Interessen hinterlegt, sondern auch Geschäftskontakte gepflegt werden. Acht Tipps zur Kontaktpflege à la Xing hat Kommunikationsberater Klaus Eck:
1. Laden Sie Kontakte ein!
Nach Ihrer Registrierung bei Xing können Sie direkt Ihre Kontakte einladen. Dazu müssen Sie zunächst auf "Kontakte einladen" gehen.
2. So laden Sie per E-Mail ein.
Anschließend können Sie einige Ihrer E-Mail-Adressen individuell eingeben, was jedoch sehr zeitaufwendig sein dürfte, oder Sie integrieren Ihren persönlichen Einladungslink in Ihrer E-Mail-Signatur und laden somit all Ihre Kontakte nebenbei ein. Automatisch hinzugefügt werden die Kontakte dabei nur, wenn Sie dieses wollen.
3. Adressen importieren
Alternativ können Sie außerdem all Ihre Kontakte aus Outlook oder einem anderen digitalen Adressbuch importieren und einige Geschäftspartner zu Xing einzeln oder gesammelt einladen. Das macht vor allem beim Start des Social Networkings Sinn, weil Sie auf diese Weise sehr schnell Ihr Netzwerk auf Xing übertragen können.
4. Kontakte abgleichen
Zudem lassen sich Ihre importierten Adressen mit den Xing-Mitgliedern abgleichen, so dass Sie Ihre Kontakte auf Xing vervollständigen können.
5. Wen man auswählt
Wählen Sie nur die Kontakte aus, die Sie auch wirklich persönlich kennen, damit Sie nicht den Überblick verlieren und noch mit Ihrem Netzwerk arbeiten können. Andererseits sollten Sie den Kreis nicht zu eng anlegen, damit Sie wirklich vom Social Networking auf Xing profitieren können.
6. Wen man ablehnt
Für Kontaktanfragen sollten Sie eine kleine Guideline für sich entwickeln und nicht allen zustimmen. Jemand völlig Fremden hinzuzufügen macht nur Sinn, wenn das Anliegen für Sie tatsächlich von konkretem Interesse ist.
8. Für Suchmaschinen erreichbar sein
Achten Sie darauf, dass Ihr Account für die Suchmaschinen erreichbar ist. Dazu müssen Sie in Ihren Privatsphäre-Einstellungen Ihr Profi auch für Nichtmitglieder zugänglich machen und der Auffindbarkeit in Suchmaschinen zustimmen.
7. Benchmark: 100 Kontakte und mehr
Zu viele Kontakte können Sie eigentlich nie haben, aber es stellt sich immer die Frage des Nutzens. Letztlich hängt die richtige Zahl der Kontakte von Ihren konkreten beruflichen Aktivitäten ab. Weniger als 100 sollten es bei einem Angestellten mit einer gewissen beruflichen Erfahrung jedoch nicht sein. Wer weniger hat, schöpft bei Weitem sein persönliches Potenzial nicht aus.
Klaus Eck: Karrierefalle Internet
Weitere Tipps zum Thema Xing, Twittern und wie man seine Online-Reputation managt gibt Klaus Eck in seinem Buch "Karrierefalle Internet" (Hanser Verlag, 19,90 Euro).