Der Bildschirm des Pearl-Tablets ist 17,8 Zentimeter (7 Zoll) groß: Damit ist der Tablet-Computer kleiner und mit 400 Gramm auch deutlich leichter als das Apple iPad oder das Toshiba Folio 100 . Das Pearl-Tablet tritt eher in der Größenklasse des Samsung Galaxy Tab an, das aber etwas leichter ist und außerdem eine höhere Display-Auflösung besitzt: 1024 x 600 Bildpunkte gegenüber 800 x 480 Bildpunkten beim Pearl-Tablet.
Das Pearl Touchlet X2 steckt in einem schwarzen Kunststoffgehäuse, das stabil verarbeitet ist. Es ist gummiert und fühlt sich durchaus angenehm an. Dem Gehäuse des Pearl-Tablets merkt man den günstigen Preis nicht an. Er fordert aber an anderen Stellen seinen Tribut. Der Stecker des mitgelieferten USB-Kabels war bereits nach wenigen Testtagen ausgeleiert.
Auf dem Pearl Touchlet X2 läuft Android 2.2. Viele Apps sind nicht installiert, immerhin ist ein Datei-Manager dabei. In den meisten Apps und im Einstellungsmenü dreht das Pearl Touchlet X2 den Bildinhalt mit. Die fünf Startbildschirme und die Programmansicht bleiben dagegen immer im Querformat, egal, wie man das Tablet hält.
Google-Anwendungen wie Maps, Mail und Talk fehlen. Auf den Android Market kann man ebenfalls nicht zugreifen. Pearl bietet als Alternative das sogenannte App Center an. In diesem befanden sich zum Testzeitpunkt über 1900 kostenlose und kostenpflichtige Apps. Viele beliebte Apps fehlen, einige Favoriten wie den Dolphin Browser, Talkin’ Tom, Tweet Deck oder Layar findet man aber. Einen E-Book-Reader besitzt das Touchlet X2 nicht: Man kann sich aber E-Books samt passendem Reader aus dem App Center herunterladen.
Beim Testgerät funktionierte der Zugriff auf den Markt zunächst nicht, da im Auslieferungszustand der 25.8.2020 als Datum eingestellt war. Mit korrektem Datum konnte man das App Center problemlos aufrufen.
Für Apps bringt das Pearl Touchlet X2 rund 2 GB internen Speicher mit. Zusätzlicher Speicherplatz lässt sich über eine Micro-SD-Karte nachrüsten: Das Pearl-Tablet besitzt dafür einen mit „TF“ gekennzeichneten Steckplatz. Dummerweise passt dort auch das Ladekabel des Pearl hinein – Verwechslungen sind so vorprogrammiert. Die Apps „Galerie“ und „Musik-Player“ zeigen übrigens nur Dateien an, die auf der Speicherkarte liegen. Mit dem mitgelieferten USB-Kabel kann man den Touchlet mit einem PC verbinden: Man kann dann auswählen, ob die eingesetzte Micro-SD-Karte oder der interne Speicher als Massenspeicher angezeigt werden soll.
Außerdem bekommt man Dateien per USB-Stick auf das Tablet: Das Touchlet besitzt nämlich einen USB-Anschluss und erkennt Sticks, die mit FAT32 formatiert sind. Auch eine per USB angeschlossene Tastatur lässt sich nutzen. Über dem Bildschirm sitzt eine Kamera: Sie lässt sich allerdings nur für Videoaufnahmen verwenden, da Pearl nur eine Camcorder-App mitliefert.
Die vier Android-Tasten Home, Menü, Zurück und Suchen sind beim Pearl Touchlet X2 mechanisch ausgeführt. Außerdem besitzt es eine 4-Wege-Steuerkreuz und einen Lautstärkeregler. Das Steuerkreuz verbessert die Bedienung allerdings nicht: Man steuert das Pearl Touchlet X2 in der Praxis fast ausschließlich über den berührungsempfindlichen Bildschirm. Der arbeitet mit resistiver Touch-Technik und versteht keine Eingaben mit mehreren Fingern. Bilder und Webseiten kann man daher nicht über eine Zoom-Geste vergrößern, sondern nur über eine eingeblendete Taste oder ein zweimaliges Berühren des Bildschirms. Der Zoom arbeitete sehr ruckelnd, immerhin passt der Browser den vergrößerten Ausschnitt an die Seitenbreite des Bildschirms an.
Anders als bei den kapazitiven Displays des iPad oder des Samsung Galaxy Tab, genügt beim Pearl Touchlet X2 kein leichtes Wischen um eine Aktion auszulösen. Man muss dazu schon kräftig auf den Bildschirm drücken – am besten mit dem Fingernagel: Drückt man zu fest mit dem Finger auf, interpretiert das Touchlet dies häufig als Eingabe und öffnet dann beispielweise einen Link, obwohl man die Webseite nur verschieben wollte. Besonders auf Seiten mit vielen Bildern funktionierte das Verschieben aber nur sehr langsam und ruckelnd verschieben.
Die Tasten der virtuellen Tastatur sind ausreichend groß: Man kann durchaus recht schnell tippen auf dem Pearl Touchlet X2. Allerdings zeigte es die Tasteneingaben mit deutlicher Verzögerung an. Die Tastatur verschluckte allerdings auch keine Eingaben, sodass man sich nach kurzer Zeit an die verzögerte Anzeige gewöhnt hat. Nervig bleibt sie allerdings bei der Eingabe von Passwörtern, die nicht im Klartext angezeigt werden: Man weiß dann nie, ob man eine bestimmte Taste schon gedrückt hat oder nicht.
Pearl Touchlet X2: So gut ist es wirklich
Der Bildschirm des Pearl Touchlet X2 ist gar nicht mal so schlecht: Die Messwerte bescheinigen ihm eine ordentliche Helligkeit und einen guten Kontrast. Allerdings besitzt er einen nur eingeschränkten Blickwinkel, was bei einem 7-Zoll-Tablet aber weniger stört als bei einem größeren Tablet. Durch die für die resistive Touch-Technik notwendige Folie wirkt das Bild aber ein wenig milchig. Dafür reflektiert das Touchlet X2 das Umgebungslicht nicht so stark wie etwas das Ipad und das Galaxy Tab.
Dem Touchlet X2 fehlen UMTS, Bluetooth und GPS. UMTS kann man laut Pearl über einen UMTS-USB-Stick nachrüsten. Bluetooth und GPS bekommt man beim 30 Euro teureren Modell Touchlet X2G. Hardware für beide Funktionen hat das Touchlet X2 übrigens an Bord: Pearl liefert aber keine passende Software dafür mit. Das günstigste Pearl-Tablet hat nur WLAN nach dem veralteten 11g-Standard: Im Test lieferte es auch entsprechend geringe Datenraten über die Funkverbindung.
Internet-Surfen funktionierte dennoch einigermaßen flott: Bei komplexeren Webseiten war der Browser aber ziemlich langsam. Außerdem spielt das Pearl Touchlet X2 keine Flash-Videos von Webseiten ab – weder von YouTube noch von anderen. Auch eine App, die dies übernehmen könnte, fehlt.
Im Akku-Test hielt das Pearl Touchlet X2 beim Web-Surfen knapp über 6,5 Stunden durch, beim Abspielen eines Videos lief es rund 4,5 Stunden. Damit liegt es bei der Akkulaufzeit auf dem ordentlichen Niveau des Toshiba Folio 100 oder des Samsung Galaxy Tab. Vom Durchhaltevermögen eines iPad, das es auf rund elf Stunden Laufzeit bringt, ist es aber weit entfernt.
Fast alles, was Top-Tablets wie das iPad begehrenswert macht, fehlt dem Pearl Touchlet X2: stimmiges Design, flüssige Bedienung, ein heller und blickwinkelstabiler Bildschirm. Dazu kamen im Test kleine Nervereien: Das Touchlet X2 wurde im Betrieb auf der Rückseite schnell warm und stürzte hin und wieder ab.
Andererseits: Sie können mit dem Pearl Touchlet X2 im Internet surfen, es ist leicht und bietet eine ordentliche Akkulaufzeit. Die Grundanforderungen an einen Tablet-Computer sind somit erfüllt. Zudem bringt es mit USB und Kartenleser wichtige Anschlüsse mit.
Sein stärkstes Argument ist aber der unglaublich niedrige Preis. Wenn Sie in die Geräteklasse Tablet-Computer hineinschnuppern, dafür aber nicht viel Geld ausgeben wollen oder ein möglichst günstiges mobiles Zweit- oder Drittgerät zum Websurfen suchen, spricht nichts gegen den Kauf des Pearl Tablet X2. Aber Sie werden dann nicht verstehen, warum so viele Anwender von Tablets begeistert sind.
Pearl Touchlet X2: Testergebnisse
ALLGEMEINE DATEN: Pearl Touchlet X2 |
|
Testkategorie |
Tablet-PCs |
Hersteller |
Pearl |
Internetadresse |
http://www.pearl.de |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung) |
170 Euro |
Technische Hotline |
07631/360300 |
Garantie des Herstellers |
24 Monate |
TESTERGEBNIS (NOTEN): Pearl Touchlet X2 |
|
Ausstattung (22%) |
4,16 |
Mobilität (20%) |
2,83 |
Bedienung (15%) |
3,77 |
Geschwindigkeit (13%) |
4,23 |
Bildschirm (12%) |
3,59 |
Multimedia-Funktionen (8 %) |
3,2 |
Umwelt / Gesundheit (5%) |
2,9 |
Service (5%) |
1,73 |
Testnote |
ausreichend (3,51) |
Preis-Leistung |
sehr günstig |
DIE TECHNISCHEN DATEN: Pearl Touchlet X2 |
|
Prozessor |
Marvell Mohawk 800 MHz |
Maße (L x B x H) |
11,4 x 21 x 1,4 Zentimeter |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
400 / 100 Gramm |
Betriebssystem |
Android 2.2 |
zusätzlicher Speicherplatz (Art) |
2 GB (Flash) / 0 GB (keiner mitgeliefert) |
Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS |
802.11g / nicht vorhanden / nicht vorhanden / nein |
Anschlüsse |
|
USB |
1 |
Kartenleser |
ja (Micro-SD) |
Einschub für SIM-Karte |
nein |
Internetkamera |
ja (640 x 480 Pixel) |
Ladeanschluss |
1 |
Audioausgang |
1 |
Mikrofon |
ja |
Software: installierte Programme / zusätzliche Programme erhältlich |
sehr wenig / wenig |
Lieferumfang |
Netzteil, USB-Kabel, Auto-Halterung |
Lagesensor / Lichtsensor |
ja / ja |
Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF |
ja / ja / nein / nein |
Mobilität |
|
Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen |
6:36 / 4:38 Stunden |
Bedienung |
|
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Bedienung über Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik |
etwas unangenehm / etwas unangenehm / nein / resistiv |
Spracheingabe / Flugzeugmodus |
nein / nein |
E-Mail-Zugang: POP3 / Imap / Exchange |
ja / ja / ja |
Zugriff auf Gerät per PC / Datensicherung auf PC möglich |
ja / teilweise |
TESTERGEBNISSE: Pearl Touchlet X2 |
|
Geschwindigkeit |
|
Browser: Geschwindigkeit / Ladezeit für Webseiten / Formate / stellt Flash-Elemente dar |
16 Punkte / 14,0 Sekunden / 68 Prozent / nein |
Startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus |
42 / 1 Sekunden |
Video-Wiedergabe in Standard- / HD-Auflösung |
etwas ruckelnd / nicht möglich |
WLAN-Geschwindigkeit |
0,7 MBit/s |
Dateien auf Gerät übertragen (700 MB) |
620 Sekunden |
Bildschirm |
|
Diagonale / Auflösung / 16:9-Format |
7,0 Zoll (17,8 Zentimeter) / 800 x 480 Bildpunkte / nein |
Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung |
203 cd/m² / 832:1 / mittelmäßig |
Multimedia-Funktionen |
|
abspielbare Video- / Audioformate |
AVI, FLV, 3GP, ASF, MP4, WMV / AAC, Flac, MP3, M4A, MP4, Ogg, WMA, WAV |
Audioqualität: Frequenzgangabweichung / maximale Lautstärke |
6,9 dB(U) / 44 dB(A) |
anzeigbare Foto- /Text- /e-Book-Formate |
BMP, GIF, JPG, PNG / TXT / - |
Umwelt / Gesundheit |
|
Betriebsgeräusch: geringe / hohe Last |
0,0 / 0,0 Sone |
Leistungsaufnahme: Betrieb / Bereitschaftsmodus / Aus |
7,6 / 4,4 / 2,0 Watt |
Wärmeentwicklung |
40° Celsius |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpubliaktion PC-Welt.