Panasonic schließt weiteres Werk in Deutschland

09.06.2006
Erst Esslingen, nun Peine: Die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter ist noch ungewiss.

Der japanische Elektronikkonzern Matsushita Electric Industrial will den Betrieb seiner deutschen DVD-Tochter Panasonic AVC Networks Germany GmbH im niedersächsischen Peine zum Ende März 2007 einstellen. Das teilte der für seine Panasonic-Marke bekannte Konzern am Freitag mit. Die Entscheidung sei Teil der Umstrukturierung im DVD-Rekordergeschäft und erfolge angesichts des zunehmenden globalen Preiswettbewerbs. Was mit den 151 Beschäftigten geschehen werde, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher. Eine Option sei, dass sie zu anderen Unternehmen der Konzerngruppe kämen.

Die künftige Produktentwicklung von DVD-Rekordern für den europäischen Markt werde nach Japan verlagert, hieß es weiter. Die Produktion für den europäischen Markt werde künftig von der slowenischen Tochter Panasonic AVC Networks Slovakia sowie einem ihrer Fertigungs-Vertragspartner übernommen. Die 1982 gegründete deutsche Tochter Panasonic AVC Networks erzielte im Geschäftsjahr 2005/06 (Ende: 31. März) einen Nettoertrag von 579.000 Euro bei 219 Millionen Euro Umsatz.

Derweil hat sich die Situation am Panasonic-Bildröhrenwerk in Esslingen, das ebenfalls von der Schließung bedroht ist, zugespitzt: Neun Beschäftigte des Betriebes sind am Dienstag für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze in einem unbefristeten Hungerstreik getreten, inzwischen sollen sich weitere Kollegen angeschlossen haben. Die Arbeiter forderten eine sozialverträgliche Abfindung oder eine Weiterbeschäftigung. Panasonic hatte die Entscheidung für die Schließung des Esslinger Werks mit dem Preisverfall bei Bildröhren begründet.

Die Produktion ist nach Angaben des Geschäftsführers bereits Ende Februar komplett eingestellt worden. Allen Mitarbeitern ist zum 31. Juli dieses Jahres betriebsbedingt gekündigt worden. Der Streik soll mindestens bis zum kommenden Donnerstag fortgesetzt werden. Dann sind die nächsten Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite angesetzt. (dpa/ajf)