Ratgeber Mac OS X

OS X Mountain Lion richtig installieren

27.11.2012 von Mattias Zehnden
Seit dem 25. Juli ist Apples Betriebsystem OS X Mountain Lion mit etlichen Neuerungen verfügbar. Wir zeigen, wie die Installation gelingt.
OS X Mountain Lion richtig installieren.

Die Installation des neuen Mac-Systems beginnt mit einem über 4 GB großen Download aus dem App Store. Damit gehört außer einem passendem Mac auch ein schneller DSL-Anschluss – oder etwas Vergleichbares – praktisch zu den Systemvoraussetzungen. Bevor man loslegt, sollte man allerdings noch ein paar Dinge beachten.

Das ist neu in OS X Mountain Lion

  • Getrennte Apple-ID für iCloud und iTunes im Installer einrichtbar

  • Systemupdates werden im App Store angezeigt

  • Preis für OS X Server stark gesenkt

Installation vorbereiten

Als weitere Vorbereitung der Installation sollte man unbedingt ein Backup machen. Falls dann doch einmal etwas schiefgeht, kann man immer zum alten Zustand zurückkehren.

Nachdem Sie Ihre Hardware und vorhandene Apps auf Tauglichkeit für Mountain Lion getestet haben, werfen wir nun einen kurzen Blick auf das installierte System. Für den Zugriff auf den App Store benötigen Sie Snow Leopard oder Lion. Benutzen Sie noch Snow Leopard, schreibt Apple vor, dass Sie für die Installation von Mountain Lion auf die letzte Version 10.6.8 updaten. Wir empfehlen allerdings, auch ein installiertes Lion erst einmal über die Softwareaktualisierung auf den aktuellen Stand zu bringen. Als weitere Vorbereitung sollte man vor der Installation unbedingt ein Backup machen. Falls dann doch einmal etwas schiefgeht, kann man immer zum alten Zustand zurückkehren. Time-Machine-Nutzer wählen hierfür im Statusmenü oder im Menü des Docksymbols „Backup jetzt erstellen“, um den Backuplauf manuell zu starten.

Die Systeme OS X Snow Leopard und Lion lassen sich direkt durch Start des Mountain-Lion-Installationsprogramms aktualisieren. Bei älteren Systemen sind einige Klimmzüge nötig.

Mountain Lion installieren

Einer der ersten Handgriffe nach der Installation von Mountain Lion ist die Suche nach Updates, um alle Systemkomponenten und installierten Apps auf den aktuellen Stand zu bringen.

Die Installation beginnt mit dem Kauf von OS X Mountain Lion im App Store. Während des Ladevorgangs zeigt das Launchpad-Icon im Dock einen Wartebalken. Rufen Sie Launchpad auf, sehen Sie bereits das Icon des Installers. Durch einen Klick darauf, können Sie den Download anhalten und wieder fortsetzen. Warten Sie, bis das Installationsprogramm vollständig geladen ist. Dann können Sie es per Launchpad oder einfach im Ordner Programme starten. Die Installationszeit beträgt etwa 20 Minuten bis zwei Stunden (abhängig vom Mac und dessen Festplatte).

Update Schritt für Schritt

Wer einen einigermaßen aktuellen Mac besitzt und OS X 10.6.8 oder 10.7.x verwendet, erhält Mountain Lion in wenigen Schritten.

OS X Mountain Lion richtig installieren
Installation
Der Installer startet automatisch. Um andere Volumes als das Startlaufwerk auszuwählen, klicken Sie auf „Alle Volumes anzeigen“.
Installation
Nicht kompatible Medien mit Windows oder OS X 10.5 lassen sich nicht auswählen. Sie müssen bei Bedarf vorher gelöscht werden.
Installation
Nach einem Klick auf „Installieren“ beginnt der Installer, Daten auf das Zielvolume zu kopieren. Die letzte Chance abzubrechen.
  1. Am Anfang steht der Download. Öffnen Sie den App Store über das Docksymbol oder den Ordner „Programme“. Klicken Sie auf die Mountain-Lion-Werbung, oder suchen Sie nach Mountain Lion beziehungsweise Apple.

  2. Haben Sie Mountain Lion gefunden, melden Sie sich an und kaufen das neue System für rund 16 Euro. Eine Kreditkarte ist dafür nicht zwingend nötig – eine Gutscheinkarte für den iTunes Store über 25 Euro reicht aus (oder ein Konto beim Dienstleister Clickandbuy).

  3. Nach dem Kauf startet sofort der Download. Den Fortschritt können Sie im App Store oder auf dem Mac im Launchpad verfolgen. Ist er abgeschlossen, findet man in „Programme“ die App OS X Mountain Lion Installation, die dann auch sofort automatisch startet.

  4. Mit dem Start der App beginnt die Vorbereitung der Installation. Nach dem Startbildschirm und dem obligatorischen Akzeptieren der Lizenzbedingungen folgt die Auswahl des Zielvolumes.

  5. Mountain Lion wählt standardmäßig das Startlaufwerk für die Installation aus. Ist die interne Platte partitioniert oder haben Sie externe Laufwerke angeschlossen, lässt sich ein anderes Volume wählen. Klicken Sie auf „Alle Volumes anzeigen“, um eine Liste der verfügbaren Medien zu sehen. Nicht geeignete Volumes, zum Beispiel welche mit Windows oder OS X 10.5, lassen sich nicht als Ziel auswählen, ohne sie vorher zu löschen. Ist das gewünschte Zielvolume ausgewählt, geht es mit dem Knopf „Installieren“ weiter.

  6. Erst jetzt beginnt das Installationsprogramm, die Zielplatte vorzubereiten. Es erzeugt die Rettungspartition, kopiert die für die Installation benötigten Daten und fordert zum Beenden aller laufenden Programme auf. Dann startet es den Mac zur Installation neu.

  7. Über die Vorgänge, die während der Installation wirklich ablaufen, erfährt man nur sehr wenig: Während des Vorgangs sieht man einen dunkelgrauen Hintergrund, ein Fenster mit einem großen „X“ und darunter einen kleinen Balken sowie die Angabe der allerdings recht grob geschätzten Restzeit.

  8. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, startet der Mac ein weiteres Mal neu. Was in der Folge geschieht, hängt vom jeweiligen Zustand der Festplatte vor der Installation ab. Hat man ein System aktualisiert, sieht man sofort die Liste der Benutzer-Accounts zur Anmeldung oder landet direkt im Finder. Sie können gleich loslegen und arbeiten.

Installation von OS X Server

Die Serverversion von OS X bietet einige zusätzliche Dienste und bessere Administrationsmöglichkeiten, vor allem über das Netzwerk. Sie ist kein eigenständiges System, sondern wird einfach als App zu Mountain Lion aus dem App Store geladen und gestartet

Die Installation von OS X Server erfolgt in zwei Schritten. Schon mit Lion hat Apple die Serverversion in eine Ergänzung des normalen Systems umgewandelt und gleichzeitig den Preis drastisch gesenkt. Um OS X Server 10.8 nutzen zu können, lädt und installiert man zunächst ganz normal Mountain Lion. Dann öffnet man erneut den App Store und kauft dort OS X Server für weitere 16 Euro. Dabei handelt es sich um eine relativ kleine App, die zusätzliche Dienste und Konfigurationstools bereitstellt. Dadurch verwandelt sich OS X in OS X Server, und Sie können sich an die Konfiguration der Benutzer- und Diensteverwaltung machen.

Apple hat OS X Server auf die Bedürfnisse von kleineren Arbeitsgruppen in Firmen und Bildungseinrichtungen abgestimmt. Sie können unter anderem eigene Server für Kalender, Kontakte und Mail einrichten. Den Nachrichtenserver kann man als internes Kommunikationssystem für iMessage-Apps von OS X und iOS sowie Jabber-Clients nutzen, inklusive privater Chatrooms.

Der Wikiserver ist eine ideale Basis zur Verteilung von Informationen im Intranet. Der Server kann auch als zentraler Speicherplatz für Time-Machine-Backups dienen. Mit dem Profilmanager, der einfach per Browser aufgerufen wird, verwalten Sie alle Benutzer und legen fest, wer was darf. Das klappt nicht nur am Mac, sondern zum Beispiel auch mit Mobile Safari unter iOS. Weitere Informationen finden Sie auf der Produktseite von Apple .

Der Migrationsassistent kann Daten von anderen Rechnern oder Volumes mit OS X übernehmen. Auch Time-Machine-Backups lassen sich problemlos hierfür nutzen.

Haben Sie das neue System auf einem leeren Volume installiert, kommen zuerst ein paar Einstellungen, wie Sprache, Tastatur oder Netzwerk. Dabei können Sie sich die Texte über Voiceover vorlesen lassen. Weitere Erläuterungen zu Voiceover lassen sich mit der „Esc“-Taste einblenden. Bei der Netzwerkkonfiguration zeigt der Assistent alle sichtbaren WLANs. Um sich an einem WLAN mit versteckter SSID anzumelden, scrollen Sie in der Liste nach ganz unten und wählen „Andere“. Nach der Netzwerkkonfiguration folgt die Frage, ob Sie Daten von einem anderen Mac, einem PC oder einem anderen Volume übernehmen wollen. Wenn Sie hier „Später“ wählen, können Sie das nach der Startkonfiguration mit dem Migrationsassistenten nachholen.

Es folgen auf der Basiskonfiguration aufbauende Funktionen, wie die Aktivierung der Ortbestimmung und die Eingabe der Apple-ID für iCloud und iTunes, wobei sich auch gleich zwei verschiedene IDs eingeben lassen, die iCloud-Konfiguration und „Meinen Mac suchen“. Dann wird ein erster Benutzer angelegt, damit Sie mit dem neuen System arbeiten können. Dieser erhält übrigens Adminstratorrechte.

Zum Schluss können Sie Ihre Daten für die Produktregistrierung eingeben oder den Schritt mit „Überspringen“ auslassen. Damit ist die Installation und Erstkonfiguration eines frischen OS X abgeschlossen.

Alte Daten übernehmen

Haben Sie die Quelle für das alte System ausgewählt, können Sie Accounts (mit und ohne Daten), Programme und Einstellungen davon in Mountain Lion importieren.

Mithilfe des Migrationsassistenten können Sie später jederzeit noch Daten von einer alten OS-X-Installation übernehmen. Dabei können Sie nicht nur auf ein anderes Volume, beziehungsweise einen als externe Festplatte im Target Mode angeschlossenen Mac zugreifen, sondern auch auf ein Time Machine Backup. Sie können relativ genau angeben, was übernommen werden soll. Der Migrationsassistent bietet Benutzer-Accounts, Programme, Einstellungen und weitere Daten außerhalb der Standardordner des Systems an. Die vorhandenen Accounts können Sie einzeln übernehmen und jeweils die enthaltenen Standardordner wie Dokumente, Musik oder Bilder einzeln markieren. Unter der Liste zeigt die App, wie viel Platz auf dem Ziellaufwerk noch zur Verfügung steht.

Erste Updates installieren

Mountain Lion nutzt den App Store auch für den Download von normalen Systemupdates. Außerdem können Sie nach einer Neuinstallation schnell die im Store gekauften Apps laden.

Der erste Schritt nach der Installation, den Mountain Lion automatisch startet, wenn das Netzwerk eingerichtet wurde, ist die Suche nach Updates über die Softwareaktualisierung. Diesen Vorgang sollten Sie die erste Zeit auch öfter noch manuell über „Softwareaktualisierung“ im Apfelmenü anstoßen.

Insbesondere in der Anfangsphase wird es trotz aller Bemühungen von Apple noch Fehler in Mountain Lion geben oder andere Programme – wie iLife, iWork oder Aperture –, die von Apple angepasst werden. Normalerweise erscheint relativ schnell ein großes Update auf OS X 10.8.1, das erst kurz vor der Veröffentlichung von Mountain Lion bekannt gewordene Fehler behebt. Im professionellen Einsatz ist man immer gut beraten, vor dem Einsatz eines neuen Systems erste Erfahrungsberichte im Internet und das erste große Update abzuwarten.

Update älterer Systeme

Wer auf dem Mac noch ein System aus Zeiten vor OS X 10.6 hat, stößt beim Umstieg auf Probleme. Das fängt beim Zugang zum App Store an und geht mit der fehlenden Update-Möglichkeit auf Mountain Lion weiter. Wir geben Tipps, wie man in solchen Fällen vorgeht.

Ein direktes Update von OS X 10.5 Leopard oder älter ist nicht möglich. Selbst wenn die Hardware tatsächlich noch für Mountain Lion geeignet sein sollte, bleibt das Problem, dass sich weder der App Store öffnen noch das Installationsprogramm starten lässt. In solchen Fällen kann man zuerst per DVD auf Snow Leopard updaten, dieses mit dem kombinierten Updater von OS X 10.6.x auf 10.6.8 aktualisieren und dann Mountain Lion laden. Da man bei so alten Vorgängersystemen davon ausgehen muss, dass diverse App und Treiber Power-PC-Code enthalten und daher nicht unter Mountain Lion nutzbar sind, empfehlen wir jedoch eher ein komplettes Backup auf einem externen Speichermedium. Anschließend löscht man die interne Festplatte und installiert OS X 10.8 von Grund auf neu. Das Problem, dass man dafür von einem anderen Medium starten muss, löst man am besten durch einen bootfähigen USB-Stick.
Hierfür lädt man Mountain Lion zum Beispiel bei Bekannten aus dem App Store. Dafür können Sie Ihren iTunes-Account benutzen oder auch eine neue Apple-ID anlegen. Für die Bezahlung im App Store reicht anstelle einer Bankverbindung auch eine Guthabenkarte von Apple. Sie sollten aber auf jeden Fall eine eigene Apple-ID für den Download von OS X nutzen, da die benutzte ID im Download vermerkt wird und später von Apple zur Lizenzprüfung abgefragt werden könnte.

Aus dem heruntergeladen Installationsprogramm können Sie dann mit wenigen Handgriffen einen startfähigen USB-Stick basteln. Auf das so erstellte Bootmedium lässt sich auch im Notfall noch zurückgreifen, wenn die interne Festplatte des Mac aufgrund eines Defekts oder gegen ein größeres Modell ausgetauscht wurde.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Macwelt. (ph)