Alle Business-Applikationen, die Oracle selbst entwickelt oder übernommen hat, sollen weiterentwickelt und auch aktiv vermarktet werden - und zwar unbegrenzt. Dies ist eine Kehrtwende zu der bisherigen Strategie, die zwar die Wartung bestehender Software vorsah, jedoch nicht das Hinzufügen neuer Funktionen über einen unbefristeten Zeitraum. "Kein Anwender wird zu einem Upgrade oder einer Migration gezwungen, auch dann nicht, wenn wir im Jahr 2008 mit ´Fusion Application´ ein neues Produkt auf den Markt bringen", versichert Jesper Anderson, Senior Vice President for Application Strategy, im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. Die Entwicklungsteams der einzelnen Produkte blieben erhalten und in regelmäßigen Abständen bringe Oracle neue Funktionen heraus. Dies gelte auch für das in RPG geschriebene "World". "Dieses Jahr liefern wir eine neue Version von World, die zahlreiche Neuerungen enthält."
Wenn die laut Oracle völlig neu entwickelte Fusion Appliction verfügbar ist, soll sie gleichberechtigt mit den anderen Business-Software-Lösungen vermarktet werden. "Der Kunde entscheidet, welches Produkt am besten zu ihm passt", so Anderson.
Im Zuge der Weiterentwicklung werden alle ERP- und CRM-Produkte an die "Fusion Middleware" angepasst. Dies ist eine Infrastruktur, die sich aus Applikations-Servern, einem Identity-Management-System, einem Portal, Business-Intelligence-Methoden und Tools zur Datenintegration besteht. Bei einigen Applikationen wie etwa "Enterprise One 8.12" und "Siebel CRM 7.8" wurde dies bereits realisiert (siehe Oracle bringt neues Release von Enterprise One).
Mit Application Unlimited versucht Oracle, vor allem die Kunden der übernommenen Unternehmen Peoplesoft, Siebel und J.D. Edwards zu beruhigen, die sich Sorgen machen, was mit ihren Produkten in Zukunft geschieht.
Derzeit unternimmt Oracle einiges im Applikationsgeschäft. Nach den Übernahmen konzentriert man sich nun darauf, den Vertrieb und den Kunden-Support auf Vordermann zu bingen (siehe Oracle und IBM planen Strategie für ERP-Systeme auf der i5-Plattform und Oracle pflegt AS/400-basierende ERP-Systeme über 2013 hinaus). (fn)