Elektronische Filter greifen nicht mehr

Online-Dienst AOL verklagt Versender von Junk-Mail

10.10.1997

In der globalen Abwehrschlacht gegen Junk-Mail und Spammers, die mit ihrer unerwünschten Mail-Flut die ohnehin stark beanspruchten Übertragungskanäle des Internet verstopfen, schlägt AOL nun eine härtere Gangart ein. Nachdem mit Filtern und anderen digitalen Tools der Mail-Mißbrauch nicht gestoppt werden konnte, versucht der Online-Dienst nun mit gerichtlichen Schritten ans Ziel zu kommen.

"Dies ist ein Warnschuß an alle Junk-Mailer rund um den Globus: Sie können sich nicht hinter gefälschten Domain-Namen verstecken", gibt sich George Vradenburg, Senior Vice-President bei AOL, kämpferisch. Im aktuellen Fall verklagt AOL die Over the Air Equipment Inc., die E-Mail-Header fälschte und andere Routing-Wege vortäuschte, um die AOL-Mail-Kontrollen auszutricksen. "Uns erreichten wegen dieser Firma Tausende von Beschwerden", so Vradenburg. In seiner Klageschrift fordert AOL deshalb von dem Unternehmen, künftig den Versand von Junk-Mail an die AOL-Mitglieder zu unterlassen.

Da allerdings Filter und andere elektronische Gegenmaßnahmen aufgrund der angesprochen Tricks nicht greifen, kann AOL nicht alle Junk-Mails eindeutig ihren Absendern zuordnen. "Wir hoffen aber", so Vradenburg, "daß unsere Klage bei gewissen Leuten zu Konsequenzen führt."