Univac entwickelt Applikations-Darstellung:

Ohne Hardware-News mit Software Demo beholfen

27.04.1979

HANNOVER - "Reine Hardware-Ansammlungen allein rechtfertigen keinen Messebesuch mehr", argumentiert Diplomkaufmann Willi Bannow, Sperry Univac Deutschland-Geschäftsführer. Doch sein Marketing-Macher, Dipl.-Ing. Josef Pecher, bedauerte gleich darauf doch, "daß Hannover nicht einer der Plätze ist, an dem wichtige Univac-Produktankündigungen vollzogen werden" - weil das Unternehmen Produkte erst annonciere, wenn "vernünftige Lieferzeiten gewährleistet sind". Die wichtigen Produktankündigungen - wahrscheinlich auf der NCC - dürften im Bereich der Serie 90 (vermutlich 90/30) erfolgen.

So orientierte sich denn auch der CeBIT-Auftritt der Sperry Univac-Truppe am Anwendungsdialog mit Profis: "Da die EDV in den meisten Unternehmen schon wieder elektrische Strom" zum Alltag gehört, lud Sperry Univac als ,Profis" gezielt Fachbereichsleiter aus den Unternehmen zur Messe ein.

Erstmalig wurde "in gewissem Umfang Anwendungssoftware demonstriert", sagte Pecher (ein Thema, dessen sich die COMPUTERWOCHE auch im Thema der Woche angenommen hat). Aktive Demonstranten auf dem Sperry Univac-Stand waren die Deutsche Lufthansa mit ihrem Ticketing-System und das Beamtenheimstättenwerk mit seiner Bausparerberatung.

Zur Geschäftslage konnte Bannow stolz vom "weltweit erfolgreichsten Jahr in der Sperry Univac-Geschichte" berichten: Der Sperry Univac-Umsatz überstieg erstmalig die Zwei-Milliarden-Dollar-Marke, wozu die deutsche DV-Division rund 350 Millionen Mark beigetragen haben dürfte; eine Zahl, die Bannow nicht dementierte. Die erfolgreichsten Produkte waren die 1100 (250 Systeme wurden 1979 davon bestellt), von der 1100/80 wurden 130 Systeme gebucht. Im Minicomputer-Bereich - 1977 wurde die Varian Data Machines gekauft - muß Sperry Univac offensichtlich noch viel Geld investieren: Bisher stecken 10 Millionen Dollar in der Produktentwicklung im Minicomputer-Bereich.