Innovationsdruck sorgt für Bewegung im Markt

Nvidia baut auf die Zukunft

16.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Eine schwache Produktgeneration hat ausgereicht, um Nvidia von der Spitze der 3D-Grafikbeschleuniger zu vertreiben. Mit alten Tugenden und neuen Geschäftsfeldern will die Company an bessere Zeiten anknüpfen.

"NV30" heißt der Chip, der Nvidia vom Sockel des Markt- und Technikführers im Segment der3D-Grafikkarten stürzte. Besonders schwer wiegt, dass es kein Halbleiter der Konkurrenz, sondern ein Produkt aus dem eigenen Haus ist. Das Problem: Erst kam der Chip zu spät, dann war er nicht gut genug. Konkurrent ATI nutzte die Schwächephase aus und schnappte sich kurzerhand die 3D-Benchmark-Krone.

Als Folge der nicht zuletzt psychologischen Malaise gerieten auch die finanziellen Kennzahlen von Nvidia zuletzt deutlich unter Druck. So stürzte der Umsatz im ersten Quartal des Jahres auf 405 Millionen Dollar ab, nachdem im vergleichbaren Berichtszeitraum 2002 noch Einnahmen von 583 Millionen Dollar erwirtschaftet werden konnten. Gleichzeitig verringerte sich der Nettogewinn von 83 Millionen auf 19,7 Millionen Dollar.

Indes hatte die Wallstreet mit schlechteren Zahlen gerechnet, daher schoss der Kurs der Nvidia-Aktie um 33 Prozent in die Höhe. Dies lag auch am positiven Ausblick, den das Unternehmen abgab. Demnach soll der Umsatz im laufenden Quartal gegenüber dem vorigen Berichtszeitraum um zwölf bis 18 Prozent klettern.

Ein Grund für den Anstieg ist das wieder erstarkende Geschäft mit Grafikchips für Microsofts Spielekonsole "Xbox". Und auch der Grafikprozessor NV30 soll noch in diesem Quartal mit dem "NV35" einen glücklicheren - sprich schnelleren - Nachfolger finden. (ajf)