Customer Experience Management

Nur selten nachhaltige Umsetzung

04.02.2010 von Ima Buxton
Nur wer CEM strategisch im Unternehmen verankert und mit den Erkenntnissen des CRM verknüpft, kann die Potenziale eines ganzheitlichen Kundenmanagements komplett ausschöpfen - und Umsätze steigern.
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Das ist das Ergebnis einer Expertenstudie unter den Top-Telekommunikationsunternehmen in Deutschland und der Schweiz. Die qualitative Studie entstand im Rahmen einer Diplomarbeit an der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit dem Münchner Beratungshaus Client Vela. Befragt wurden zehn Experten aus neun führenden Telekommunikationsunternehmen in Deutschland und der Schweiz zu ihrem Verständnis von und den Maßnahmen im Bereich Customer Experience Management (CEM). Dabei wurde gemeinsam mit den Experten CEM als "Sicherstellung konstanter Erlebnisse, die an den Bedürfnissen des Kunden ausgerichtet sind", definiert..

Kombination von CRM und CEM ist echte Neuerung

Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob CEM lediglich als ein weiteres CRM-Instrumentarium oder aber als Neuerung betrachtet wird. Das Ergebnis: Die Befragten verstehen erst die Kombination von CRM und CEM als echte Neuerung, insgesamt gesehen steigt die Bedeutung von CEM: In vielen Unternehmen wurden bereits CEM Bereiche ausgebaut. "Der Ansatz des CEM greift aber nur dann richtig, wenn er strategisch im Unternehmen verankert wird", erläutert Susanne Karlein, verantwortlich für die Durchführung der Studie und Partner bei Client Vela die Studienergebnisse. "Das Verständnis für CEM muss in allen Abteilungen sowie in einer ganzheitlichen CEM Strategie in der Unternehmenskultur verankert sein" sagt Karlein. "Dann können Kunden bereichsübergreifende, einheitliche Erlebnisse geboten werden und die Wirkung des CEM kann sich voll entfalten."

Laut Studie wissen die Entscheider zwar, dass ein Großteil aller Unternehmensbereiche in das CEM eingebunden werden muss, dennoch setzen die Unternehmen nur in den seltensten Fällen CEM nachhaltig um. Immerhin berichtet ein Großteil der CEM-Verantwortlichen aber bereits heute direkt an die Geschäftsleitung", sagt Karlein. Der Status quo bei der Implementierung von CEM in den teilnehmenden Telekommunikationsunternehmen zeigt indes, dass die meisten Befragten noch nicht über bereichsübergreifende CEM-Systeme verfügen und die notwendigen Daten derzeit häufig manuell zusammengetragen werden. Auch fehlt aktuell eine Systematik, die die Kundenkontaktgründe und die Kunden-Feedbacks zusammenführt. "Dies eröffnet ein großes Potenzial für ein professionelles Feedbackmanagement und bereichsübergreifende, zentral zugängliche Systeme", schließt Karlein aus den Ergebnissen.

Nur ein Teil der Mitarbeiter wird geschult

Die Befragung erlaubt des Weiteren den Rückschluss, dass die Messung des Erfolges von CEM Maßnahmen eine der größten Herausforderungen für die Unternehmen darstellt. Als problematisch erweist sich außerdem, dass nur ein Teil der befragten Unternehmen derzeit bestrebt ist, sämtliche in den Kundenprozess involvierten Mitarbeiter hinsichtlich CEM zu schulen - was einer betriebsweiten, strategischen Verankerung von CEM widerspricht.

Für den Umgang mit CEM empfiehlt Client Vela Unternehmen als Resultat der Studie eine konsequente und positive Gestaltung aller Kontaktmomente während aller Phasen des CEM Zyklus. Die dargebotenen Erlebnisse müssten die Erwartungshaltung des Kunden erfüllen, besser aber noch übertreffen. "Um den Kunden zu kennen, hat CRM sich bewiesen", resümiert Geschäftsführer Constantin von Mutius. "Um ihn zu verstehen und zu begeistern ist ein CEM unerlässlich. Und das schlägt sich positiv in den unternehmerischen Kennwerten nieder."