Nokia verkaufte 437 Millionen Mobiltelefone in 2007

24.01.2008
Nokia hat im vergangenen Jahr rund 437 Millionen Handys und Smartphones verkauft, der weltweite Marktanteil liegt bei 40 Prozent. Umsatz und Gewinn konnten deutlich gesteigert werden, mehr als 50 Milliarden Euro (plus 24 Prozent) nahmen die Finnen 2007 ein. Vor allem Multimedia-Geräte haben zur positiven Entwicklung beigetragen.

In den letzten Wochen war Nokia nicht gerade für positive Nachrichten bekannt, die geplante Werksschließung in Bochum führte bei Politikern und Verbrauchern zu starken Protesten (mehr lesen). Jetzt haben die Finnen nach Samsung, Sony Ericsson und Motorola ihre Geschäftszahlen für das 4. Quartal sowie das Gesamtjahr 2007 vorgelegt. Ob sie damit von der aktuellen Entwicklung in Bochum ablenken können?

Selbst mit den hervorragenden Zahlen dürfte das ziemlich schwer fallen. Beim Blick in die Bilanz hat der finnische Hersteller dennoch allen Grund zur Freude: Allein im 4. Quartal 2007 stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34 Prozent auf 15,717 Milliarden Euro, der operative Gewinn beläuft sich auf 2,492 Milliarden Euro (plus 64 Prozent). Grund für die positive Entwicklung ist das Wachstum in den Bereichen Multimedia (Nseries) sowie dem Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks. Während die Einnahmen bei Mobiltelefonen (ohne E- und Nseries) mit 7,438 Milliarden Euro leicht stiegen (plus 5 Prozent), meldete Nokia bei Multimedia-Smartphones einen Umsatzzuwachs um 42 Prozent auf 3,026 Milliarden Euro. Im Bereich Enterprise Solutions gab es einen Anstieg um 120 Prozent auf 670 Millionen Euro. Die gemeinsam mit Siemens geführte Netzwerksparte verzeichnete einen Umsatzanstieg von 2,184 auf 4,583 Milliarden Euro. Letztlich konnte Nokia den Nettogewinn im 4. Quartal 2007 um 44 Prozent auf 1,835 Milliarden Euro steigern.

Eine ähnlich positive Entwicklung wie in den Monaten von Oktober bis Dezember zeigte sich auch im Gesamtjahr 2007. Das Umsatzplus von 24 Prozent führte zu Einnahmen in Höhe von 51,058 Milliarden Euro, der operative Gewinn stieg um 46 Prozent auf 7,985 Milliarden Euro. Wie im 4. Quartal resultierte das starke Wachstum aus den Bereichen Multimedia und Nokia Siemens Networks. Mit 25,083 Milliarden Euro (plus 1 Prozent) entfiel fast die Hälfte des Gesamtumsatzes auf den Berech Mobilfunk, dagegen erzielten die Finnen mit ihren Multimedia-Devices einen Umsatzanstieg auf 10,538 Milliarden Euro (plus 34 Prozent). Im Bereich Enterprise Solutions wurden die Einnahmen auf 2,070 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Mit 13,393 Milliarden Euro (plus 5,94 Milliarden Euro) erzielte Nokia Siemens Networks einen deutlichen Anstieg. Der Nettogewinn belief sich im Gesamtjahr 2007 auf 7,205 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2006.

Der Absatz von Nokia-Modellen lag im 4. Quartal 2007 bei 133,5 Millionen Einheiten, das ist verglichen zum Zeitraum des Vorjahres ein Anstieg um 26,5 Prozent. Im Gesamtjahr 2007 kletterten die Verkaufszahlen auf insgesamt 437 Millionen Handys und Smartphones. Damit erreichte Nokia nach eigenen Angaben einen weltweiten Marktanteil von 40 Prozent. Das größte Absatzwachstum verzeichneten die Finnen vergangenes Jahr im Mittleren Osten und Afrika (plus 52,3 Prozent auf 23,6 Millionen), Asien-Pazifik (plus 43,5 Prozent auf 34 Millionen) und China (plus 38,4 Prozent auf 20,2 Millionen). In Europa verkaufte Nokia rund 37,2 Millionen Handys (plus 11,7 Prozent), dagegen sanken die Verkaufszahlen in den USA um 13,6 Prozent auf 5,1 Millionen. Der durchschnittliche Verkaufspreis konnte im 4. Quartal gegenüber dem Vorquartal von 82 auf 83 Euro gesteigert werden.

In den vergangenen Tagen hatten bereits andere große Handy-Hersteller ihre Geschäftszahlen vorgelegt. Am Mittwoch überraschte Motorola mit einem Umsatzrückgang von 6,2 auf 36,6 Milliarden US-Dollar in 2007, das Nettoergebnis belief sich auf einen Verlust von 49 Millionen Euro (minus 366 Millionen Euro). Allein im 4. Quartal brach der Umsatz um 2,146 auf 9,6 Milliarden US-Dollar ein. Auch das Nettoergebnis sank deutlich, blieb mit 100 Millionen US-Dollar (minus 523 Millionen US-Dollar) allerdings knapp in der Gewinnzone. In den Monaten von Oktober bis Dezember verkaufte der US-Hersteller 40,3 Millionen Handys.

Beim Absatz ordnet sich Motorola auf dem 3. Platz hinter Samsung ein, die Koreaner hatten im 4. Quartal 2007 rund 46,3 Millionen Handys verkauft. Allerdings müssen sich die Amerikaner langsam vor Sony Ericsson in Acht nehmen: der japanisch-schwedische Hersteller brachte in den Monaten von Oktober bis Dezember 30,8 Millionen Mobiltelefone an die Kunden.

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