Nokia: Das Handykonzept für die Zukunft

19.12.2006
Im Rahmen der Hausmesse Nokia World präsentierte Nokia dem Fachpublikum seine Vision des Handys der Avantgarde. Neben chamäleonartigen Änderungen der Hüllenfarbe sollen kontextsensitive Touchscreenoberflächen das Aussehen und die Bedienung des Endgeräts beeinflussen. Wir haben Bilder, Technologien und Impressionen herausgefiltert.

Nokia wird seiner Rolle als Marktführer in regelmäßigen Abständen gerecht: Innovationen werden im Monatszyklus verkündet, wirklich reif ist der Zeitgeist für manches möglicherweise noch nicht. In einer Videopräsentation auf der Hausmesse Nokia World zeigte das finnische Unternehmen dem Fachpublikum, wo es mobile Kommunikation in einem überschaubaren Zeitraum der Zukunft sieht - telefoniert wird in dem Filmchen, das man in zwei Teilen (1,2) bei YouTube herunterladen kann, allerdings nicht.

Denn die schnöde Sprache gerät beim Designkonzept der Finnen in den Hintergrund. Video- und Bildmessaging, gepaart mit zentimetergenauer GPS-Positionierung sind die zeitzonenübergreifenden Kommunikationsmittel der Zukunft. Damit man nicht ständig über seinem Display brütet, wo man die Galeriefunktion aufrufen kann, wird sich das User Interface dem Kontext anpassen. Über Touchscreens werden Inhalte hin und hergeschoben, an andere Endgeräte versandt oder in ihrer Farbe angepasst - rollten dann noch SMS als Holzkugel aus dem Handy, würde das an Science Fiction mit Tom Cruise in der Hauptrolle erinnern.

RFID-Chips machen das Flirten leichter und Bluetooth für Nokias Sensor-Software überflüssig. Eine einfache Berührung der Handys reicht, um eine vCard auszutauschen; fürs Geschäftsleben vielleicht ganz praktisch, aber sehr nachteilbehaftet, wenn man aus Versehen seine persönlichen Daten preisgibt. Das Handy wird Teil des emotionalen Ganzen: statt klapprige Akkudeckel zu wechseln, fotografiert man nur noch ein Motiv seiner Wahl, passt die Farbe des Bildes seiner Stimmung an und projiziert das Ergebnis auf die Hülle seines Handys. Flexible Displaytechnologie machts möglich (vgl. Designstudie "888").

Das Fazit der schönen neuen Welt: das globale Dorf wächst übers Handy zusammen, die Nutzer sind jederzeit an jedem Ort auffindbar, geben freimütig ihre Daten preis und definieren ihre Individualität über Fotos und Blogeinträge. Einziger Unterschied zum heutigen Tage: man wird sein Handy wie Commander Data bedienen müssen.

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