Neulich in . . . Washington, D.C.

18.09.2008 von Karen Funk

Vor einer Weile machte ich ein Praktikum in Washington, D.C., und zwar beim Dachverband der US-amerikanischen Hightech-Industrie AEA. Alle waren sehr nett zu mir. Nur eine Sache störte mich gewaltig: Wenn meine amerikanischen Kollegen sich Kaffee aus der Küche holten, verwendeten sie nur Styroporbecher statt der Keramiktassen. Und das, obwohl wir nicht in irgendeinem ländlichen Gebiet lebten, sondern in der fortschrittlichen, politisch durchdrungenen US-Hauptstadt!

Als umweltbewusste Deutsche fühlte ich, dass ich etwas unternehmen musste. Also hängte ich ein Schild an die Kaffeemaschine mit der Aufschrift: "For the sake of the environment, please use ceramic cups for your coffee." (Benutzt Keramiktassen, der Umwelt zuliebe!) Ich hoffte, damit einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Abfallreduzierung leisten zu können. Manche Kollegen fanden es gut, andere fanden mich "strange". Den Vogel aber schoss ein Kollege ab, der den Zettel mit folgenden Worten kommentierte: "Are you a communist or what?" Die Antwort auf meine Gegenfrage, was denn Keramiktassen mit Kommunismus zu tun hätten, blieb er mir allerdings schuldig. (ka)