NetWeaver bei Ferragamo

Neue Schuhe für globale Prozesse

22.03.2011 von Andreas Schaffry
Das italienische Modehaus Salvatore Ferragamo harmonisiert seine globalen Geschäftsprozesse - vom Zulieferer bis hin zum Kunden vor Ort. Dafür sorgen SAP-Lösungen und ein konsolidierter Datenbestand.

Handgefertigte Luxusschuhe zu 100 Prozent "Made in Italy". Das ist die Basis für den globalen Geschäftserfolg des italienischen Modehauses Salvatore Ferragamo. Das Luxusunternehmen mit Sitz in Florenz inzwischen steht als Label inzwischen nicht nur für Schuhe, sondern auch für tragbare edle Mode. Es beschäftigt weltweit rund 2.600 Mitarbeiter und betreibt 550 eigene Läden in Europa, Nordamerika und Asien.

Stärkster Wachstumstreiber war zuletzt der asiatisch-pazifische Markt. Aktuell erwirtschaftet der Modespezialist dort über die Hälfte seines Jahresumsatzes. Allein in China erhöhte Ferragamo 2010 die Anzahl seiner Filialen durch die Eröffnung zehn neuer Läden auf 45. Um die starke Nachfrage in dieser Region so gut wie möglich zu nutzen, musste das Unternehmen für die neuen Standorte standardisierte und auf den weltweiten Geschäftsablauf abgestimmte Prozesse schaffen.

Prozesse vereinheitlichen und flexibilisieren

Doch die existierenden IT-Systeme waren primär auf räumlich begrenzte, lokale Markterfordernisse ausgerichtet und hätten das rapide Wachstum insbesondere in Asien nicht länger unterstützen können. Deshalb beschloss das Management, die vorhandene IT-Landschaft um Lösungen aus dem Branchenportfolio SAP for Retail zu ergänzen. Diese bieten zentrale Funktionen für die Steuerung der Bestandsführung und die Verteilung der Ware für die einzelnen Läden wie auch für den Online-Verkauf.

Mit der SAP-Einführung will das Unternehmen auch seine globalen Geschäftsabläufe über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg vereinheitlichen, von der Finanzbuchhaltung bis hin zum Verkauf in den Boutiquen vor Ort. Davon verspricht man sich verbesserte Einblicke in das operative Geschäft, in das Verhalten und die Wünsche von Kunden sowie mehr Flexibilität am Markt.

Dazu baut Ferragamo ebenfalls auf der Basis von SAP-Software unternehmensweit einen konsolidierten Datenbestand für den gesamten Geschäftsbetrieb auf, vom Zulieferer bis hin zum Kunden. So ist gewährleistet, dass das richtige Produkt zur richtigen Zeit genau dort angeboten werden kann, wo die Nachfrage gerade am größten ist - und zwar über alle Vertriebskanäle. Außerdem lassen sich künftig Entscheidungen auf Grundlage aktueller Informationen fällen.

Standortübergreifend Prozesse und Daten austauschen

Die für die Vereinheitlichung der Geschäftsabläufe notwendige Anbindung der SAP-Software an die bestehenden Anwendungen erfolgt über die SAP NetWeaver Komponente zur Prozessintegration (SAP NetWeaver Process Integration). Sie soll den zuverlässigen Prozess- und Datenaustausch zwischen den verschiedenen Anwendungen und Standorten sicherstellen. Konzernweit konsistente Daten will das Unternehmen mit einem zentralen Data Warehouse herstellen, das auf SAP NetWeaver Business Warehouse basiert.

Das erste System ist planmäßig seit Januar 2011 in der Geschäftsstelle in Hongkong in Betrieb. Bis Ende Juni 2011 sollen die Läden in Hongkong und Macao und bis Jahresende das gesamte Filialnetz in China und Taiwan produktiv mit SAP arbeiten.