Simultan zur Desktop-Plattform erneuert Intel auch seine Notebook-Technologie. Mit Sandy Bridge erreicht die zweite Generation der Core-Prozessoren die mobilen Rechner. Auffälligste Neuerung dieser Generation ist die Integration der CPU-Kerne sowie der Grafik-Engine auf einem gemeinsamen Siliziumplättchen.
Die bereits von der Vorgängergeneration bekannte Turbo-Technologie hat einige elementare Verbesserungen erfahren und erstreckt sich nun auch auf die Grafik. Neu ist ebenfalls die Ringarchitektur, so sind die einzelnen Cores und die Grafik-Engine an den gemeinsamen Last-Level-Cache (LLC) angebunden sind.
Die Prozessoren heißen wie ihre Vorgänger Core i3, i5 und i7 und sind über ihre Kennung von denselben zu unterscheiden. Wie bislang auch, gibt es Prozessorvarianten mit zwei oder mit vier Kernen. Und ebenfalls wie beim Vorgänger ist der Speicher-Controller auf dem Prozessor integriert.
Der Übergang zwischen den unterschiedlichen Notebook-Generationen wird wie in der Vergangenheit sehr fließend sein, sodass die unterschiedlichen Core i3, i5 und i7 über geraume Zeit gemeinsam am Markt verfügbar sein werden.
Einen ausführlichen Test der Sandy-Bridge-Desktop-Plattform samt eingehender Analyse bietet Ihnen der Beitrag Konkurrenz chancenlos - Intel Core i5-2500K und Core i7-2600K im Test. Aus diesem lässt sich bereits gut erkennen, welchen Leistungssprung beispielsweise die interne Grafik vollzogen hat.
Mit der Vorstellung einer neuen Plattform gehen selbstverständlich auch ganz traditionell bereits Produktvorstellungen respektive Ankündigungen entsprechender Produkte einher. Üblicherweise preschen die Hersteller mit Geräten für das Konsumentensegment vor, im Business-Sektor ist bei der Einführung neuer Technologien selten Eile das bestimmende Moment. Tatsächlich wurden aber bereits einige Sandy-Bridge-Notebooks für professionelle Anwender zumindest angekündigt. Wir haben am Ende des Beitrags einige Produkte für Sie zusammengefasst.
Neue Prozessoren
Die neuen Prozessoren heißen wie bisher auch Core i3, i5 und i7, tragen allerdings neue Kennungen. Die Nummerierung besteht nun aus vier Ziffern. An erster Stelle steht bei den neuen CPUs eine "2", dies bezeichnet die zweite Generation der Core-Prozessoren. Die restliche Nomenklatur folgt weitgehend der bisherigen Regelung und identifiziert Baureihe, TDP-Klasse oder die besonders stromsparenden Varianten. Alle mobilen Prozessoren tragen nach wie vor ein "M" am Ende. Die Quadcore-Varianten weisen davor ein "Q" auf, die Extreme Edition ein "X". Ein weiteres Mal möchte Intel mit den neuen Bezeichnungen für mehr Transparenz beim Kunden sorgen. Da beide Core-Generationen, wie erwähnt, wohl für geraume Zeit parallel erhältlich sein werden, dürfte die Übersichtlichkeit nicht größer geworden sein.
Modell |
Grundtaktfrequenz |
Turbo Mode CPU |
Turbo Mode Grafik |
Anzahl Kerne |
Hyper-Threading |
L3-Cache |
TDP |
Speicher |
Preis in US-Dollar |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i5-2520M |
2,5 GHz |
3,2 / 3,0 GHz |
1300 MHz |
2 |
ja |
3 MByte |
35 Watt |
DDR3-1333 |
225 |
Core i5-2540M |
2,6 GHz |
3,3 / 3,1 GHz |
1300 MHz |
2 |
ja |
3 MByte |
35 Watt |
DDR3-1333 |
266. |
Core i7-2620M |
2,7 GHz |
3,4 / 3,2 GHz |
1300 MHz |
2 |
ja |
4 MByte |
35 Watt |
DDR3-1333 |
346 |
Core i7-2720QM |
2,2 GHz |
3,3 / 3,2 / 3,0 GHz |
1300 MHz |
4 |
ja |
6 MByte |
45 Watt |
DDR3-1600 |
378 |
Core i7-2820QM |
2,3 GHz |
3,4 / 3,3 / 3,1 GHz |
1300 MHz |
4 |
ja |
8 MByte |
45 Watt |
DDR3-1600 |
568 |
Core i7-2920XM |
2,5 GHz |
3,5 / 3,4 / 3,2 GHz |
1300 MHz |
4 |
ja |
8 MByte |
55 Watt |
DDR3-1600 |
1096 |
Core i3-2310M |
2,1 GHz |
Nein |
1100 MHz |
2 |
ja |
3 MByte |
35 Watt |
DDR3-1333 |
k.A. |
Core i5-2410M |
2,3 GHz |
2,9 / 2,6 GHz |
1200 MHz |
2 |
ja |
3 MByte |
35 Watt |
DDR3-1333 |
k.A. |
Core i7-2630QM |
2,0 GHz |
2,9 / 2,8 / 2,6 GHz |
1100 MHz |
4 |
ja |
6 MByte |
45 Watt |
DDR3-1333 |
k.A. |
Core i7-2635QM |
2,0 GHz |
2,9 / 2,8 / 2,6 GHz |
1200 MHz |
4 |
ja |
6 MByte |
45 Watt |
DDR3-1333 |
k.A. |
Core i5-2537M |
1,4 GHz |
2,3 / 2,0 GHz |
900 MHz |
2 |
ja |
3 MByte |
17 Watt |
DDR3-1333 |
250 |
Core i7-2617M |
1,5 GHz |
2,6 / 2,3 GHz |
950 MHz |
2 |
ja |
4 MByte |
17 Watt |
DDR3-1333 |
289 |
Core i7-2657M |
1,6 GHz |
2,7 / 2,4 GHz |
1000 MHz |
2 |
ja |
4 MByte |
17 Watt |
DDR3-1333 |
317 |
Core i7-2629M |
2,1 GHz |
3,0 / 2,7 GHz |
1100 MHz |
2 |
ja |
4 MByte |
25 Watt |
DDR3-1333 |
311 |
Core i7-2649M |
2,3 GHz |
3,2 / 2,9 GHz |
1100 MHz |
2 |
ja |
4 MByte |
25 Watt |
DDR3-1333 |
346 |
Ganze 15 mobile Prozessoren hat Intel zur Einführung der Plattform vorgestellt. zehn Core i7, vier Core i5 und einen Core i3. Der Core i3 muss wie bislang ohne Turbo-Modus für die Prozessorkerne auskommen. Allesamt beherrschen Hyper Threading und besitzen auf dem gleichen Siliziumplättchen die neue Grafik-Engine. Der von Grafik und Prozessorkernen gemeinsam genutzte L3-Cache beträgt modellabhängig 3, 6 oder 8 MByte.
Die Turbo-Technologie erfährt mit Sandy Bridge gleichfalls einige Neuerungen. Mit dieser Technologie wird die Taktfrequenz einzelner Kerne erhöht, wenn nicht alle Cores voll ausgelastet sind. Mit Sandy Bridge diese Fähigkeit nun auch auf die Grafikkerne. Diese erweiterte Turbo-Technologie entscheidet abhängig von den anliegenden Aufgaben, ob CPU-Cores oder Grafikkerne beschleunigt werden.
Neue Grafik, neue Chipsätze
Die neue Grafik ist eine der elementaren Neuerungen der Sandy-Bridge-Notebook-Plattform. Die Grafik ist jetzt mit den Prozessorkernen auf einem Die zusammengefasst. Zudem hat die Grafik-Engine nun direkten Zugriff auf den L3-Cache. Die neue mobile Grafikeinheit trägt die Bezeichnung HD Graphics 3000. Eine 2000er-Variante wie bei der Desktop-Plattform existiert bei den mobilen Prozessoren nicht. Zur Erinnerung: Die Vorgängerin hieß schlicht HD Graphics, davor nannte sich die integrierte Grafik GMA 4500MHD.
Modellabhängig kann die Turbo-Technologie die Taktfrequenz der Grafik auf bis zu 1300 MHz anheben. Die neue Grafikeinheit unterstützt Intels Quick-Sync-Technologie. Dabei wird das Video Processing hardwarebasiert von der Grafik-Engine erledigt. Schließlich bietet die neue Notebook-Plattform als Option auch ein weiterentwickeltes Wireless-Display. Unterstützt wird nun beispielsweise die Wiedergabe in 1080p.
Mit der Einführung der Sandy-Bridge-Plattform kommen auch fünf neue mobile Chipsätze, als da wären: QS67, QM67, HM67, HM65, UM67. Wie bislang existieren die unterschiedlichen Varianten für Consumer- und Business-Notebooks. Die Chipsätze unterstützt SATA mit bis zu 6 Gbit/s (auf zwei Ports) und PCI Express 2.0. USB 3.0 muss nach wie vor über eine Lösung von Drittanbietern realisiert werden.
Neue Notebooks
Speziell für kleinere und mittlere Unternehmen hat Lenovo das ThinkPad Edge E520 angekündigt. Das 15-Zoll-Notebook soll mit Core-i3-, -i5- und -i7-Prozessoren der neuen Generation lieferbar sein. Das ThinkPad Edge bringt laut Datenblatt 2,35 kg auf die Waage, die Abmessungen betragen 375 mm x 245 mm x 28-33 mm. Das Notebook steuert externe Displays per VGA oder HDMI und bringt neben drei USB-Ports inklusive eines eSATA-Interfaces mit. Das ThinkPad Edge E520 soll ab April in Deutschland erhältlich sein, den Preis will Lenovo Ende März bekannt geben.
Mit dem 900X3A hat Samsung nach eigenem Bekunden sein bislang dünnstes Notebook angekündigt. Das 13,3-Zoll-Notebook misst an der flachsten Stelle sechs mm und 16 mm an der höchsten Stelle. Das Notebook basiert auf einem Core i5 2520UM, der auf vier GByte Arbeitsspeicher Zugriff hat. Das 900X3A ist mit einer 128-GByte-SSD ausgerüstet und unterstützt USB 3.0. Laut Samsung ist der Akku für eine Laufzeit von bis zu sieben Stunden gut. Das Notebook soll ab dem 21. Februar 2011 zu einem Preis von rund 1600 verfügbar sein.
Fujitsu hat seine Produktfamilie Lifebook umfassend renoviert und gleich zahlreiche neue Modelle vorgestellt, vom 13-Zoll-Tablet bis hin zum 17-Zoll-Multimedia-Gerät. Einige Modelle besitzen einen konkreten Vorgänger, wie beispielsweise das Lifebook S761 in Form des Lifebook S760. Zwei gänzlich neue Modelle sind das 12-Zoll-Gerät Lifebook P701 und das Lifebook T580 mit 10,8-Zoll-Display. (mje)
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.