Hochpreisige Pfadfinder

Navis über 300 Euro

04.03.2008 von Ines  Walke-Chomjakov
Wer bereit ist, über 300 Euro für ein Navigationsgerät auszugeben, erwartet zu Recht besondere Leistungen. Die Top 10 der hochpreisigen Navis gibt Ihnen einen Überblick, welche Funktionen die Geräte mitbringen und wie sich die Luxuslotsen im Praxistest geschlagen haben.

Bisher begann die Luxusklasse der Navigationsgeräte bei ungefähr 400 Euro. Trotzdem die Preisspirale nach unten zeigt, müssen Sie mit über 300 Euro immer noch rechnen. Charakteristisch für diese Geräte ist, dass sie zum einen Allrounder sind, die Sie sicher durch den Straßenverkehr lotsen. Zum anderen weisen diese PNAs besondere Funktionen auf oder haben außergewöhnliche Extras integriert.

TMC (Traffic Message Channel) gehört zu den Navigationsfunktion, die von der Mehrheit dieser Geräte beherrscht wird. Damit erhalten Sie Staumeldungen und können das Navi nach Alternativrouten suchen lassen, bevor Sie im Stau festhängen. Bis auf das Navman N60i bringen alle Navis der Top 10 TMC mit.

Tomtom Go 720T: Neben TMC auch TMC-PRo-fähig
Foto: TomTom

Anders bei TMC Pro: Die Funktion ist weniger verbreitet. Sie nutzt nicht nur Staumeldungen von Polizei oder ADAC, sondern verarbeitet zusätzlich noch Infos zur Straßenlage, die beispielsweise von Sensoren an Autobahnbrücken stammen. Die Garmin-Modelle der Top 10 sowie das Tomtom Go 720T bringen TMC Pro mit, beim Testkandidaten von Sony gibt es diese Funktion immerhin optional zum Nachrüsten.

Je teurer das Navi, desto mehr setzen die Hersteller auf breite Bildschirme. Das zeigt wiederum unsere Top 10. Hier finden sich neun Geräte mit den 4,3-Zoll-Touchscreens. Nur das Sony Nav-u NV-U71T hat noch eine Bildschirmdiagonale von 3,5 Zoll.

Wer sich gerne straßennamengenau lotsen lässt, sollte die Modelle Garmin Nüvi 670T sowie 770TFM, aber auch das Medion Go Pal P4410 sowie das Via Michelin Navigation X-980T genauer ansehen. Sie bringen alle Text to Speech (TTS) mit.

Navman N60i: Navi und Digitalkamera in einem

Natürlich finden Sie bei diesen Navis auch jede Menge Extras. Einige Beispiele: Die Garmin-Modelle etwa haben Karten für USA und Kanada im Lieferumfang. Das Navman N60i wiederum bietet eine eingebaute Digitalkamera mit 1,3 Megapixel Auflösung. Und das ganz aktuell getestete Mio Digiwalker C620T stellt Sehenswürdigkeiten ausgewählter Städte in realitätsnaher 3D-Ansicht dar.

Um sich den Testbericht zu jedem Navigationsgerät der Top 10 genau durchzulesen, klicken Sie einfach in der Tabelle auf das gewünschte Produkt. Der Link führt Sie direkt zum ausführlichen Testbericht und den Testergebnissen.

Sie wollen nicht alle Testberichte durchackern? Dann sehen Sie auf Seite 3 die Empfehlungen der Redaktion an. Vielleicht finden Sie dort ja auf Anhieb Ihr Wunschnavi.

Die Top 10 der Navigationsgeräte über 300 Euro

Das Gesamturteil über ein Navigationsgerät setzt sich aus unterschiedlichen Einzelkategorien zusammen: Das Wichtigste ist die Navigation mit 40 Prozent. Die Ausstattung berücksichtigen wir mit 25 Prozent. Die Handhabung macht 20 Prozent des Gesamturteils zur Preis/Leistung aus. Auf den Preis entfallen 10 Prozent. Der Service fließt mit 5 Prozent ein. In jeder Kategorie vergeben wir maximal 100 Punkte.

Rang

Hersteller/
Produkt

Preis (Euro)

Preis-Leistung

Navi- gation

Aus- stat- tung

Hand- ha-
bung

Ser- vice

Preis

1

Garmin Nüvi 670T

510

90

100

93

98

100

24

2

Garmin Nüvi 770TFM

510

89

97

99

92

100

24

3

Navigon 7110

340

84

96

81

93

70

35

4

Navman N60i

380

82

97

73

88

82

32

5

Tomtom Go 720T

400

81

81

92

97

64

30

6

Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2

330

81

77

87

99

94

36

7

Medion Go Pal P4410

310

79

79

100

78

58

39

8

Mio Digiwalker C620T

365

76

76

83

94

58

33

9

Via Michelin Navigation X-980T

345

74

82

79

75

64

35

10

Sony Nav-u Nv-U71T

325

61

60

58

71

82

37

Empfehlungen der Redaktion

Garmin Nüvi 770TFM: Karten für USA und Kanada mit dabei
Foto: Garmin

Garmin Nüvi 770TFM
Üblicherweise setzte der Hersteller auf ausklappbare Antennen. Bei diesem Modell nicht mehr. Die Antenne ist integriert, das Navi dadurch handlich und leicht, ohne auf einen üppigen Funktionsumfang zu verzichten. Bedienung und Navigation überzeugten. Einzig der Preis ist auch entsprechend hoch. Laut unseren Recherchen müssen Sie mit 510 Euro im Schnitt rechnen.

Garmin Nüvi 770TFM: TestberichtTestergebnissePreiseBewertungen

Tomtom Go 720T: Das Navi beherrscht Text to Speech
Foto: TomTom

Tomtom Go 720T
Eine Besonderheit des Geräts ist die Spracherkennung. Die Fahrziele lassen sich ins Mikrofon sprechen. Ein Eintippen via Touchscreen entfällt. Überhaupt liegt die Stärke des Modells im Navigieren mit Geschwindigkeitsanzeige und der Möglichkeit, Ergänzungen im Kartenmaterial (Tomtom Map Share) vorzunehmen.

Tomtom Go 720T: TestberichtTestergebnissePreiseBewertungen

Mio Digiwalker C620T: 3D-Ansicht von Sehenswürdigkeiten
Foto: Mio

Mio Digiwalker C620T
Sicher ist die dreidimensionale Ansicht ausgesuchter Sehenswürdigkeiten der Städte München und Berlin eine Sache, die ihre Anhänger finden wird. Aber auch die topografische Ansicht des Kartenmaterials von Tele Atlas bietet dieses Navi erstmalig. Im Test wurde jedoch schnell klar: Das Gerät sollte nicht ohne Stromversorgung betrieben werden. Denn der Akku hielt nur rund 1:15 Stunden.

Mio Digiwalker C620T: TestberichtTestergebnisseDatenblattPreiseBewertungen

Fazit: Auch das teure Navi kann nicht alles

Selbst in der hochpreisigen Klasse der Navigationsgeräte findet sich kein Gerät, das alle derzeit möglichen Funktionen in sich vereint. Die Konsequenz: Sie sollten sich vor dem Kauf genau überlegen, auf welche Funktionen Sie eventuell verzichten können und welche für Ihren Einsatzzweck unbedingt nötig sind.

Mit City Guides: Falk N220L
Foto: Falk

Dass es nicht immer das allerteuerste Gerät sein muss, zeigt etwa das Falk N220L. Es liegt preislich deutlich unter 300 Euro, bietet sich jedoch gerade denjenigen Anwendern als Alternative an, die auf ausgesprochen ausführliche POIs (Point of Interest – Sonderziele) Wert legen. Denn es hat „City Guides“ von 34 Städten Europas hinterlegt.