Weniger Netzprobleme durch WAN-Virtualisierung

Nach Desktop und Data Center wird das WAN virtualisiert

27.08.2015 von Stefan Volmari
Egal, ob Cloud-Nutzung oder das Bezahlen am POS - Unternehmen sind heute auf eine ständige Netzanbindung angewiesen. Statt teurer Netz-Upgrades soll dies laut Citrix auch durch eine WAN-Virtualisierung gewährleistet werden.
WAN-Verbindungen sind für viele Unternehmen heute unverzichtbar. Entsprechend viel Geld wird in Upgrades investiert. Per WAN-Virtualisierung soll dies günstiger möglich sein.
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Die meisten Unternehmen sind mittlerweile von einer permanenten Netzanbindung abhängig: Bereits kleinere Störungen können fatale Auswirkungen auf die Produktivität haben. Ein Beispiel: Ein Unwetter kann das gesamte Netzwerk eines Online-Shops außer Kraft setzen - und damit auch die Möglichkeit der EC- und Kreditkartenzahlung durch Kunden. Für jede Stunde, in der das Netzwerk nicht betriebsfähig ist, verliert das Unternehmen Tausende Euro.

Solche Situationen sind keine Seltenheit. Ein Verbindungsproblem führt etwa dazu, dass geschäftskritische Applikationen und Daten nicht verwendet werden können. Mitarbeiter sind von wichtigen Diensten abgeschnitten; die Arbeit kommt zum Erliegen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Anruf via VoIP, das Arbeiten von unterwegs auf einem virtuellen Desktop oder das Abrufen kundenspezifischer Daten handelt.

Selbst kurzzeitige Netzwerkprobleme beeinflussen das Tagesgeschäft. Nicht immer handelt es sich dabei um hohe Latenzzeiten oder technische Probleme. Auch die tägliche Nutzung von Video-, Chat- oder Musikangeboten generiert Traffic, der wichtige Businessanwendungen behindert - je mehr Verzögerung, desto größer der Frust beim Anwender: Prozesse ziehen sich ewig hin, schwankende Performance lässt die Kundschaft an der Qualität des Services zweifeln. Anwender verstehen zudem nicht, warum ein und dieselbe Aktion plötzlich länger dauert. Am Ende leiden sowohl Produktivität als auch Reaktionsfähigkeit darunter. Die Folge: Die gesamte Organisation eines Unternehmens gerät ins Stocken.

Kostentreiber MPLS-Upgrade

Im virtualisierten WAN können Breitbandverbindungen, die bislang nur als Backup dienten, ebenfalls für den Datenverkehr genutzt werden.
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Bislang versuchten IT-Verantwortliche solche kritischen Momente mit WAN-Optimierungslösungen in den Griff zu bekommen. In der Realität sieht es jedoch so aus: Viele Applikationen mit hohem Bandbreitenbedarf wie VoiP, Musik- oder Videostreaming-Dienste lassen nicht viel Spielraum für Optimierungen zu. WAN-Bandbreite durch MPLS-Dienste zu regulieren ist kostspielig und benötigt Monate an Vorbereitung. Nicht selten zieht das langwierige Verhandlungen und jahrelange Vertragsbindungen mit Providern nach sich.

Drei Schlüsselfunktionen der WAN-Virtualisierung

Einen Ausweg aus dieser Situation bietet die WAN-Virtualisierung. Dabei werden MPLS- und andere Breitbandverbindungen logisch in einem einzelnen virtuellen WAN zusammengeführt. Dadurch entsteht eine größere und flexiblere Bandbreite, die eine einzelne Verbindung nicht hergibt. Ein virtuelles WAN offeriert hierzu drei Schlüsselfunktionen:

Des Weiteren bietet ein virtuelles WAN mehr Flexibilität und Belastbarkeit gegenüber einem herkömmlichen Netzwerk. Ferner lässt es sich dynamisch erweitern. Bei der Beurteilung, ob ein virtuelles WAN für das eigene Unternehmen geeignet ist, können folgende sechs Fragen helfen:

Sollte eine dieser Fragen mit "Ja" beantwortet werden, dann unterstützt ein virtuelles WAN dabei, die Performance zu steigern, die Bandbreite zu skalieren und die Netzwerkkosten zu senken. Denn jeder ausgegebene Cent für ein MPLS-Upgrade, ist eine verpasste Chance, das Netzwerk zu modernisieren.