Streaming-Services

Musik in den Ohren der Branche

23.03.2011 von Ima Buxton
CDs und selbst digitale Musiksammlungen sind out. Der Konsum von Musik verlagert sich immer mehr in die Cloud, prognostiziert Martkforscher ABIresearch. Fast alle Marktteilnehmer profitieren davon.
Foto: (c) Alexey Klementiev_Fotolia

Konsumenten weltweit hören Musik immer häufiger über so genannte Streamings. Dagegen legen Musikfreunde immer weniger Wert darauf, Musik auch in Form eines Albums oder eines einzelnen gekauften und heruntergeladenen Songs physikalisch zu besitzen. Das ergab eine aktuelle Studie des Marktforschers ABIresearch. Danach werden cloud-basierte Musik-Services bis zum Jahr 2016 den Hörern weltweit häufiger Zugang zu ihren Lieblingstiteln verschaffen als die eigene Musiksammlung auf CD oder auch dem PC. Getrieben wird diese Entwicklung durch die wachsende Nutzung von Mobiltelefonen als Abspielgeräte, wie insbesondere Smartphones.

Mehr als 161 Millionen Abonnenten im Jahr 2016

"Die Zahl der Abonnenten mobiler Streaming-Services wird bis Ende dieses Jahres voraussichtlich annähernd 5,9 Millionen betragen", sagt Aapo Markkanen, Analyst bei ABIresearch. "Wir gehen davon aus, dass diese Zahl im Jahr 2016 die Marke von 161 Millionen überschritten haben wird. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von nahezu 95 Prozent."

Für Künstler ist der Nutzen cloud-basierter Dienste noch ungewiss

Die Konsumenten werden laut ABIresearch von dieser Entwicklung besonders stark profitieren, ebenso wie die Anbieter und Service-Provider entsprechender Dienste wie Rhapsody, Melon und Spotify. Aber auch Plattenfirmen, Produzenten und andere Mittelspersonen, die in der Vergangenheit stark unter der Piraterie in der Branche gelitten haben, werden sich als Gewinner dieses Trends erweisen, prognostiziert ABIresearch: Streaming-Services böten allen Beteiligten wieder die Möglichkeit, wirtschaftlichen Nutzen aus dem allgemeinen Musik-Konsum zu ziehen, der sich bislang häufig fern der offiziellen Marktplätze abspielte. Welche Auswirkungen das zunehmende Streamen von Musik für die Künstler hat, bleibt indes noch abzuwarten: ABIresearch geht davon aus, dass der cloud-basierte Konsum von Musik den Vertrieb zunächst erschwert. Andererseits erwarten die Analysten aber auch, dass die Barrieren in diesem Bereich schnell fallen werden.