Murdochs DV-Standbein: Computer Power Group

10.03.1989

Der australische DV-Service-Konzern Computer Power Group (CPG) gehört mit einem Umsatz von etwa 360 Millionen Mark im Jahr (450 Millionen Mark im letzten abgeschlossenen Berichtszeitraum, der 15 Monate dauerte) zu den Großen im DV-Markt auf dem Fünften Kontinent. Zu 25 Prozent gehört die Firma der News Corp. des Verlegers Rupert Murdoch, der vor allem durch spektakuläre Zeitungskäufe in Großbritannien von sich reden machte.

Ein weiteres Viertel hält der Chef der CPG, Roger Allen, der als Vertrauter von Murdoch gilt. Allen, der dem Industrieverband Australian Information Industry Association vorsetzt, hat sich in der australischen DV-Szene besondere Meriten verdient, indem er der Labor-Regierung wichtige Zugeständnisse abgerungen hat; beispielsweise kippte er die von den Sozialdemokraten eingebrachte Mehrwertsteuer auf eigenentwickelte Software.

Auch eine Großbank ist an der CPG beteiligt: die Western Pacific Bank (Westpac), das größte australische Geldinstitut. Mit Westpac und Murdoch als potenten Partnern setzt Allen seit 1987 auf eine Politik des Wachstums durch Zukäufe. Anfang 1988 erwarb er 80 Prozent des australischen Control Data Instituts; das restliche Fünftel kam jetzt mit den deutschen und französischen CDIs dazu.

Ein Drittel der Einnahmen der CPG stammte 1987 von außerhalb Australiens, und als Ziel für dieses Jahr ist von etwa der Hälfte des Umsatzes die Rede; das stärkste Auslandsbein hat das Unternehmen in den USA. Die deutschen Institute sollen nun zu einem europäischen Brückenkopf werden. Gerade im Hinblick auf den Binnenmarkt sieht Murdoch-Partner Allen hier ein beträchtliches Wachstumspotential. Der australische Markt ist für die hochfliegenden Ambitionen des Unternehmers einfach zu klein.

(COMPUTERWORLD Australia)