Motorola in Krise: Chef der Mobilfunkabteilung gibt auf

10.03.2008
Stuart Reed, bisheriger Präsident von Motorolas Handy-Sparte, hat den US-Konzern mit sofortiger Wirkung verlassen.

Motorola und der bisherige Präsident der Mobilfunkabteilung, , gehen getrennte Wege. Wie der US-Hersteller mitteilt, werde Reed das Unternehmen "mit sofortiger Wirkung" verlassen, eine Begründung blieb bislang aus. Zumindest inoffiziell ist klar: Als Greg Brown zum 1. Januar 2008 als CEO von Motorola ins Amt trat und im Februar erklärte, sich persönlich um das Mobile Device Business zu kümmern, war Reeds Entlassung nur eine Frage der Zeit. Entsprechend knapp fielen auch die Danksagungen des neuen Motorola-Chefs aus: "Wir schätzen die vielen Beiträge von Stuart für Motorola und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute", so der Manager.

Stuart Reed, Chef der Mobilfunkabteilung, gibt auf.
Foto: Motorola

Mit der Übernahme der Verantwortung hat Brown das Mobilfunkgeschäft zur Chefsache erklärt. Seit einem Jahr befindet sich der weltweite Marktanteil des US-Herstellers im freien Fall, verglichen zum Vorjahr ging der Absatz um 26 Prozent zurück und erreichte einen Marktanteil von 13,9 Prozent (mehr...), der Umsatz mit mobilen Endgeräten brach im 4. Quartal um 38 Prozent ein.

Die Talfahrt soll in den kommenden Monaten durch eine enge Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern bestoppt werden. Im Rahmen des MWC 2008 teilte Motorolas Deutschland-Chef Ralf Gerbershagen mit, gemeinsam mit den Anbietern neue Dienste zu entwickeln.

"Wir bewegen uns alle in Richtung Internet-Branche", sagte Gerbershagen, dabei seien Musik und Spiele von besonderer Bedeutung. Mit dieser Entscheidung wählt Motorola einen anderen Weg als Marktführer Nokia, der mit seinem Online-Portal Ovi im Alleingang mobile Dienste anbietet und mit den Betreibern konkurriert. "Wir haben ein komplettes Dienste-Angebot; gehen aber nicht an den Endkunden, sondern wenden uns an den Anbieter", so der Manager.

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