SharePoint als PM-Werkzeug

Modernes Projektmanagement mit SharePoint

22.05.2015 von Dr. Sönke Frantz
Für Unternehmen, die ein modernes Projektmanagement umsetzen möchten, bietet sich durchaus der Einsatz von SharePoint an. Flexibilität und Integration in die Office-Struktur, sind nur zwei Gründe, die dafür sprechen.

Klassische Projektmanagement-Applikationen unterstützen die Projekt-Verantwortlichen in der Regel mit Funktionen zur Planung, Verwaltung und Steuerung von Projekten, Aufgaben und Ressourcen. Weitere Funktionen dienen der Verwaltung und Bereitstellung von Dokumenten und dem Controlling. Typische Elemente sind unter anderem Projektziele und Anforderungsdokumentation, Projektpläne, Aufgabenlisten mit Aktivitäten- und Terminplanung, Fortschrittskontrolle, Kalender, Kontrollmechanismen für die Feststellung von Abweichungen sowie Reporting, Risiko- und Qualitätsmanagement.

Diese dokumentenzentrierte Sicht stößt jedoch zunehmend an Grenzen. In den letzten Jahren sind die Anforderungen an Geschwindigkeit, Mobilität und Usability deutlich gestiegen - ein anhaltender und globaler Trend. Doch allein mit der Organisation von Dokumenten wird man der zunehmenden Komplexität nicht gerecht, zumal immer häufiger mit standort- und unternehmensübergreifenden Projektteams und -partnern gearbeitet wird. Räumliche Distanzen und zeitliche Verschiebungen müssen in einer Projektmanagement-Software daher durch entsprechende Komponenten und Funktionalitäten aufgehoben werde

Kollaboratives Projektmanagement: Modernes Projektmanagement muss die Funktionen zur Zusammenarbeit entsprechend mitbringen.
Foto: evodion Information Technologies GmbH

Im Gegensatz zum klassischen Projektmanagement (PM), welches vorwiegend auf einer prozessorientierten Sicht mit den Phasen Initiierung, Planung, Ausführung, Steuerung und Abschluss basiert, benötigt das moderne PM ein ergänzendes Bündel kollaborativer Funktionen. Herkömmliche Projekt-Verfahren weisen häufig bestimmte Schwachstellen auf, die zu Zeitfressern werden, zum Beispiel:

• Ergebnisse und letzten Abstimmungsstand aus Korrespondenz suchen und zusammenstellen,

• finale Protokollfassung zum letzten Statusmeeting suchen,

• Kontaktdaten pflegen,

• Einladungen für Meetings manuell verschicken,

• personalisierte Aufgabenliste zusammenstellen, basierend auf dem letztem Statusmeeting,

• Projektdokumente gemeinsam mit dem Team erstellen und überarbeiten (gleichzeitiges Arbeiten wird i.d.R. nicht unterstützt).

In der Regel werden diese nichtproduktiven Aufwände zum Leidwesen der Projektleiter mit zunehmender Teamstärke immer größer und steigen dabei nicht linear, sondern exponentiell an.

Ineffektive Dokumentenablage

Fehlende Leitfäden und Vorgaben zur Durchführung eines Projekts führen häufig dazu, dass eine unübersichtliche und ineffektive Dokumentenablage entsteht. Dateien unterschiedlichster Kategorien und Typen werden meist unstrukturiert auf Serverpfaden hinterlegt, oft mehrfach und ohne Restriktionen bezüglich der Benennung oder gar Versionsverwaltung. Ein weiterer Nachteil dieser Art der Dateiverwaltung ist die Rechteverwaltung. Die Freigabe von Netzlaufwerken bietet nur unzureichende Sicherheit und ermöglicht keine Rechtevergabe für einzelne Unterordner oder Dateien.

Bildergalerie:
SharePoint 2013
Fügen Sie eine neue Bibliothek hinzu, können Sie aus verschiedenen Optionen auswählen.
SharePoint 2013
In den erweiterten Einstellungen für Bibliotheken legen Sie die Vorlage für eine Bibliothek fest.

Außenstehende bekommen so entweder zu viele Rechte oder, im Extremfall, gar keinen Zugang. Darüber hinaus lassen sich keine Workflows implementieren, die jedoch für einen reibungslosen Projektablauf unverzichtbar sind. Das Wiederauffinden der unstrukturierten Word-, Excel- oder Powerpoint-Dateien ist ohne den Einsatz von Metadaten und ohne Volltextindizierung schwierig bis unmöglich, wenn der Suchalgorithmus letztlich auf den Namensbaum der Dateiablege reduziert ist. Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Beitrag Dokumentenmanagement mit SharePoint 2013.

Unternehmensübergreifendes Projektmanagement

Größere Projekte zeichnen sich durch steigende Komplexität, verteilte Leistungsorte und die Beteiligung mehrerer Projektpartner aus. Damit ein Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann, ist das für die Gesamtleistung verantwortliche Unternehmen vom reibungslosen Zusammenspiel mit den Projektpartnern und Subunternehmen abhängig. Qualität, Termin- und Budgettreue sind dabei wesentliche Faktoren. Während sich mit den klassischen Instrumenten der Projektsteuerung und des Controllings zwar Projekte steuern und Kennzahlen überwachen lassen, sind jedoch auch weitere, "weiche" Faktoren für ein erfolgreiches Projekt unverzichtbar.

SharePoint von A bis Z
A wie Ansichten:
Durch sogenannte Ansichten kann gesteuert werden, welche Spalten in einer Liste oder Bibliothek angezeigt werden und wie Inhalte sortiert, gruppiert und gefiltert werden. Die Art der Darstellung, der Elemente in der Liste oder Bibliothek kann ebenfalls beeinflusst werden, d. h. Sie sind nicht darauf beschränkt eine Liste oder Bibliothek in der gewohnten tabellarischen Art darzustellen.
B wie Bibliothek:
Informationen, Dokumente (doc, xls, ppt, pdf, etc.) und Bilder werden im SharePoint in Listen und Bibliotheken abgelegt und anschließend mit zusätzlichen Metadaten versehen. Hierzu stellt der SharePoint im Standard eine Vielzahl spezifischer Bibliotheks- und Listentypen bereit. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich vergegenwärtigen, dass eine Bibliothek nur eine besondere Art von Liste ist. Im Prinzip ist eine Dokumentbibliothek dasselbe, wie zum Beispiel eine Ankündigungsliste. Die Zeilen, die Sie einer Liste, und die Dateien die Sie einer Bibliothek hinzufügen, sind Elemente. Zu einem Element können Sie Eigenschaften definieren, die dieses näher beschreiben. Sogenannte Metadaten, die dann als Spalten der Liste oder der Bibliothek angezeigt werden.
C wie Community-Template:
SharePoint 2013 brachte ein neues Community-Template mit, mit dem sich Mitarbeiter virtuell austauschen und in Themen kategorisieren können. Das Community-Template enthält zudem ein erweitertes System für Bewertung von Beiträgen und Reputation der User.
D wie Dashboard:
Dashboard ist eine Visualisierungsform von Informationen in verdichteter Form – eine Art Kennzahlen-Cockpit. Es kann dem Management z.B. Informationen über die Nutzung von SharePoint bieten.
E wie Ein- und Auschecken:
Checken Sie eine Datei in einer Dokumentbibliothek aus, stellen Sie damit sicher, dass andere Benutzer keine Änderungen an der Datei vornehmen können, während Sie diese bearbeiten. Das heißt, in der Zeit, in der die Datei ausgecheckt ist, können Sie diese in aller Ruhe bearbeiten, speichern, schließen und erneut öffnen. Andere Benutzer können das Dokument währenddessen nur schreibgeschützt öffnen und keine Änderungen an der Datei im SharePoint vornehmen. Ihre Änderungen sehen andere Benutzer erst, wenn Sie die Datei wieder einchecken. Beim Einchecken einer Datei können Sie Kommentare zu den vorgenommenen Änderungen eingeben. Daran erkennen andere Benutzer, was Sie an der ausgecheckten Datei geändert haben. Die Kommentare sind in der Versions Historie des jeweiligen Dokumentes einsehbar.
F wie FAST for SharePoint:
FAST ist die verbesserte Search Engine von SharePoint und mit der Version SharePoint 2013 im Standard enthalten. Ein wichtiges Feature, das die FAST Search von der Standard-SharePoint-Suche unterscheidet, ist die Dokumentenvorschau.
G wie Globale Navigation:
Diese Navigation stellt die Hauptmenüpunkte der Inhaltsstruktur dar. Grundsätzlich nimmt die Globale Navigation neu erstellte Websites als Menüpunkt automatisch mit auf. Diese Navigation kann in ihrem Verhalten, d.h. welche Menüpunkte werden dargestellt und in welcher Reihenfolge, konfiguriert werden.
H wie Hierarchien:
SharePoint ist hierarchisch aufgebaut. Auf oberster Ebene befindet sich die sogenannte Websitesammlung (engl. Sitecollection). Die Websitesammlung bietet eine in sich abgeschlossene Verwaltungseinheit. Dort werden die Berechtigungen der Benutzer, sowie sämtliche Inhalte, Workflows und Regeln gespeichert. Die Websitesammlung besitzt immer mindestens eine Website, die sog. Top-Level Website. Darüber hinaus kann eine Websitesammlung beliebig viele weitere Websites auf beliebig vielen Hierarchie-Ebenen enthalten.
I wie Inhaltstyp:
Ein Inhaltstyp ist ein einzigartiges Set von Eigenschaften: Template (Word/Excel/Powerpoint), mit oder ohne Inhalte, Metadaten, Workflows und Aufbewahrungsrichtlinien. Inhaltstypen können z.B. Lebensläufe oder Urlaubsanträge für eine Personalakte sein oder eine Definition der Spalten, Workflows und anderer Attribute liefern, mit denen ein Listenelement in der betreffenden Liste definiert wird. Ein Dokumenteninhaltstyp legt auch die Dokumentenvorlage fest und definiert z.B. Aufbewahrungsfristen. Auch Inhaltsseiten besitzen einen speziellen Inhaltstyp der die Eigenschaftenvom Basis-Inhaltstyp Seite erbt.
J wie jQuery:
Wird in Bezug auf SharePoint über jQuery gesprochen, ist ein freies, umfangreiches JavaScript-Framework gemeint, welches komfortable Funktionen zur HTML-Manipulation und -Navigation zur Verfügung stellt.
Keyword (Suche):
Ein Keyword in der SharePoint Suche ist ein definierter Begriff, dem eine Erläuterung zugeordnet wird. Beim Aufrufen des Begriffs oder Kürzel wird dieses Keyword ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt - z.B. als Erläuterung oder Erinnerung an einen Sachverhalt.
L wie Liste:
Listen sind das Herzstück von Sharepoint. Sie speichern Informationen und zeigen diese an. Eine Bibliothek ist auch eine Art von Liste, die aber Dateien enthält. Neue Informationen, die einer Liste hinzugefügt werden, nennt man Elemente. Für jede Liste können sie Eigenschaften definieren, um Elemente im Detail zu beschreiben: die sogenannte Metadaten, die dann als Spalten in der Liste oder Bibliothek angezeigt werden
M wie Masterpage:
Die Masterpage definiert die grundsätzliche Platzaufteilung zwischen den verschiedenen Elementen einer Sharepoint Website. Diese bildet den Rahmen für die Inhaltsseiten und beinhaltet bspw. die Navigationselemente, das Benutzer Interface, die Suche usw. Seitenlayouts und Masterseiten ergeben gemeinsam die Präsentation für eine Webseite.
N wie Newsfeed:
Der Newsfeed ist der Kern der sogenannten „MySite“, also der persönlichen Seite, auf der alle für einen User relevanten Informationen – basierend auf seinem persönlichen Profil und seinen Aktivitäten in SharePoint – zusammengefasst dargestellt werden.
O wie Out-of-the-Box:
Spricht ein SharePoint-Consultant von “Out-of-the-Box” meint er, dass etwas mit den Standardmitteln von SharePoint umgesetzt werden kann und bspw. keine programmatischen Änderungen notwendig sind.
P wie Papierkorb:
Mithilfe des Papierkorbs ist es möglich, Elemente wiederherzustellen, die von Websites gelöscht wurden. Er bietet einen zweistufigen Schutz gegen versehentliches Löschen. Wenn Sie ein Dokument oder ein anderes Element löschen, wird es von der Site entfernt und in den Papierkorb der Site verschoben. Von dort lässt es sich bei Bedarf wiederherstellen. Falls Sie das Element aus dem Papierkorb der Site löschen, wird es in den Papierkorb der Websitesammlung verschoben. Von hier aus lässt sich das Dokument entweder an seinen ursprünglichen Speicherort wiederherstellen oder endgültig löschen.
Q wie Query:
Query (zu Deutsch „Abfrage“) bezeichnet den Prozess der Kommunikation mit einem Datenobjekt (z.B. mit einer Datenbank). Eine Query besteht aus Kommandos, die von dem jeweiligen Datenobjekt interpretiert und ausgeführt werden können.
R wie Rating:
Das Rating zählt zu den Social Features von SharePoint und ist bspw. im Community-Template von SharePoint 2013 enthalten. Mit einem 5-Sterne-Bewertungssystem können Mitarbeiter damit Inhalte bewerten.
S wie Sites:
Sites bilden die Basis für die Bereitstellung von Webseiten für Intra-, Extra- und Internetseiten. Das Seitenlayout bildet dabei eine Vorlage für eine Inhaltsseite, welche die Platzaufteilung für die verschiedenen Inhalte der Seite vorgibt, indem Inhaltsbereiche definiert und auf der Seite platziert werden.
T wie Teamsite:
Eine Teamsite ist eine fest definierte Website-Vorlage, die Teams bei Ihrer Zusammenarbeit in SharePoint unterstützen soll. Die Vorlage stellt eine Dokumentenbibliothek sowie Listen zum Verwalten von Ankündigen, Kalenderelementen, Aufgaben und Diskussionen bereit.
U wie UI (User Interface):
Ist in Bezug auf SharePoint vom UI die Rede, so ist die Benutzeroberfläche (engl. User Interface) gemeint. Unter einer Benutzeroberfläche (auch Benutzerschnittstelle genannt) versteht die Schnittstelle zwischen Maschine und Mensch.
V wie Versionierung:
Die Versionierung ist eine Methode, um ältere Versionen eines Dokuments beizubehalten, während das Dokument weiter entwickelt wird.
W wie Webpart:
Ein Webpart ist ein Modul, welches verschiedene Informationen und/oder Funktionen zur Verfügung stellt, die von den Redakteuren auf Inhaltsseiten platziert, konfiguriert und verwendet werden können. Die meisten Webparts sind für einen bestimmten Verwendungszweck gedacht und können darüber hinaus nicht für andere Einsatzzwecke verwendet werden.
X wie XS-Publishing:
Cross Site Publishing: Das Cross Site Publishing“ erlaubt das Publizieren von Inhalte aus Listen und Dokumentenbibliotheken über SiteCollection- und Applikationsgrenzen hinweg und stellt dabei eine Kombination vieler Funktionen wie Kataloge, Metadatennavigation, Content Search Webpart, etc. dar.
Y wie Yes, you can:
SharePoint ist ein toller Baukasten, mit dem viele Anwendungsfälle im Bereich Unternehmenskommunikation abgedeckt werden können. Dass ein solches Glossar notwendig ist, wiederspricht allerdings der „intuitiven Nutzung“ gängiger Content Management Systeme – dafür geht der Leistungsumfang von SharePoint auch meist über deren hinaus, daher: Wagen Sie den Weg!
Z wie Zentraladministration:
Mithilfe der Zentraladministration können Sie Verwaltungsaufgaben für SharePoint-Produkte und -Technologien zentral ausführen. Die Zentraladministration ist in vier Bereiche unterteilt: die Homepage, die Seite Vorgänge, die Seite Anwendungsverwaltung und die Verwaltungsseiten für Anbieter für gemeinsame Dienste.

Dazu zählen etwa eine stringente Wissensvermittlung, sodass alle Beteiligten über die für sie wichtigen Informationen im Bilde sind, das Übernehmen von Verantwortung und vorausschauendes Agieren, eine proaktive Einstellung, die über Firmengrenzen hinweg reicht und nicht zuletzt eine gute Arbeitsatmosphäre. Ein kollaborativer Projektmanagement-Ansatz kann dazu beitragen, diese Faktoren umzusetzen, indem unter anderem folgende Merkmale des Projekts unterstützt werden:

Speziell für ein unternehmensübergreifendes Projektmanagement ist die effiziente Integration der Partnerorganisationen eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung.

In der Praxis gibt es jedoch etliche Hürden: So kommt eine Offenlegung sämtlicher Projektinformationen schon aus vertraglichen Gründen meist nicht in Frage. Zudem gibt es keine effizientere Erfolgsbremse als allen alles zur Verfügung zu stellen - mit der Bitte, die jeweils relevanten Details selbst herauszufiltern. Art und Detaillierungsgrad der Informationen müssen daher für jede Rolle bzw. jeden Partner definiert und zur Verfügung gestellt werden. Eine Möglichkeit, wie Unternehmen ein kollaboratives Projektmanagement umsetzen, das auch die oben genannten Faktoren erfüllt, ist der Einsatz der webbasierten Plattform Microsoft SharePoint.

SharePoint als kollaboratives Projektmanagement-Werkzeug

Als Plattform für Kollaboration, Web Content Management und Dokumentenmanagement unterstützt SharePoint im Unternehmen die Zusammenarbeit auf Unternehmens-, Abteilungs-, Team- und Projektebene. Dafür werden eine Vielzahl von Standardkomponenten und -vorlagen mitgeliefert, mit denen sich verschiedene Szenarien abbilden lassen. Bei der Weiterentwicklung von SharePoint hat Microsoft immer wieder allgemeine Trends einfließen lassen, wie etwa soziales Netzwerken, benutzerabhängige Suche oder responsives Webdesign. Zudem wurde mit der Einführung von SharePoint im Jahr 2003 die Integration der klassischen Microsoft Office-Anwendungen wie Outlook, Word, Excel oder Project stetig ausgebaut.

Darüber hinaus besteht mit dem SharePoint Workspace die Möglichkeit, bestimmte Inhalte offline zu bearbeiten und später wieder mit den Inhalten auf dem Server zu synchronisieren. Für den Fall, dass sich bestimmte Anforderungen nicht mit den Standardfeatures beziehungsweise mit den von Dritten angebotenen Erweiterungen abbilden lassen, gestattet die offene Architektur von SharePoint eine fast nach Belieben individuell maßgeschneiderte Lösung.

Nutzung von SharePoint für das kollaborative Projektmanagement

Mit SharePoint 2013 wird inzwischen. auch eine Vorlage für Projektwebsites bereitgestellt. Eine solche Website enthält die typischerweise im Rahmen von Projekten benötigten Features wie z.B. eine Dokumentenbibliothek, eine Aufgaben- und Notizenliste sowie einen Projektkalender.

Eine solche Standardvorlage stellt jedoch im Allgemeinen lediglich eine Ausgangsbasis dar, die entsprechender Anpassungen bedarf. Ziel sollte es dabei immer sein, eine unternehmensweit möglichst einheitliche Umgebung zu schaffen.

Gemeinsames Arbeiten an Projektdokumenten

Um typische Projektdokumente wie beispielsweise Anforderungen, Richtlinien, Protokolle etc. zu verwalten, stellt SharePoint Dokumentenbibliotheken zur Verfügung. Einer Bibliothek können unterschiedliche Dokumentenvorlagen zugeordnet werden wie z.B. Vorlagen für eine Projektvision, für Anforderungen oder Meeting-Protokolle, sodass beim Anlegen eines neuen Dokuments aus der Webanwendung heraus gleich die richtige Vorlage verwendet wird.

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SharePoint 2013
In Bibliotheken und Dokumentenmappen arbeiten Sie mit Versionen. Diese müssen Sie aber erst in den Einstellungen der Bibliothek erfassen.
SharePoint 2013
Die Versionen von Dokumentenmappen können Sie in den Eigenschaften aktivieren oder alte Versionen löschen.

Die gesamte Änderungshistorie an einem Dokument wird optional gespeichert, zudem ist es möglich, bestimmte Dokumentenversionen zu kennzeichnen. Seit Office 2010 ist es sogar möglich, gleichzeitig an verschiedenen Stellen eines Dokuments zu arbeiten, wodurch man sich nachfolgend aufwändiges Wiederzusammenführen spart. Um unternehmens- bzw. projektspezifische Prozesse zur Freigabe eines Dokuments umzusetzen, können Workflows genutzt werden. Die Zugriffsberechtigungen lassen sich, wie auch bei anderen Inhalten, individuell vorgeben, um etwa bestimmte Inhalte zu schützen.

Planung von Projektaufgaben und Ressourcen

SharePoint bietet eine Reihe weiterer klassischer Kollaborationsfeatures zum Austausch von wichtigen Projektinformationen. Dazu zählen u.a. Kontaktlisten, Wikis, Diskussionsforen, Kalender, News oder Blogs. Sollen daneben bestimmte weitere Informationen wie zum Beispiel Projektrisiken strukturiert erfasst werden, so lässt sich dies über benutzerdefinierte Listen bewerkstelligen. Dabei ist es generell möglich, Inhalte anhand von unternehmensweit einheitlichen Stichwörtern zu klassifizieren, sodass auch projektübergreifend relevante Informationen gefunden werden können.

Mit den Social Networking-Features können zudem bestimmte Inhalte von Benutzern als interessant markiert bzw. bewertet werden, sodass sich gerade in größeren, verteilt arbeitenden Unternehmen Synergien ergeben. Im speziellen Projektkontext besteht die Möglichkeit, sich als Benutzer über jegliche beziehungsweise bestimmte Änderungen an vorgegebenen Inhalten automatisch benachrichtigen zu lassen. Die Suche unter SharePoint bietet außerdem die Möglichkeit, auch projektübergreifend relevante Informationen zu finden, beispielsweise anhand bestimmter vorgegebener Stichwörter oder Themen.

Arbeiten in komplexen Projekten

Bei komplexeren Projekten ist es generell denkbar, für Teilprojekte eigene Webarbeitsbereiche für die Kollaboration bereitzustellen - mit ähnlichen Features einer Projektwebsite.

Beispielhaft: So könnte eine Projektwebsite in SharePoint aussehen.
Foto: evodion Information Technologies GmbH

Generell empfiehlt es sich auch hierfür, unternehmensweit entsprechende Vorlagen zu definieren. Manchmal ist es auch notwendig, eigene Arbeitsbereiche für Meetings zu schaffen, zum Beispiel für Freigabemeetings zur Erreichung bestimmter Projektmeilensteine. Hier bietet es sich an, eigene sogenannte Meetingwebsites einzurichten, auf denen die relevanten freizugebenen Dokumente vorgehalten werden.

Den Überblick im Projekt behalten

Der Projektleiter benötigt jederzeit eine aktuelle Übersicht über den Status des Projekts. Bei entsprechend strukturierten und gepflegten Projektdaten lassen sich bereits mit Bordmitteln einfache Übersichten erstellen wie Timelines der ausstehenden Projektmeilensteine, Übersichten der budgetierten vs. Ist-Kosten, Zusammenfassung der aktuellen Projektrisiken, aktuell anstehende offene Aufgaben etc.

Für den Projektmitarbeiter ist dagegen vielleicht eher eine Übersicht mit den ihm aktuell zugewiesenen Aufgaben wichtig. Für alle Mitarbeiter interessant sind hingegen Informationen wie Neuigkeiten im Projekt oder eine kalendarische Übersicht von Projektaktivitäten wie z.B. Meetings. Die jeweils benötigten Informationen lassen sich zusammenfassen über sogenannte Webparts zielgruppenspezifisch darstellen. Um schließlich je nach verwendetem Endgerät vielleicht nur einen bestimmten Ausschnitt an Informationen darzustellen, können neuerdings auch spezielle Device-Kanäle eingesetzt werden. Auch hier bietet es sich jedoch wieder an, unternehmensweit einheitliche Lösungen zu schaffen, die projektübergreifend genutzt werden können.

Mit Sharepoint lassen sich auch ohne teure PM-Systeme Projekte umfassend und erfolgreich managen.
Foto: alphaspirit, Shutterstock.com

Fazit

Für Unternehmen, die ein modernes Projektmanagement umsetzen möchten, bietet sich der Einsatz von SharePoint aus mehreren Gründen an: Die umfassende Integration der Office-Infrastruktur, eine granulare Rechte- und Rollenverteilung sowie eine hohe Flexibilität bei der Anpassung an den individuellen Bedarf und die unternehmenseigenen Prozesse ermöglichen ein strukturiertes Wissensmanagement und effiziente Kollaboration. So lassen sich auch ohne teure und spezialisierte PM-Systeme Projekte umfassend und erfolgreich managen. (mje)